Dezember 18 / Januar 19

wohninsider.at 21 THEMA schrieben, als Psychotherapeut gearbeitet und die Grundlage fur die Logotherapie gelegt. Frankls Ansatz ist und war, dass wir nicht be- stimmen konnen, was uns passiert, aber sehr wohl, wie wir damit umgehen wollen. Diese (letzte) Freiheit – im Kopf – kann uns keiner nehmen. Alles andere schon. Das ist großes Kino, von der Einstellung her, denn wir alle mussen an dieser Stelle zugeben: Er hatte und hat Recht. Es liegt an uns, ob wir uns als Opfer der Umstande betrachten oder zum Gestalter mutieren. Wir mussen uns ja nicht gleich theatralisch wie der Phonix aus der Asche erheben, oft sind es die kleinen Entscheidungen des Alltags, die uns vorwarts oder auch ruckwarts bringen und zwar unsere eigenen. Zu entscheiden, wie wir mit einem Konflikt umgehen wollen. Zu entscheiden, ein schwieriges Gesprach als Ers- tes zu fuhren, sei es mit einem Mitarbeiter, ei- nem Partner, einem Kunden. Zu entscheiden, sich bewusst etwas zu gonnen, eine Auszeit zu genießen, um Kraft zu tanken, im Sturm des Lebens. Bleiben wir oben auf der Welle und surfen in der Sonne oder zieht uns die Welle mit voller Wucht unter sich? Es wird sich – of- fen gesagt – abwechseln. Was uns ubrig bleibt ist, zu lernen, wie man richtig gut schwimmt und surft. Auf den Wellen des Lebens. Gabriel Schandl ist Wirtschaftswissenschafter und Leistungsforscher. Als neugieriger Er- folgs-Scout, leidenschaftlicher Keynote-Speaker und engagierter Coach unterstutzt er Menschen, Unternehmen und Teams, ihr Bestes zu geben. Der Constantinus-Kategorie-Sieger ist Buchautor und lehrt an der Fachhochschule Puch- Urstein Social Skills. Von ihm stammt der Begriff und das Konzept des „Leistungsglucks“, welches er in seinen Vortragen weltweit eindrucksvoll darstellt. www.gabrielschandl.com Gabriel Schandl ZUSAMMENFASSEND: Das Resilienz-Konzept hat seine Berechtigung und kann sofort von jedem umgesetzt werden indem wir 1. Entscheiden, Entscheidungen zu treffen (ja, das klingt komisch, ist aber ernst gemeint), egal wann, egal wo. 2. Vom Opfer zum Gestalter werden und Ruckschlage als Lernerfahrung definie- ren. 3. Schwierige Ereignisse des Lebens annehmen, uns eingestehen, was es mit einem macht und dann um Hilfe fragen. 4. Die „richtigen“ Fragen stellen, um gestarkt aus der Situation hervorzuge- hen: losungsorientierte, ressourcenori- entierte, zukunftsorientierte Fragen. 5. Verantwortung fur unser Tun ubernehmen und aufhoren zu jammern. 6. Kraft schopfen aus unterschiedlichen Quellen, die uns gut tun: Glauben, Familie, Freunde, Literatur, Kunst, Schones, Reisen, Hobbies, Sport, bei manchen kann das sogar die Arbeit sein. 7. Uns Ziele setzen und so die Selbst- bestimmung erhohen, Energiefresser reduzieren und vermeiden. 8. Uns Auszeiten und Pausen gonnen, diese bewusst und mit allen Sinnen genießen. 9. In einem Beruf arbeiten, der uns Spaß macht, uns fordert und uns Sinn gibt. 10. Viel fur unsere Gesundheit tun, die bes- ten Dinge kosten nichts und sind in der Nahe: Wasser, Natur und Bewegung. "Wir können nicht bestimmen, was uns passiert, aber sehr wohl, wie wir damit umgehen wollen." Fotos: Schandl

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