Dezember 18 / Januar 19

76 wohninsider.at KÜCHE wohninsider: Frau Mag. Kolleth, Sie waren ja nun einige Zeit an der Seite von Mag. Melzer unterwegs und haben seit kurzem selbst das Buch in der Hand. Welchen Eindruck haben Sie vom Unternehmen Miele gewonnen? Mag. Sandra Kolleth: Mein erster sehr positiver Eindruck von den Vorgesprächen hat sich bestätigt. Miele Österreich ist ein hervorragend funktionierendes Unterneh- men mit einem sehr professionellen Team, in dem jeder weiß, was er tun muss damit un- sere Kunden und Vertriebspartner zufrieden und wir erfolgreich sind. Ich konnte die Zen- trale in Gütersloh kennenlernen, die Vertre- tungen in der Schweiz, Italien und anderen Ländern. Unter dem Strich war es eine sehr intensive, spannende und lehrreiche erste Zeit für mich. Miele ist ja die Nummer 1 in Österreich, da sind Sie ja in einer sehr guten Postion... Absolut, und ich freue mich über das mir entgegengebrachte Vertrauen. Noch dazu komme ich ja auch nicht aus der Branche, und auch das ist nochmals ein Vertrauensbe- weis, den ich mit Freude und Neugierde be- stätigen möchte. Und es ist eine von Männern dominierte Branche... Ja, aber das bin ich gewohnt. Ich komme aus der IT, kenne das und es geht mir sehr gut damit. Ich denke jedoch, das Einzige das zählt, ist, dass die richtige Person am richti- gen Fleck zum richtigen Zeitpunkt sitzt. Was steht auf Ihrer To-do-Liste jetzt ganz oben? Die Organisation weiß genau, was sie tun muss, um sich auf die Kunden zu fokussie- ren, die Bedürfnisse abzudecken um damit erfolgreich zu sein. Für mich bedeutet das, diese Rahmenbedingungen weiterhin sicher- zustellen, dass es so erfolgreich weiterläuft. Und mich dann auf Zukunftsthemen zu fo- kussieren. Denn der Markt, die Technologie, alles entwickelt sich weiter. Wir müssen uns laufend der Frage stellen, was bedarf es, um auf zumindest dem gleichen Niveau weiter erfolgreich zu sein. Heißt das auch, dass man Sie künftig bei den Events sehen wird, wie Herrn Melzer davor? Ich denke, ich werde sogar noch ein bisschen präsenter sein. Ich bin sehr gern sehr nahe am Kunden, am Mitarbeiter, am Menschen allgemein, das gibt mir Energie. Sie kommen ja aus der IT – kann man da- von Rückschlüsse auf die künftige Orien- tierung des Unternehmens schließen? Wir werden unsere bestehenden Geschäfts- modelle ausbauen, und die Digitalisierung hängt damit natürlich zusammen. Das ist ein wechselseitiges Spiel. Wir wollen uns überall ideal für die Zukunft aufstellen, sei es jetzt produktseitig in Sachen Smart Home oder in der lokalen Organisation, beispielsweise beim technischen Kundendienst. Es gibt ei- nen Wandel in der Branche und es ist klar, dass wir da als Marktführer federführend und gestaltend tätig sein werden. Aber wir gehen auch in neue Geschäftsmodelle mit Verbrauchsgütern, wie wir es jetzt schon im Bereich Spülen und Waschen tun. Die letzten Wirtschaftsprognosen gehen eher nach unten. Miele Deutschland hat ja daraufhin schon ein Sparprogramm angekündigt. Wie wird sich das auf Öster- reich auswirken? Eigentlich handelt es sich dabei um ein In- vestitionsprogramm um genau für die Her- ausforderungen der Zukunft den Raum zu schaffen, und dort investieren zu können. Wir sind jetzt dabei, uns das global anzuse- hen. Sie haben in den ersten Monaten auch Einblick in andere Vertriebsorganisatio- nen bekommen. Sehen Sie Unterschie- de im Küchenfachhandel im Vergleich zu Italien oder Frankreich? Es war nur ein erster Eindruck, den ich ge- winnen konnte. Prinzipiell kann ich sagen, dass innerhalb unseres Vertriebsmixes der Küchenfachhandel der am stärksten wachsen- de ist. Und zwar wert- als auch stückmäßig. MIELE Neue Wege beschreiten Die berühmten 100 Tage im Amt hat sie offiziell zwar noch nicht absolviert, trotzdem baten wir Miele-Neo-Chefin Sandra Kolleth zu einem ersten Interview in der neuen Position. Die Powerfrau in einer Männerdomäne erzählt über ihre ersten Eindrücke, das richtige Timing und die Umsetzung der Digitalisierung. V on G erhard H abliczek und L illy U nterrader Sandra Kolleth wurde 1970 in Wien geboren. Nach ihren Wirtschaftsstudi- um heuerte sie bei Xerox Austria an, wo sie einige Karrierestufen vom Ver- trieb über das Marketing nahm bis sie schließlich 2004 in die Geschäftslei- tung und 2013 zur General Manage- rin aufstieg. Zu ihren Leidenschaften zählen Kommunikation und Vertrieb. Die Menschen stehen bei ihr stets im Mittelpunkt. Der kleine Prinz von An- toine de Saint Exupéry ist für sie Ins- piration und so lautet ihr Motto: „Geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub.“ Seit 1. November ist sie für die Ver- triebsgesellschaften Miele Österreich, Kroatien und Slowenien verantwort- lich. Miele Österreich beschäftigt der- zeit rund 680 Mitarbeiter. Mag. Sandra Kolleth Seit 1. November auch offiziell im Amt: Mag. Sandra Kolleth. Fotos: Miele

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