Dezember 18 / Januar 19
wohninsider.at 25 BRANCHENTALK bin ich jedoch ein Fan von evolutionären Standort- und Filialkonzepten. Das Tem- po der Veränderung muss dem allmähli- chen Marktwandel angepasst sein. Harte Brüche verprellen den Kunden. Was ist der optimale Standort für ei- nen mittelständischen Möbelhänd- ler? Wichtig sind Frequenz und Sichtbarkeit, denn selbst das schönste Geschäft nützt nichts, wenn es keiner wahrnimmt. Ob- wohl der Handel mit Gütern des langfris- tigen Bedarfs damit noch am besten um- gehen kann. Wer eine neue Küche sucht, nimmt dafür unter Umständen auch ei- nen längeren Anfahrtsweg in Kauf. Wer bei der Standortwahl nachlässig ist, muss später mehr ins Marketing investieren? Exakt. Ein schlechter Standort, so billig er auch sein mag, kommt dadurch letzt- lich teurer als ein guter. www.comfort-austria.at Wo Österreich einkauft Die 1979 gegründete Comfort-Gruppe hat sich auf Ver- mittlung, Konzeptionierung und Umstrukturierung von Einzelhandelsimmobilien spezialisiert. Die heimische Tochter Comfort Austria GmbH gibt unter anderem den jährlichen „Comfort High Street Reports Österreich“ he- raus. Darin werden alle wichtigen Details zu Österreichs Top-Einkaufsstraßen aufbereitet – von Mietpreisen über Kaufpreisfaktoren bis zur Kaufkraft. Für wohninsider-Leser gibt’s die Broschüre gratis, solange der Vorrat reicht. Einfach E-Mail an austria@comfort-austria.at senden! Der Markt ist gesättigt, das mer- ken auch Österreichs Shopping Center-Betreiber. Laut jüngster Re- gioData-Studie kam es 2017 vermehrt zu Leerständen (5,4 Prozent der Gesamt- fläche) und Mieterwechseln (900 Geschäfte in den 100 größten Zentren). Auch entstehen praktisch keine neuen Projekte. In den letzten drei Jahren gab es nur eine Neueröffnung (ELI in Liezen) und die Wiederbelebung des Uno Shopping in Leonding. Immer- hin konnten die Top 100 im Vorjahr ihre Umsätze halten. 9,7 Milliarden Euro entsprechen 14 Prozent der heimischen Einzel- handelsumsätze. RegioData sieht dringenden Handlungsbedarf. Es brauche gute Gastronomie, Freizeitangebote, Entertainment und Innovationen, die für positive Überraschung sorgen. „Monofunktionale Handels- flächen auf der grünen Wiese werden es künftig schwer haben. Lediglich Ware herzuzeigen und zu hoffen, dass die Kunden sie nach Hause führen, wird zu wenig sein“, meint Geschäftsführer Wolfgang Richter. „Der Trend geht in eine andere Richtung: zu städtisch integrierten Zentren mit einem Mix aus Handel, Gastro- nomie, Freizeit und persönlichen Dienstleistungen.“ www.regiodata.eu Die Zeiten von Umsatzwachstum durch Flächenwachstum sind vor- bei – auch im Möbelhandel. Foto: XXXLutz Flaute bei Zentren Wolfgang Richter, Geschäftsführer RegioData Foto: RegioData „Monofunktionale Handelsflächen auf der grünen Wiese werden es künftig schwer haben." „Wichtig für einen mittelständischen Möbelhändler: Frequenz und Sichtbarkeit. Das kann auch eine stark befahrene Straße sein.“
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