Dezember 18 / Januar 19

wohninsider.at 103 WOHNEN dann auch nicht nehmen, direkt auf der Messe ungefiltertes Kundenfeedback einzuholen. Sie bestimmen ja bei der Produktentwick- lung teilweise mit... Genau. Als ich den Vertrieb 2011 übernom- men habe, war Italien das größte Export- land und die Produktrange darauf fokussiert. Damals gab es etwa hauptsächlich Tische mit Glas oder Lack als Oberfläche. Wir haben dann 2012 und 2013 begonnen, an der An- passung des Produktportfolios für den zentral- europäischen Raum mitzuwirken. Seit 2013 haben wir daher auch eine Range an Tischen in Furnier und Massivholz. Da sind die Pro- duktentwicklungen und das Portfolio in Rich- tung Mitteleuropa spürbar erweitert worden. Einerseits wachsen die Wohnbereiche zu- sammen, andererseits wird der Wohnraum sukzessive kleiner. Bedeutet das für die Möbel, dass sie mehr Funktionen überneh- men müssen? Das kann ich bestätigen, integrierte Funk- tionen bei Korpusmöbeln, technische Fines- sen, intelligente Möbel, bei Polstermöbeln Multifunktionalitäten, auszugsfähige Tische oder integrierte Ladestationen für Handys werden immer wichtiger. Auf welchen Messen stellen Sie dem- nächst aus? Wie in den vergangenen Jahren werden wir auch 2019 auf der Wohnen & Interieur aus- stellen. Neben dem Fokus auf Royal Sleep- er, wie gehabt, werden wir dann auch die an- deren Möbel in den Fokus rücken und mit einem oder zwei weiteren Partnern vor Ort sein. Natürlich sind auch diverse Verbands- messen für uns ein Thema und wir überlegen eine Teilnahme an der Küchen und Wohn- trends Messe in Salz- burg im Mai 2019. Was raten Sie Ihren Partnern? Ich möchte dazu kurz ausholen: Bei der Ver- bandsmesse des MZE in Mondsee hatte ich heuer ein regelrecht- es AHA-Erlebnis. Ein neuer Händler aus dem Weinviertel hat die Ausstellung genau wie dargestellt übernommen und das Thema Schlafen in einem eigenen Raum präsentiert. Und der berichtete dann hocherfreut, dass er einen Kunden hatte, der das 1:1 genau so gekauft und er damit auf einmal 30% mehr Umsatz gemacht hat. Ein gutes Beispiel, wie es funktionieren kann. Ich rate meinen Partnern daher: „Präsentier’ lieber ein Bett oder eine Tischgruppe weniger und dafür im entsprech- enden Umfeld. Du tust dir selbst etwas Gutes damit.“ Denn, wenn wir uns nur auf das Kernprodukt reduzieren, sind wir eben „nur“ Bettenanbieter und damit vergleichbar. Wenn man das Gesamtkonzept präsentiert, dann ist man unique! Und das ist ein Riesenthema für den Fachhandel! Denn ich denke, der Fach- handel wird nicht mehr Kundenfrequenz ge- nerieren können in Zukunft, daher muss er sich überlegen, wie ziehe ich aus dem Kunden mehr Wertschöpfung heraus. Und er muss sich abheben vom Mitbewerber. Und das kann er, indem er eine Gesamtkomposition bietet. Bieten Sie Ihren Partnern auch entspre- chende Unterstützung in Sachen Ausstel- lungskonzepte etc? Ja, wir haben in der Zentrale in Ljubljana ein- en großen Schauraum von 2500 m 2 . Dort ar- beiten zwei Architekten, die für unsere Partner Ausstellungsplanung und Flächenkonzepte machen. Und die Erfahrung zeigt, wenn das ein Händler macht, ist er ungleich erfolgreich- er als mit konventioneller Ausstellung. Unsere Botschaft ist daher, sich als Gesamtanbieter zu präsentieren. Das ist auch unser USP. Wir bieten von den Möbeln über diverse Acces- soires wie Vasen, Bilder, Spiegel bis zu Tep- pichen alles aus einer Hand. Wir haben das fix im Sortiment und liefern das vom Lager weg. Diese Sortimentsbreite hat kaum jemand in der Branche. Kann man sagen, das ist euer größter Vor- teil gegenüber dem Mitbewerb? Die Sortimentsbreite einerseits, und ander- erseits die kurze Lieferzeit, bedingt auch durch das Bestelltool in Echtzeit und den mod- ernen Workflow. Man darf nicht vergessen, das macht auch betriebswirtschaftlich einen Unterschied, denn kurze Lieferzeiten bedeu- ten auch einen schnellen Umschlag. Und der Händler muss es nicht vorfinanzieren! www.miotto.at  Miotto Amiato, oman, genua, kalap, undi, samt light wall. Schöner kann Ausstellung nicht sein. Hier etwa das Modell Miotto Abelie in Szene gesetzt.  Fotos: © Ermina Kulauzovic privat, Möbelnetzwerk, Stefan Oberkanins

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