Dezember 18 / Januar 19

28 wohninsider.at WOHNDESIGNERS Weitere Stories aus der Designszene unter www.wohndesigners.at I n jeder Wohnung, die auch nur halbwegs gemütlich eingerichtet ist, gibt es ein paar heiße Kandidaten auf den Titel „Lebensmittelpunkt“: das Wohnzimmer zum Lümmeln und Fläzen, ehe wir eh recht bald vorm Fernseher oder bei einem Buch einnicken; das Schlafzimmer, wo wir uns recken und strecken und uns fallen lassen – um ebenfalls rasch weg- zudösen; das Badezimmer, wo wir uns so etwas wie eine „Auszeit“ gön- nen, uns ungestört selbst verwöhnen und uns dem Wohlgefühl hingeben. Aber vor allem ist es die Küche: Treffpunkt und Ort für Geselligkeit und ge- meinsames Kochen und oft auch Essen; zugleich Ausdruck unseres Lebens- stils und Spielwiese, um den Kochkünstler und Gaumenmenschen in uns zu entdecken. Technologie, Design, Esskultur Drei Dinge vor allem sind es, die die Entwicklung der Küche zummodernen Lebensmittelpunkt vorantreiben und deren Weg in Richtung Zukunft wei- sen: die technologischen Innovationen (sowohl bei den Geräten als auch bei deren Vernetzung), die Trends im Design und die sich verändernde Koch- und Esskultur. Im Vordergrund stehen daher die Fragen: Wie werden wir unsere Küchen in Zukunft ausstatten, wie werden wir sie gestalten, und wel- che Koch- und Ernährungstrends wird es geben? Die LivingKitchen, der internationale Küchen-Event in Köln, der im Jänner 2019 wieder über die ALFREDO HÄBERLI „Die Küche ist die Seele des Hauses!“ Wie wird die Küche der Zukunft aussehen? Die Kölner Messe LivingKitchen, die im Jänner 2019 wieder über die Bühne gehen wird, hat den Schweizer Stardesigner und ästhetischen Vordenker Alfredo Häberli eingeladen, sich dazu so seine Gedanken zu machen. Im Rahmen des Event-Formats Future Design wird er nun auf 160 Quadratmeter Fläche Gelegenheit bekommen, seine Visionen im Maßstab eins zu eins umzusetzen. Von Harald Sager „Nahrungszubereitung und -aufnahme, Feuer, Gemeinschaft: In der Küche spiegelt sich die Evolution unserer Zivilisation wider.“ Alfredo Häberli DIE VIER EBENEN DER „FUTURE KITCHEN“ Die erste Ebene von Häbelis Küche der Zukunft ist der Boden, der aus Back- steinen mit unterschiedlich hohen Niveaus besteht, welche die Standfläche gliedern und verschiedene Zonen bilden. Das beim Betreten entstehende Geräusch und die Archaik des Materials sollen den Besucher auf eine sinn- liche Art „entschleunigen“. Die nächste Ebene bildet die bewusst in star- ken Farben gehaltene, abstrakte Architektur; sie sorgt für optische Trennung gegenüber den Einflüssen der Messehalle, ist ein plakativer Blickfang und steckt skizzenhaft die diversen Bereiche in einer Wohnsituation ab. Auf der dritten, der „persönlichen“ Ebene werden vertraute Möbelstücke und Ac- cessoires vorgestellt, die allerdings einen leichten „Twist“ haben, um den Betrachter zu irritieren und ihn zum Hinterfragen seiner gewohnten Ver- haltensweisen anzuregen. Die vierte und letzte Ebene ist die eigentliche Kü- chenzone. Hier lassen sich einige von Alfredo Häberli spielerisch erfundene Küchengeräte und Hilfsmittel der Zukunft entdecken – jedoch nicht in der Realität, sondern mittels einer Augmented Reality-App sichtbar gemacht. Die in vier Ebenen gegliederte „Future Kitchen“ aus der Sicht von Alfredo Häberli.

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