Wie war 2023 für Ihren Verband und die Mitglieder?
Es war ein schwieriges Jahr. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und des verstörenden Nahost-Konflikts hat die gesamtwirtschaftliche und politische Gemengelage gleichermaßen auf die Kosten und die Stimmung gedrückt. Viele Verbraucher fragen sich vor jeder Ausgabe, „ist das wirklich nötig? Dass die Antwort oft „Nein“ lautete, war nicht zu übersehen.
Die durchweg instabilen Verhältnisse lassen dabei niemanden in der Branche kalt. Warm ums Herz wird mir dabei allerdings, wenn ich sehe, wie widerstandsfähig unsere Handelspartner sind, und wie flexibel sie sich auf diese Herausforderungen eingestellt haben. Der Zusammenhalt der EK Händlergemeinschaft hat sich dabei einmal mehr bewährt.
Wie schätzen Sie 2024 ein?
Grundlegende Änderungen im Vergleich mit 2023 sehe ich zurzeit nicht, da viele Probleme struktureller Natur sind. Eine Verbesserung der Rahmenbedingungen, z. B. Entlastungen beim Bürokratieaufwand und den Energiekosten, mehr Tempo bei der digitalen Transformation oder die Belebung der Inlandsnachfrage, wären sinnvoll, aber bekanntlich ist auch das Leben im Handel kein Wunschkonzert.
Also werden wir das tun, was wir immer in solchen Zeiten machen: nach vorne schauen soweit wir können und flexibel bleiben, um kurzfristig geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Das hat bisher gut funktioniert und wird auch weiter funktionieren. Dabei stellen wir uns strategisch auf weitere schwierige Jahre ein.
Welche Verbandsaktivitäten oder -schwerpunkte sind für 2024 geplant?
Wir werden uns weiter darauf konzentrieren, unsere Handelspartner in allen unternehmerischen Bereichen besser zu machen. Dazu zählt ganz besonders der Kompetenzausbau beim Thema Nachhaltigkeit.
Auch wenn im Moment bei vielen Menschen andere Probleme im Vordergrund stehen, achten die Verbraucher im Sinne der Umwelt und der sozialen Gerechtigkeit immer genauer auf Herkunft und Herstellung der angebotenen Artikel – und das ist gut so.
Wir stehen hier als Verbund in der Pflicht und werden alles dafür tun, das Thema noch stärker in den Fachhandel zu tragen.
Gleichzeitig geht es für unsere Händler darum, ihre Stärken vor Ort noch besser mit den Vorteilen des Online-Geschäfts zu koppeln. Das Einkaufserlebnis muss unabhängig vom Kontaktpunkt ohne Brüche auf den stationären, digitalen und sozialen Kanälen geliefert werden – auch daran werden wir 2024 gemeinsam arbeiten.
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