Feuerwerk von Gestaltung und Handwerk

Know-how, Design und eine große Prise Persönlichkeit – die Abschlussarbeiten der Absolvent:innen der Höheren Abteilung für Innenarchitektur, Raum und Objektgestaltung der „Ortweinschule“ beeindrucken auf ganzer Linie.

 

In großem Stil zeigen die diesjährigen Absolvent:innen der Höheren Abteilung für Innenarchitektur, Raum und Objektgestaltung / Abteilung Kunst&Design der HTBLVA Graz – Ortweinschule mit ihren Abschlussstücken auf. Vom Möbelentwurf über die Erstellung der Konstruktionspläne und Arbeitsvorbereitung für die Fertigung bis zur eigenständigen Fertigung des Möbels in der schuleigenen Tischlerwekstätte umfasst dieser finale Ausbildungsschritt alle Elemente, die auch im Berufsalltag gefragt sind – und bei dem sie mit ihrem im Rahmen der Ausbildung aufgesogenen Wissen und Können, gewürzt mit eigener Kreativität brillieren.

Eine gewisse Eleganz versprüht „LE FUSION“ von Philipp Bergles. Von Josef Hoffmann inspiriert, dient das Kleinmöbel in tiefem Schwarz gebeizt, mit Leder bezogenen Türen und einer das Stück von außen nach innen durchziehenden Metallstange als gestalterischem und funktionalem Element der Kleideraufbewahrung und bietet nicht nur für Kleidungsstücke einen handwerklich wie ästhetisch gelungenen Rahmen, sondern mit Spiegel und Krawattenhalterung essenzielle Alltagstools.

Form und Funktion gehen auch bei „l’intérieur“ von Johanna Göbel Hand in Hand. Das Möbelstück ist nicht nur praktischer Aufbewahrungsort für Kleidung, Schmuck, Handtaschen & Co, sondern erweist sich als als Blickfang im Raum, besticht mit Qualität, Eleganz und geschickt ins Design integrierten, praktischen Elementen wie Tablarauszug und verstellbarem Fachboden sowie feinen Details wie Profilfräsung und eingelassener Glasplatte, die den Blick ins Möbelinnere eröffnet.

Die kreative Reise mündet bei „Linea“ von Natalie Herzog in einem Garderobenmöbel, für das Vertiko, Achille Castiglioni und die eigene Persönlichkeit Pate standen. Ihre höchst persönliches Abschlussmöbel ist mehr als nur ein Objekt im Vorraum, sondern ein Eleganz, Einfachheit und Ehrlichkeit verkörperndes Statement, das mit sorgfältig ausgewählten Details begeistert. Im Ensemble von Materialien mit unterschiedlichen Strukturen und Farben und mit gebürsteten Alurahmen erwächst eine formschöne, praktische Garderobe mit geräumigem Stauraum und Spiegel.

Alles gut verstauen lässt sich auch im „Badkastl“ von Lena Pauli, das europäische Nuss – massiv und furniert – und blaues Plexiglas in kompakten Abmessungen kombiniert und mit zwei Laden und einigen Fächern Platz für allerlei Utensilien bietet.

Für Kunst und Genuss
 

Der Kreativität ihr Möbel gibt „personality framed“ von Sophie Agatha Jauschnegg. Das Aufbewahrungs- und Präsentationsmöbel für Zeichnungen und Kunst vereint einen an der linken Drehtür angebrachten Rahmen, der zur Präsentation von Kunstwerken und zugleich als Griff zum Öffnen des Möbels fungiert, in dem mit einer Lade mit Ordnungssystem von Stiftebehältern und zwei Fachböden reichlich Künstler:innenbedarf verstaut werden kann.

Das Musikfan-Herz lässt „Felice“ von Lena Harkamp höher schlagen. Das Musikmöbel ist eine Symphonie von Glas, Metall und europäischem Nussholz, gemacht für die stilsichere Aufbewahrung von Schallplatten, die dekorativ gelagert und präsentiert werden, gekrönt mit Platz für einen Plattenspieler.

Bar- und Aufbewahrungsmöbel für den Weinkeller ist „Diwine“ von Hanna Krainer, in dem alles für den Weingenuss integriert ist. Gänzlich aus Nussmassivholz und -furniert gefertigt, umrahmen drei Korpusse mit durchdachtem Innenleben für Weingläser, -flaschen und -tools einen Weinkühlschrank, der wie integriert wirkt.

Stilvoll verstaut & ein Hauch Vertiko
 

Das Spiel von Präsentation und Verstecken beherrscht auch „Space, light & order “ von Julia Lechner gekonnt. Das von Le Corbusier, konkret vom Kloster Sainte-Marie de la Tourette und dessen Fenstern inspirierte Sideboard bietet mit Glasschiebetüren – eine aus weiß satiniertem Glas, die andere aus Klarglas – Einblicke und dem auf Metallfüßen ruhenden Korpus formschönen Stauraum.

