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Werkraum Bregenzerwald zeigt „Werkraumschau LICHT“

08.11.2017 14:19

Dem Licht gewidmet ist die zweite Werkraumschau des „Werkraum Bregenzerwald“. Im Werkraumhaus werden Erzeugnisse aus verschiedenen Werkstätten des Netzwerks in einer Inszenierung aus Scheinwerferlicht gezeigt.


Der „Werkraum Bregenzerwald“ lädt zur „Werkraumschau LICHT“.

Gekonnt werden das Thema und die handwerklichen Exponate der Mitgliedsbetriebe ins rechte Licht gerückt.

Ganz besonders: Die Lichtarchitektur. Mit Licht und Schatten wird gespielt, die Architektur genutzt und die Kreationen inszeniert.

Die „Werkraumschau LICHT“ ist noch bis 26. Mai im Werkraumhaus Andelsbuch zu sehen. Alle Fotos: Roswitha Schneider

Licht an und Vorhang auf für ein spezielles Ausstellungsformat und außergewöhnliche Kreationen heißt es mit der "Werkraumschau LICHT" in Andelsbuch. Erst vor kurzem zeigte der "Werkraum Bregenzerwald" - ein spannendes Interview mit Thomas Geisler findet sich in der aktuellen wohninsider-Printausgabe -, nun lädt das Netzwerk mit der spannenden Schau nach Vorarlberg. Das von Peter Zumthor als Multifunktionsbau entworfene Werkraumhaus ist die Bühne für handwerkliche Exponate, den Akteuren eines sich ständig wandelnden Spiels aus Tageslicht und Kunstlicht und Hauptcharakteren der Ausstellung. Bühnenscheinwerfer erzeugen eine immaterielle und atmosphärische Lichtarchitektur, fassen die Objekte im Raum, lassen ihre Oberflächen und Formen lebendig werden und zeichnen ein grafisches Schattentheater auf den Boden des Gebäudes.

Besondere Gestaltung
Damit geht das Format, das aktuelle Themen ins Rampenlicht rückt und nsbesondere Handwerkern eine thematische Auseinandersetzung mit Fragen der Gestaltung bietet, in die zweite Runde. Nach der vom Vorarlberger Grafikdesigner Roland Stecher entwickelten ersten Werkraumschau zum Thema Farbe, die beim Österreichischen Staatspreis Design mit dem Prädikat "Ausgezeichnet" in der Kategorie Räumliche Gestaltung lobend bedacht wurde, kreierte dieses Mal das Gestaltungsbüro Atelier Gassner, aka das Team rund um Reinhard Gassner und Tochter Andrea Gassner, die Schau. Entsprechend der auf Reduktion bedachten Linie des Ateliers wird dabei auf eine zusätzliche Ausstellungsarchitektur verzichtet und nahezu ausschließlich mit den Medien Licht, Raum und Exponat gearbeitet.

Vielfalt von Handwerk und Labels
Zahlreiche Handwerkbetriebe des "Werkraum Bregenzerwald" sind dabei vertreten: Von awa Installationen, Kunstschmiede Figer, Georg Bechter Licht, Goldschmiede Gassner, Handwerkholz Anton Bereuter, Himmelgrün, Holzig Küchen & Möbel, Ina Rüf und Kaufmann Zimmerei und Tischlerei, Mohr Polster, Schmidinger Möbelbau, Schneiderstüble Manuela Maaß, Schuh Fröwis, Schwarzmann Fenster, Simeoni Metallbau bis zu Strolz Leuchten, Tischlerei Bereuter, Tischlerei Dür, Tischlerei Feurstein Jürgen, Tischlerei Mohr, Tischlerei Wolfgang Meusburger, Tischlerei Rüscher, Tischlerei Übelher reicht die lange Liste, die ebenso mit dabei sind wie die neuen "Werkraum Bregenzerwald"-Mitglieder Filzkiste, Tischlerei Geser, (t)raumtischler metzler, Unikum-Metallwerkstatt und Wälderspielzeug.

