Möbelfachhandel: GARANT Austria setzt verstärkt auf Küchen

Der Einzelhandel im Möbelbereich verzeichnete im ersten Quartal ein nominales Wachstum. GARANT Austria setzt erfolgreich auf effektive Einzelmaßnahmen und einen Küchenschwerpunkt.

Der Umsatz im österreichischen Möbeleinzelhandel hat im März gegenüber dem Vorjahresmonat nominal um 4 % zugelegt und ist damit deutlich stärker gewachsen als der Einzelhandel (+0,9 %) insgesamt. Kumuliert über die ersten drei Monate lag das nominale Umsatzwachstum bei 2,7 %. Real gab es dagegen nur einen Zuwachs um 0,7 %. Wirklich rosig sind die Zeiten also nach wie vor nicht. Doch dass die gut organisierten Handelspartner des größten Einkaufsverbandes ihr Business beherrschen, zeigt sich gerade in wirtschaftlich schwierigen Phasen: 2014 erwirtschafteten die 133 Mitglieder der GARANT Austria und die 113 Mitglieder der ebenfalls zu SERVICE&MORE zählenden WOHNUNION gemeinsam einen Verkaufsumsatz von € 413 Mio. "Es gibt keine Wunderkonzepte, der positive Erfolg ist das Resultat einer Fülle von Einzelmaßnahmen", stellt Mag. Christian Wimmer, Geschäftsführer von GARANT Austria, klar. "Daher müssen wir als Verband am Markt Schwerpunkte setzen. Das macht uns alle erfolgreicher."

Küchenmarkt: Planungsintensiv und profitabel
2015 setzt man bei GARANT Austria vor allem auf das Thema Küche. Denn gerade hier profitieren Möbelfachhändler im Verbund: "Wir kaufen gemeinsam ein, stellen unseren Händlern Trendsortimente zur Verfügung und bieten ihnen Mehrausstattungsmöglichkeiten an. Darüber hinaus unterstützen wir sie mit jeder Menge Schulungen in allen Themenbereichen." Die 133 Handelspartner der GARANT Austria verkaufen und montieren in Österreich jährlich rund 6.000 Küchen. Das durchschnittliche Raummaß einer Küche liegt dabei bei rund 15 m2. Bei GARANT Austria schätzt man, dass - je nach eingesetztem Material - die durchschnittliche Lebensdauer einer Küche bei rund 15 bis 20 Jahren liegt. Daraus folgt, dass jeder Österreicher im Durchschnitt ca. zwei bis drei Küchen in seinem Leben plant und einrichtet: Sie steht als "Feuerstelle" meist im Zentrum der Einrichtung und ist schließlich auch Statussymbol. Doch bis eine Küche fertig montiert ist, leistet der Möbelfachhändler umfangreiche Vorarbeiten. Und hier liegt auch seine Stärke, denn ein großer Teil davon geht in die Planung. Der Endkunde informiert sich mittlerweile grundsätzlich im Internet sehr genau über seine Wunschküche, findet dort allerdings nicht alle benötigten Detailinformationen. GARANT Austria unterstützt diesen Trend mit dem interaktiven Küchenplaner, hilft so dem Kunden bei der Ideensammlung und ersten preislichen Orientierung - entbindet ihn jedoch keinesfalls vom Besuch beim Küchenprofi. Wimmer: "Ein Kunde holt zwischen zwei und vier Angebote ein, bevor er sich endgültig entscheidet. Dazu kommt noch der vielfach nicht nachvollziehbare "Rabattismus" der Großflächenanbieter, der ihn dann oft verunsichert." Der faire Preis ist im Fachhandel selbstverständlich, dessen weitere Vorteile neben der Planung auch bei der Abwicklung und im Service liegen. Wimmer: "Bis es zur Unterschriftsreife kommt, hat der Fachhändler also bereits vier bis fünf Kontakte mit dem Kunden. Bei unseren Fachhändlern dauert ein Verkaufsgespräch in der Küchenplanung mindestens zwei Stunden, inklusive der Detailplanung und der weiteren Koordination kommt insgesamt schnell ein ganzer Arbeitstag zustande." Bei Großflächenanbietern wird diese Zeit dem Verkäufer - und damit naturgemäß auch dem Kunden - kaum zugestanden. Der Möbelfachhandel und das Küchenstudio sind also für den Kunden nicht nur reine Bezugsquelle, sondern vor allem Problemlöser. Während die großen Möbelhäuser also in erster Linie Produkte liefern, liefert der Fachhandel Gesamtlösungen. Dieser Aufwand muss sich auch lohnen, daher unterstützt der Verband seine Partner bei der aktiven Offertverfolgung mit einem eigens dafür konzipierten Programm.

Trends in der Küche
Darüber hinaus kennt man in den Verbänden die Trends. GARANT Austria ortet zwei Entwicklungen: Einerseits dominiert in Einfamilienhäusern die offene Bauweise, also eine Kombination aus Küche und Speisen mit fließendem Übergang in den Wohnbereich. Zum anderen wird bei Wohnungen - vor allem wegen des laufend wachsenden Anteils an Single-Haushalten - der Planungsspielraum meist durch vorgegebene Grundrisse stark eingeschränkt, sodass hier meist Nischenlösungen als Block-, L-, oder U-Verbauten zum Einsatz kommen. In beiden Fällen tendieren die Konsumenten derzeit zu mittelpreisigen Küchen. Thomas Riepl, Produktmanager bei GARANT Austria: "Voll ausgestattete Küchen wurden seitens der Industrie von der Wertigkeit her gehoben, jedoch im Preis gesenkt. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine durchaus logische Entscheidung." Wenn dennoch mehr investiert werden soll, entscheidet man sich dann eher für hochwertigere Elektrogeräte wie Induktionsherde, Kombigeräte mit Dampffunktionen oder besonders leise Geschirrspüler. Auch der Boden darf gern exklusiver sein; so greifen Bauherren derzeit gern zu attraktiven Naturböden, vorzugsweise zu Dielen aus Eiche. Die Trends bei den Oberflächen und Farben haben sich in den letzten Jahren nicht stark verändert: In der Farbenwelt dominiert nach wie vor Weiß, sowohl hochglänzend wie auch matt. Meist wird es mit Naturhölzern aus Eiche kombiniert, und Applikationen wie beispielsweise aus Kupfer setzen Akzente.

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