Immerhin werden allein in Designphasen über 80 Prozent aller produktbezogenen Umweltauswirkungen vorbestimmt und umso wichtiger ist der Fokus, diese schon von Anfang an mitzubenken. Waren Gestaltungskonzepte bisher häufig auf Ästhetik, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit des Menschen ausgelegt, während der Einfluss von Design auf die Umwelt meist separat betrachtet wurde, gibt es mit dem Life-Centered Designeinen neuen Denkansatz: Menschen, Pflanzen, Tiere und Mikroben sind in biologischen, wechselseitigen Ökosystemen miteinander verbunden – welchen Einfluss nehmen Bauvorhaben also auf alles Leben? Interface hat in Zusammenarbeit mit dem britischen Designbüro Oliver Heath Design wichtige Aspekte, Erkenntnisse und Beispiele zum Life-Centered Design in einem Guide zusammengestellt.
„Designerinnen und Designer weltweit müssen Umweltverschmutzung, extreme Wetterereignisse, Zersiedelung und den Verlust der Biodiversität berücksichtigen, um die gebaute Umwelt nachhaltig zu gestalten“ - Jennifer Schwerdtfeger, Team Leader Concept Design DACH
Life-Centered Design betrachtet die vom Menschen gestaltete Umwelt ganzheitlich. Es untersucht, wie sich der Designprozess positiv auf die Biosphäre auswirken kann – und damit auf Systeme, die mit sauberer Luft, reinem Trinkwasser und einem stabilen Klima unsere Lebensgrundlage schaffen. Dabei konkurriert Life-Centered Design nicht mit anderen Designansätzen wie dem Biophilic Design oder dem Human-Centered Design, sondern schließt diese mit ein. Mit diesem umfassenden Ansatz unterstützt Interface dabei, bereits bei der Planung über die Bedürfnisse der Menschen, die die Gebäude nutzen, hinauszudenken und die Auswirkungen von Bauprojekten auf alle Lebensformen zu berücksichtigen.