Dezember 18 / Januar 19

90 wohninsider.at WOHNEN wohninsider: Das Thema Akustik hat in letz- ter Zeit an Bedeutung gewonnen. Ist diese Entwicklung spürbar? Wolfgang Spitzer: Das Bewusstsein steigt bei Partnern und Kunden. Ich beschäftige mich seit 1993 mit dem Thema Akustik, habe 2006 mein Unternehmen gegründet, eine ei- gene Linie an Design- und Akustiksystemen entwickelt und die Verlagerung in Richtung Akustiklösungen zeigt sich anhand steigen- der Nachfrage. Akustik ist eine Zukunftsbran- che, aktuell ist die Anzahl von Anbietern noch überschaubar und in den nächsten Jahren ein stärkerer Wettbewerb zu erwarten. Dem sehe ich zuversichtlich entgegen. Ich habe das Fachwissen und die Erfahrung, biete größt- mögliche Flexibilität und Individualität und bin direkt bei meinen Kunden. Wie entwickelt sich das Thema Akustik im Wohnraum? Es wird wichtiger, vor allem in der kühleren Jahreszeit ist das Interesse größer. Im Sommer sind die großen Fensterflächen im modernen Wohnraum ja weitgehend geöffnet und der unangenehme Hall nicht so bemerkbar. Die schlechte Akustik zeigt sich in geschlossenen Räumen, in denen es oft kaum Absorptionsflä- chen gibt. Ist Akustik im privaten Bereich also ein bisschen ein Saisongeschäft? Davon gehe ich aus, auch wenn ich erst seit kurzem auch den Privatbereich bediene. Ich setze auf den B2B-Bereich. Wenn Tischler und Planer Unterstützung brauchen, suchen sie ei- nen Profi wie mich, der sich wirklich mit dem Thema Akustik beschäftigt. Wie gehen Sie vor? Ich führe mit einem geeichten Messgerät de- tailgenaue Analysen mit Nachhallzeit-Messung durch. Anhand der Ist-Situation, dem geplan- ten Verwendungszweck und einer speziellen Formel wird dann berechnet, wie viel Absorp- tionsfläche es für die optimale Akustik braucht. Um diese zu erreichen, gibt es verschiedenste Materialien mit unterschiedlichen Absorpti- onseigenschaften. Bei einer Berechnung wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass alle Absorptionsflächen, die in den Raum integ- riert werden, gleich verteilt werden. Diesen Idealzustand gibt es real aber kaum. Neben dem Grundwissen für Akustik braucht es daher immer auch ein gewisses Gefühl, wie akusti- sche Lösungen wirken, je nachdem, wo sie ein- gesetzt werden. Wie schnell werden Sie mit dem Thema Akustik bei Planungen einbezogen? Meistens schon ganz am Anfang. Im priva- ten Wohnbereich ist gute Akustik oft noch eine Nachhinein-Lösung, ein Umdenken aber spür- bar. Gute Architekten, Tischler, Planer und Raumausstatter weisen Kunden schon im Vor- feld auf das Thema hin. Die Sensibilisierung für Akustik beginnt zu greifen, es wäre aber na- türlich wünschenswert, wenn diese schon wei- WOLFGANG SPITZER, DESIGN- U. AKUSTIKSYSTEME E.U. „Akustik ist eine Zukunftsbranche“ Design ist nicht alles, gute Akustik ist ebenso gefragt und Wolfgang Spitzer ist Profi auf diesem Gebiet. Der Akademisch geprüfte Akustiker aus Attersee macht Räume leiser und mit seinem neuen Akustikrechner den Unterschied hörbar. Wer Akustik bei der Raumgestaltung berücksichtigt, werde seine Vorreiterstellung behaupten können, so der Spezialist für Raumakustik und Design. V on G erhard H abliczek und S ylvia P ilar „Akustik ist eine subjektive Empfindung.“ Fotos: © Wolfgang Spitzer, Design- u. Akustiksysteme e.U. „Die Sensibilisierung für Akustik beginnt zu greifen.“ Wolfgang Spitzer, Akademisch geprüfter Akustiker und Inhaber der Wolfgang Spitzer, Design- u. Akustiksysteme e.U. Innovation: Der Akustikrechner von Wolfgang Spitzer. Die Raumdaten werden eingegeben und damit eine raumakustische Einschätzungen möglich. Die Akustiksimulation macht den Unterschied zwischen Ist- und akustisch optimiertem Soll-Zustand hörbar.

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