Heimtextil enthüllt die Trends von morgen

Auf in die textile Zukunft heißt es bei der Heimtextil 2025. Von Tradition zu Innovation eröffnen die Heimtextil Trends 25/26 unter dem Titel „Future Continuous“ visionäre Perspektiven und werden erlebbare Realität.

 

Sie sind Trendsetter und Storyteller – Textilien und die Heimtextil. Textilien erzählen Geschichten, sie tragen Erinnerungen, spiegeln Identitäten wider, dokumentieren gesellschaftliche Veränderungen und sind weit mehr als bloß der Stoff, aus dem die besten Interieur-Geschichten geschrieben werden.

Ein Blick in ihre Vergangenheit ermöglicht ein tieferes Verständnis des Status quo und lässt vergessene Praktiken wieder aufleben. Doch wie können wir aus der Vergangenheit lernen, um eine nachhaltigere und bewusstere Zukunft zu gestalten? Antwort darauf liefern die Heimtextil Trends 25/26 unter der kuratorischen Leitung von Alcova.

 

„Wir wollen Trendgeschichten erzählen“ - Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt

Dieses außergewöhnliche Trend-Storytelling gelingt zusammen mit dem kreativen Mailänder Designteam, das von ihrer Gründung 2018 im Rahmen der Milan Design Week „inspirierende Erfahrungsräume“ zu gestalten vermag, auf besondere, ja didaktische Weise. Mit den Heimtextil Trends 25/26 unter dem Titel „Future Continuous“ präsentiert die Heimtextil in Zusammenarbeit mit den Gründer:innen von Alcova nicht nur ein Keypiece für die Zukunft, sondern bietet eine visionäre Perspektive auf die die tiefgreifende Bedeutung von Textilien. Sie zeigen ihre zentrale Rolle in technologischen, kulturellen und ökologischen Entwicklungen – und „Future Continuous“ eröffnet dabei spannende neue Perspektiven auf die Zukunft der Textilindustrie.

 

Rotation vorwärts
 

Alcova hat dafür sechs wegweisende Interviews mit internationalen Designer:innen, Textilforschenden sowie Vertreter:innen von Verbänden und Institutionen aus ihrem Netzwerk geführt, die verschiedene Aspekte der Textilbranche beleuchten und ihnen eine Stimme geben. Diese Erzählungen verweben Tradition und Innovation, Kunsthandwerk und moderne Technologie, und laden dazu ein, neue Wege für die textile Zukunft zu erkunden.

 

„Textilien sind Storyteller“ - Joseph Grima, Alcova

 

Unübersehbar verfolgen die Textilexperte:innen einen anderen, ganz und gar holistischen Ansatz, der insbesondere die starke Beziehung zwischen Begrifflichkeiten und Design aufgreift, wie Valentina Ciuffi, Gründerin von Alcova betont. „Textilien sind Storyteller“, so Joseph Grima von Alcova, und wurzelt „Trend“ in „trendator“, also „rotieren“, würden Trends ständig rotieren, ab- und wieder auftauchen, so war der Startpunkt für Alcova unweigerlich der Blick in Vergangenheit und die Zukunft. „Trends zirkulieren, sie kommen immer wieder auf“, unterstreicht Ciuffi, und:

 

„Wir können nur in die Zukunft schauen, wenn wir auch in die Vergangenheit blicken.“ - Valentina Ciuffi, Alcova

 

Textilien sind viel mehr als nur Stoffe, sie sind tief in Geschichte und Kultur verankert, und viele gebräuchliche Redewendungen zeigen, dass Textilien lange vor der Schrift als Ausdrucks- und Kommunikationsmittel dienten. Sie verknüpfen Erzählungen, verweben Handlungsstränge und sind seit Jahrtausenden ein zentraler Bestandteil unserer Technologie.

Janis Jefferies, eine Pionierin der Textilforschung, macht im Interview deutlich, dass das Spinnen und Verweben von Fasern die erste Technologie des Menschen und damit die Grundlage für Baukunst und Mathematik war. Heute stehen Textilien im Fokus einer neuen, nachhaltigen Denkweise: weg vom reinen „Recyceln, Reduzieren und Wiederverwenden“ hin zu einer regenerativen Landwirtschaft und einem Vokabular, das von „Wiederherstellen, Erneuern und Auffüllen“ spricht. Diese Entwicklung markiert einen tiefgreifenden Wandel im Nachhaltigkeitsdiskurs – hin zu einem ganzheitlichen Ansatz, der Textilien als Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft sieht.