Simpel, funktional und zugleich ein Blickfang – all diese Entwurfsgedanken werden mit „Terra“ von Anastasia Seiwald zu einem Raumgestaltungselement, das durch den Einsatz von kontrastreichem Nussholz und weißem Lack ästhetische Spannung erzeugt, durch die hängende Positionierung mit Leichtigkeit besticht und in seinem Inneren mit ordentlich Staubereich aufwartet.

Der Balanceakt von schlichtem und funktionalem sowie herausragendem Design gelingt auch bei „The Elegant Square “ von Jana Tromper eindrucksvoll. Der Schlüssel: Schlichtes Eichenfurnier mit weißen Elementen und dezente Streifenmuster an den Fronten sowie ein sich wiederholendes kleines Viereck in der Mitte. Ein Eyecatcher, erfährt das dynamische Design mit reichlich Stauraum für Bürounterlagen, Bücher und mehr seine funktionale Ergänzung zum rundum gelungenen Möbel.

Wortwörtlich charmant ist „Charming Creation“ von Marie-Luisa Platzer. Mit schlichter Eleganz und klarer Formensprache, steht bei dem von Charles & Ray Eames inspirierten, dem goldenen Schnitt folgenden Möbel die Funktionalität im Vordergrund und so eröffnet die Kreation mit Anleihen vom Vertiko großzügige Staufläche für verschiedenste Utensilien wie Geschirr, Tischdecken, Untersetzter und mehr, eine smart ins Möbel integrierte Pflanze und fügt sich harmonisch in und zwischen Ess- und Wohnzimmer ein.

Der Name ist Möbel bei „Highboard“ von Sarah Leopold. Die kreative Absolventin kreierte ein Highboard mit zwei Drehtüren – den Vertiko-Aspekt integrierend –, einer Glasplatte als Auflagefläche, höheren Sockelfüßen und viel Stauraum „inside“, das nicht nur optischen, sondern auch funktional-alltäglichen Ansprüchen gerecht wird.

Die Aspekte eines Vertikos bringt „Flipped“ von Valentin Mossböck in ein eigenes Möbel, allerdings konstruktiv um 90° gedreht, sodass bei dem Schreibtisch die beiden Schubladen seitlich positioniert sind und durch weitere Reduktion der Bauteile die originale Seiten- zur Haupttischplatte wird. An die Funktions-Einteilung des Vertikos erinnernd, wird die Tischplatte in Sektoren getrennt, die wiederum mit Ahorn und amerikanischer Nuss aus zwei kontrastreichen Holzarten gefertigt sind. Als cleveres Detail erweist sich zudem die Möglichkeit, Kabel und Verteiler in der Zarge zu verstecken und durch den Kabelkanal in der Tischplatte zu führen.

Aufbewahrung und Design verbindet „Iterum“ von Florian Friedl auf spannende Weise. Arbeits- und Erholungsplatz zugleich, besticht der Tisch mit viel Stauraum und außergewöhnlichem Look, resultierend aus der geschwungenen Waldkante an der Tischvorderseite und handverlesenem Pfosten sowie dem Mix auf massivem Nuss- und Zirbenholz.

Rundum beeindruckend
 

Volle Kreativität und handwerkliches Können versprüht auch „Lambent“ von Hannah Moyschewitz. Simplizität und Eleganz durch dunkles Holz und Glas vereinend, zeichnet sich der elegante Beistelltisch aus massivem Nussholz durch einen runden, von drei Glasplatten getragenen und dadurch schwebend erscheinenden Korpus sowie eine zylindrische Form, die sich auch im Sockel wiederfindet, aus.

Mit dem gewissen Extra bezaubert ebenso der „EP-TABLE“ von Julia Fauland, ein Couchtisch, der für zwei Personen geeignet ist. Der Korpus ist symmetrisch aufgebaut, verfügt hinten wie vorne links über zwei fixe Fronten, die Tischplatte ziert ein Element aus Epoxidharz und unter dieser befindet sich ein LED-Streifen, zudem ist der aus Walnuss Massiv gefertigte Tisch dank Rollen mobil.

Mehr als nur ein Möbel ist „Changeable“ von Valentina Knaus. Entstanden aus der Idee der Multifunktionalität und platzsparenden Nutzung, spielt der vielseitige Alleskönner von Kommode bis Arbeitsplatz alle Möbelstückln und besticht sowohl mit klarer Linienführung und schlichtem Design wie mit Flexibilität und zusätzlichem Arbeitsraum dank des seitlich verschiebbaren Aufsatzkorpus.

All dieser Abschlussstücke nicht genug, zeigten auch Emily Amreich und Viktoria Meister mit ihren Kreationen auf und so bereichern 19 Absolvent:innen der Höheren Abteilung für Innenarchitektur, Raum und Objektgestaltung / Abteilung Kunst&Design der HTBLVA Graz – Ortweinschule mit ihrem handwerklichen Können, umfangreichen Know-how und vielfältiger Kreativität die Branche.