In rechtem Licht
Spricht dies bereits für sich, werden - in Anlehnung an ein Zitat des berühmten Architekten Le Corbusier, wonach Licht und Schatten die Form enthüllen - die Exponate der Handwerker sprichwörtlich "ins rechte Licht" gerückt. Formen, Farbgebung, Materialien, Strukturen und Oberflächen der ausgestellten Objekte kommunizieren mit dem sich ständig ändernden Lichteinfall, der sie von Stunde zu Stunde, Tag zu Tag und Jahreszeit zu Jahreszeit neu wahrnehmbar macht. Die zeitliche Periode der Werkraumschau streift alle Jahreszeiten und nutzt deren natürliche Lichtatmosphäre in Kombination mit einer effektvollen Inszenierung mit Bühnenscheinwerfern. Für die technische Umsetzung wurde erstmals mit den Profis für Lichteffekte auf der Festspielbühne und im Kongresshaus Bregenz zusammen gearbeitet.

Spiel mit Licht und Architektur
Neben den handwerklichen Objekten als Akteure dieses Lichtschauspiels arbeitete das Atelier Gassner vor allem mit der vorhandenen Architektur und seinen Elementen des Werkraumhauses und setzt das aktuelle Thema gekonnt in Szene und lädt zur aktiven Auseinandersetzung ein. So sind die Besucher dazu eingeladen, an Lichtstationen die eigene Wahrnehmung spielerisch zu schärfen, Lichtqualitäten zu testen und sich praktisches Wissen anzueignen, beispielsweise wie Leuchtkraft bewertet wird, welche Auswirkungen die Lichttemperatur hat und wie mit farbigem Licht Dinge zum Verschwinden gebracht werden können. An mehreren Stationen können Versuche durchgeführt werden und so ist die "Werkraumschau LICHT" mehr als eine konventionelle Ausstellung.

Erlebbares Lichthandwerk
Viel mehr. Die von Reinhard Gassner kuratierte Licht-Lernwerkstatt wurde gemeinsam mit LichtexpertInnen entwickelt - darunter die Werkraum-Mitglieder Georg Bechter (Georg Bechter Licht) und Anna Claudia Strolz (Strolz Leuchten) - sowie mit Beratung von Vorarlberger Unternehmen wie Zumtobel Lighting und Neulicht. Während der Umgang mit der altbewährten Glühbirne schon gut erprobt war, bringen die neuen Lichttechnologien (LED, OLED etc.) andere Möglichkeiten, aber auch eine größere Komplexität mit sich. Mittels eines Luxmeters und einer dimmbaren Lichtquelle kann in der Schau unter anderem mit der Leuchtkraft des Lichts experimentiert werden, ebenso, was es heißt, von "warmer" oder "kalter" Lichttemperatur zu sprechen. Bei einer weiteren Station wird mittels eines Prismas Licht in sein Farbspektrum zerlegt, ein Schattentheater mit unterschiedlichen Lichtquellen macht bewusst, dass hier auch Farbe im Spiel ist, an einer anderen Teststation kann wiederum über unterschiedlich fokussierte Lichtquellen kdie Brillanz und die Struktur von Materialien und Oberflächen stärker oder schwächer betont werden. Die reichhaltige Palette des "Lichthandwerks" will also gelernt und ausprobiert werden.

Auf nach Andelsbuch
Es gibt also viel zu entdecken, bestauen und erleben. In Kooperation mit Kongresskultur Bregenz umgesetzt, läuft die Werkraumschau LICHT noch bis 26. Mai 2018 ins Werkraumhaus Andelsbuch. Begleitend zur Ausstellung erscheint im November zudem ein Journal aufgelegt, das unter anderem im Werkraumhaus aufliegen wird.

werkraum.at








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