 

Back to the roots
 

Inmitten der schnelllebigen, digitalen Welt wächst eine Bewegung, die zurück zu den greifbaren, materiellen Aspekten des Lebens führt. Textilien spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie verbinden Menschen mit ihrem kulturellen Erbe und schaffen durch ihre Haptik einen Kontrast zur virtuellen Existenz. In der derzeitigen Wegwerfkultur stehen Textilien und Handwerkskunst für Authentizität, Nachhaltigkeit und echte Werte. Auch Ilse Crawford, renommierte Interior Designerin und Gründerin von StudioIlse, betont, dass von einer zunehmend digitalen und körperlosen Welt ein tiefes Bedürfnis nach physischer Verbundenheit entsteht. So erleben Naturfasern wie Hanf, Jute, Flachs und Nessel mit ihrer Langlebigkeit und Behaglichkeit ein bemerkenswertes Comeback.

Dazu kommt, wie Christine Ladstätter, Managerin für Innovation bei Salewa, aufzeigt, ein Trend hin zu einer stärkeren Wertschätzung lokaler Materialien und Techniken. Betonen ihre Projekte die wachsende Bedeutung des Handwerks und liegt Fokus auf der Förderung der lokalen Landwirtschaft und dem Erhalt traditioneller Weidelandschaften, fordert auch die italienische Designerin und Dozentin Eugenia Morpurgo dazu auf, die landwirtschaftlichen Praktiken der Textilproduktion grundlegend zu überdenken und von erdölbasierten Materialien abzurücken, und unterstreicht, dass bei der Bewertung von Nachhaltigkeit die wahren Kosten – von Ressourcenverbrauch bis hin zu langfristiger Bodenfruchtbarkeit – berücksichtigt werden müssen.

 

Neue Basics
 

Die wachsende Bedeutung von Sorgfalt und Weitsicht (auch) in der Textilindustrie schiebt den Wandel des Sektors hin zu einer nachhaltigen, vernetzten und transparenten Zukunft unweigerlich an. Dirk Vantyghem, Generaldirektor von Euratex, hebt hervor, dass der Textilsektor in der EU derzeit mehr denn je im Mittelpunkt stehe, nicht zuletzt dank des Europäischen Green Deals. Wächst in einer Zeit globaler Unsicherheit das Bedürfnis nach langlebigen, funktionalen und ehrlich, nachweisbar nachhaltigen Produkten, sind Mitbestimmung und Demokratisierung starke Stichworte unserer Zeit.

Simone van der Burg und Lucas Evers, beide Gruppenleiter im WAAG Future-Lab, betonen die Bedeutung einer offenen und mitgestaltenden Produktion und verfolgen einen Ansatz, der darauf abzielt, lokale Ressourcen wie Farben und Fasern aus natürlichen Quellen zu nutzen, mit der Demokratisierung von Herstellungsprozessen im Zentrum.

 

Visionäre Colour-Stories
 

So umfassen die Inputs der Expert:innen von Rohstoffen über Design- und Herstellungsprozess bis zu Produkten und darüber hinaus die ganze Bandbreite und münden nicht nicht nur in einer spannenden und impulsreichen Reise, sondern auch in 18 Farben mit Zukunftskraft.

Von Naturally Uneven Green bis End of Petrol und Imperfect Pink präsentieren die Heimtextil Trends 25/26 eine visionäre Farbpalette, die Alcova sowohl visuell als auch sprachlich interpretiert hat. Inspiriert von den sechs Interviews, verweben die Farben die Ideen und Begriffe, die in den Gesprächen aufkamen, und erzählen sie eine lebendige Geschichte. Natürliche, ungebleichte Töne treffen auf dynamische, leuchtende Farben und spiegeln das Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation wider. Dieser Kontrast steht für ein aktives Gleichgewicht, das sich ständig weiterentwickelt – geprägt von Erneuerung, Wachstum und einer zukunftsweisenden Vision, die über bloße Nachhaltigkeit hinausgeht.

 

„Es geht um eine neue Ästhetik“
 

unterstreicht Joseph Grima von Alcova bei der Trendpräsentation und bringt auf den Punkt, was und in Zukunft erwartet. Ein- und Ausblicke gibt nicht nur das hier online abrufbare Trend Booklet, vielmehr werden sind die Heimtextil Trends 25/26 in all ihren Facetten zum Greifen nah: Bei der Heimtextil vom 14. bis 17. Jänner 2025 in Frankfurt am Main werden sie in der Trend Arena eindrucksvoll präsentiert, inszeniert und erlebbar – und sind ein Highlight inmitten der Fülle an Innovationen, die auf Messe enthüllt und gezeigt werden.

 

heimtextil.messefrankfurt.com