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„Designgetriebene Innovation ist die Zukunft“

Monica Armani hat eine klare Handschrift: Vielfalt. Von Polstermöbeln bis zur Armatur für hochkarätige internationale Marken spielt die italienische Designerin auf der ganzen kreativen Klaviatur. Beim diesjährigen „Formdepot Salon“ gab sie Einblicke in ihr Schaffen und den Designprozess – und sieht innovatives Design als Triebfeder, Weg, Zukunft und Ziel.
Von Gerhard Habliczek & Sylvia Pilar

Die Designerin Monica Armani, bekannt für Produktdesigns wie „Gaia“ von KFF, gewährte beim FORMDEPOT SALON 2024 spannende Einblicke.

Welche Neuheiten aus Ihrer Designfeder sind heuer auf den Markt gekommen?

Monica Armani: In diesem Jahr wurden wirklich viele neue Produktdesigns das Licht der Möbel- und Interior Design-Welt erblickt. Insgesamt sechs Kollektionserweiterungen und 16 neue Produkte habe ich gestaltet. Zum Beispiel „Gaia Divano“ von KFF, der erstmals auf der imm cologne in Köln im Jänner präsentiert wurde, und beim „Salone“ in Mailand wurde eine Fülle an von mir gestalteten Innovationen und Neuheiten für hochkarätige Unternehmen wie B&B Italia, Luceplan, Varaschi, Turri, Lago, Zucchetti, Tribù, PUNT und CP Parquet gelauncht.

 

„Innovation treibt mich immer an und steckt in jedem meiner Designs.“ - Monica Armani

 

Das Business in der Möbelbranche läuft aktuell nicht so gut. Spüren Sie das im Design?

Das spüre ich in meiner Arbeit nicht. Es läuft sehr gut, die Auftragslage ist stetig wachsend. Die Unternehmen scheinen zufrieden, auch wenn aktuell keine ausgelassene Partystimmung herrscht. Sie haben sich auch zu Beginn der Krise nicht entmutigen lassen, sondern sind vorangeschritten und gehen aktiv weiter. Der Kontakt zu den Händler:innen ist jetzt vielleicht noch enger und der persönliche Kontakt zählt mehr denn je.

Wird auf dieselben Materialien gesetzt?

Durchaus. Natürlich ist alles teurer geworden, von den Materialien wie Holz und Leder bis zur Produktion. Die Hersteller, mit denen ich zusammen arbeite, fertigen in Europa und sind von höchster Qualität. Wir kämpfen mit vielen Plagiaten. Das bedeutet gleichzeitig aber auch, dass meine Designs gut ankommen.

Monica Armani beim FORMDEPOT SALON 2024.
Die Designerin im Gespräch mit wohninsider-Herausgeber Gerhard Habliczek und Redakteurin Sylvia Pilar im Rahmen des FORMDEPOT SALON 2024.

Sehen Sie Trends bei Material und Design?

Ich arbeite grundsätzlich mit jedem Material, je nach Projekt. Manchmal ist die Materialwahl ganz klar, manchmal gilt es, die beste Lösung erst noch zu finden. Ich halte mit meinem Team immer Ausschau nach neuen Materialien, auch aus anderen Bereichen als nur dem Möbelsektor, und begebe mich gerne auf die Suche nach Neuem. Bewährte wie auch im Möbelbereich weniger vertraute Materialien setzen wir auf innovative Art und Weise in Produkten ein. Innovation treibt mich immer an und steckt in jedem meiner Designs. Technologie und technische Details sollen nicht sichtbar, sondern versteckt integriert sein. Auch das zeichnet meine Produktdesigns aus. Design und Technologie müssen ausbalanciert sein, um das perfekte Ergebnis zu erzielen. Und natürlich braucht es die richtigen Hersteller als Partner, die solche Designs realisieren können.

 

Spielt Nachhaltigkeit eine Rolle?

Nachhaltigkeit ist sehr wichtig, die Unternehmen sind sich dessen bewusst und alle auf den Zug aufgesprungen. Ein wichtiger Punkt, mein Ansatz und Ziel ist es, Produkte zu gestalten, die zeitlos sind. Wenn Produkte für viele Jahre, ja Jahrzehnte genutzt werden und Freude bereiten, ist das auch nachhaltig.

 

„Produkte mit kreativem Geist zu gestalten ist ein Mehrwert für alle.“ - Monica Armani

Ist Design in schlechteren Zeiten noch wichtiger als sonst?

Design ist unglaublich wichtig. Designgetriebene Innovation ist die Zukunft. Produkte mit kreativem Geist zu gestalten ist ein Mehrwert für alle. Unternehmen verstehen dies auch mehr denn je und die Entwicklung ist immer designgetriebener. Das ist der Weg und die Zukunft.

Neues Armani-Design: Das modulare „Roma“-Sofa der gleichnamigen Kollektion von Turri.

Haben Sie Angst vor KI?

Nein. Vielleicht auch, weil ich mich bisher zu wenig damit auseinandergesetzt habe und es nicht nutze. Ich bin eine sehr bodenständige Person und liebe es, Produkte anzufassen und selbst zu gestalten. Künstliche Intelligenz kann sicher in vielen Bereichen wertvolle Unterstützung bieten, in meinem Leben und meiner Arbeit spielt sie keine Rolle. Gutes Design braucht immer kreativen Geist und den kann KI nicht ersetzen.

„Emma Long Lounge Armchair“ von Varaschin.
Foto: Varaschin Outdoor Therapy

Gibt es eine ‚Monica Armani-DNA‘?

Ich designe ganz unterschiedliche Produkte und liebe diese Vielfalt. Ich bin keinem Design mehr verbunden als dem anderen, sondern stecke in jedes einzelne all meine Kreativität und Leidenschaft und bringe meinen persönlichen Ansatz immer mit ein. Der Designprozess verläuft immer gleich, egal ob Sofa, Bodenbelag oder Armatur, und es ist jedes Mal auf‘s Neue eine Herausforderung, die ich gerne annehme. Ich bin immer bestrebt, neue Wege zu gehen. Das Ziel und das Ergebnis ist Innovation.

Die „Dune“-Kollektion von Punt. © Punt
„Sablier“ von Zucchetti. Foto: © Jonas Marguet

An welchen Produkten und Projekten arbeiten Sie aktuell?

Einige Projekte werden weitergeführt und ich arbeite für zahlreiche Unternehmen an neuen Produkten. Es ist schön, für so unterschiedliche Unternehmen aus verschiedensten Ländern kreativ zu sein.

 

„Gutes Design braucht immer kreativen Geist und den kann KI nicht ersetzen.“ - Monica Armani

 

Haben Sie Designträume, die Sie sich erfüllen wollen?

Einen wirklichen Traum habe ich nicht, weil ich so vielfältige Produkte gestalte. Ich würde gerne am Interior und der Teakholzverkleidung einer Yacht arbeiten und habe auch noch nie im Bereich Küchengeräte gearbeitet, das könnte spannend sein.

 

www.monica-armani.com

www.formdepot.at