Kreative Meisterklasse

Zehn Meister trumpfen auf: Mit beeindruckenden Abschluss- und Meisterstücken beweisen die Absolvent:innen der Meisterschule für Tischlereitechnik und Raumgestaltung der Ortweinschule ihre Kompetenz und Kreativität.

 

Was passiert, wenn handwerkliches Know-how, trendiges Gespür für Materialien und pfiffige Kreativität aufeinander treffen? Wortwörtliche Meisterwerke. Dies beweisen die zehn diesjährigen Absolvent:innen der Meisterschule für Tischlereitechnik und Raumgestaltung der HTBLVA Graz – Ortweinschule, der einzigen zweijährigen und somit umfassendste Meisterschulausbildung für Tischler:innen in Österreich. Ihre umfangreiche Expertise materialisiert sich zu vielfältigen Möbeln, greifen mutig Materialien abseits bekannter Klassiker auf, verleihen den Kreationen mit Kontrasten Dynamik, mit Leichtigkeit coole Looks und mit cleveren Details das gewisse Extra, gewürzt mit einer großen Prise Persönlichkeit.


Meisterwerke mit Passion, Wissen und Esprit
 

Multifunktional, zeitlos und sehr persönlich ist „Kassiopeia – Eine Vitrine“ von Julia Stangl. Die Absolventin der Meisterschule für Tischlereitechnik und Raumgestaltung der HTBLVA Graz – Ortweinschule gestaltete ein aus Massivholz gefertigtes Möbel, gedacht als Lebensbegleiter und gemacht, um Highlights stilvoll und modern, eingerahmt in filigranes und schwebendes Design mit einem Mix von markant gemasertem Zwetschkenholz und Messingelementen, zu präsentiert. Das Abschluss- und Meisterstück überzeugt mit raffinierter Kombination von Holz, Glas, Messing und teils speziell angefertigten Beschlägen. Der handgezinkte obere Korpus erweist sich als versteckendes Stauraum- und gläsernes Präsentationselement dank Vitrine, während der untere, auf Gehrung gefertigte Korpus mit Lade und einer cleveren, mit speziell angefertigten Beschlägen und Magnetverschluss versehenen Klappe mit verstecktem Geheimfach und eingefräster Metallplatte und Magnetgriff aus einer Zwetschken-Maserknolle wortwörtlich überrascht.

Präsentationsmöbel und Bar in Meisterstück-Union ist „Sinplea- ein schlicht elegantes Bar Möbel“ von Mathias Rihsle, der besonderes Augenmerk auf Materialien abseits typischer Werkstoffe legte. Schlicht wirkend, schlummern hinter Koffertüren die funktionalen Raffinessen des großteils mit grauem Linoleum belegten, in Eiche ausgeführten Kantendetails und Innenleben gefertigten Möbel und offenbaren sich beim Öffnen – von Aufbewahrungsmöglichkeit von Wein- und Wassergläsern über eine offene Nische und einen Korpus mit zwei Laden bis zu einer in einem schwarz eloxierten Alurahmen eingerahmter Steinplatte aus Pannonia grün, einem Grauspiegel sowie Stauraum.

Auf Holz, Glas und Licht zur Präsentation wertvoller Objekte in Augenhöhen setzt „CHRISTIAN“ von Patrick Abuja, ergänzt durch Stauraum im unteren Bereich des Abschluss- und Meisterstücks. Schlicht und klar im Design, sind Aufteilung von Ordnung und Präsentation eindeutig definiert: Der Präsentationsbereich ist dank zweier Glastüren den Seiten zugänglich, mit versteckt im oberen Möbelteil ruhendem Sensorschalter lassen sich die Gegenstände in Szene setzen, und der untere Korpus birgt mit mehreren Laden hinter zwei Türen Platz für Bücher und Zeichenutensilien.

„X-clusiveNut“ von Michael Böhmer entsprang der Intention eines Sideboards in geradliniger, moderner Formensprache und mit vielseitigen Funktionen. Den Fernseher hervorheben und für gemütliche Abende ausgelegt sein sowie ein Hell-Dunkel-Kontrast mit zwei Holzarten, war Idee und Ziel des kreativen Absolventen der Ortweinschule bei seinem Meisterstück und in Kombination mit Stauraum entstand ein durchdachtes TV-Sideboard mit Wohnmöbel-Qualität, das schlichtes Design und (Multi-)Funktionalität, dunkles äußeres Erscheinungsbild in Amerikanischer Nuss und gut beleuchtetes, helles Innenleben in Eschenholz ästhetisch vereint – smarte Details wie verdeckt eingebaute Beschläge, integrierter Hohlraum für Verkabelungen und LED-Bänder für die indirekte Beleuchtung inklusive.

Aus einem komplexen Geflecht von Voraussetzungen entstand ,,End of Silence - Ein Homeofficebereich‘‘ von Stefan Aichmaier. Das Abschluss- und Meisterstück kombiniert einen Homeofficebereich mit charmanten Abmessungen und zugleich ausreichend Arbeitsfläche mitsamt integrierter Stromversorgung sowie viel Stauraum mit mehreren Laden und einem offenen Fach in handwerklich perfekter Ausführung. In amerikanischer Nuss und mit Lackoberflächen fügt es sich gestalterisch harmonisch in jeden Raum ein, und beeindruckt dank Abschrägungen mit dynamischem Erscheinungsbild sowie mit schwebender Anmutung.

Mit schwebender Optik, resultierend aus dem starken Kontrast von Tischgestell in gebürstetem Edelstahl sowie Tischplatte und zwei Korpus-Elementen in Amerikanischer Nuss, getrennt durch eine Schattenfuge, tritt „van der Rohe“ - Ein zeitgemäßer Arbeitsplatz im Stil des Bauhaus von Johannes Hohenbichler in Erscheinung. In dem Möbel mit ausgetüftelter Ästhetik steckt nicht nur ein clever verborgenes Geheimfach, vielmehr bietet das mit zahlreichen Laden viel Platz für Arbeitsutensilien & Co.

Als Arbeitsplatz für einen Laptop kann auch der Wohnzimmertisch „HORTICOLA“ von Thomas Roschitz dienen. Orientiert am Stil der Dekoelemente des Zimmer, in dunklen Farben, amerikanischer Nuss und einem Blau-Türkis-Ton, bleibt der dem Sofa zugehörig, erweist sich mit verspielten Messingelementen zugleich als solitärer Eyecatcher und überrascht mit voller Funktionalität in drei Korpus-Elementen mit lässigen Details. So lässt sich der Deckel des ersten Korpus mit gezinkter Schublade mit Gehrungsfront gänzlich verschieben, die hochschwenkbare Tischplatte des zweiten, zudem mit einem offenen Fach versehenen Korpus dient geöffnet als Arbeitsfläche und birgt Steckdosen in sich, und der dritte Korpus eröffnet unter einer Klappe noch mehr Stauraum.

Jugendstil revisited beschreibt „The Flying Bookshelf“ von Muhammad Muhajir Haron, der diesen Stil modern, mit weniger femininen Formen und üppigen Kurven klar und modern interpretiert und mit Nachhaltigkeitsgedanken verbindet. Qualität statt Quantität, zwei Holzarten und drei Farben prägen das Bücherregal, das drei Formen und Funktionen kombiniert: einen integrierten Notenständer oder x-förmigen Buchhalter, eine asymmetrische Form und den heiligen arabische Text in Form eines Reliefs, um einen Sinn für Ästhetik und Bedeutung zu vermitteln.

Als Arbeits- und Lebensbegleiter gedacht und eine durchdachte Kombination von Design und Funktion ist „Empire“ von Florian Kastner. Der frisch gebackene Meister zelebriert den Schreibtisch, verknüpft dabei Empire Stil mit modernen ergonomischen und funktionellen Prinzipien sowie amerikanische Nuss – teils massiv, teils als Furnier – und weißen Mineralwerkstoff und erschafft ein ästhetisches Möbel mit klar strukturierten Linien, klassischen geführten Laden, unter Deckeln verborgenen entnehmbaren Boxen und integrierter Steckdosenleiste.

Eindrucksvoll überraschend ist „The ore – ein Couchtisch, der aus der Masse sticht“ von Laura Grafoner. Die Öffnungsmöglichkeiten des optisch an eine Goldader bzw. fließendes Gold in Schiefergestein erinnernden Abschluss- und Meisterstücks werden geschickt durch den Übergang innerhalb einer Fräsung getarnt und sind nur durch bestimmte Details in Form von Hinterfräsungen zu erkennen. Die volle Funktionalität hinter dem dunkel-glänzenden Look offenbart sich in smarter Integration von Stromversorgung und Ladetechnik, ausreichend Stauraum für größere und kleinere Habseligkeiten.