Meisterlich von Handwerk bis Look

16 Meister starten durch! Die diesjährigen Absolvent:innen der Meisterschule für Tischlereitechnik und Raumgestaltung der HTBLVA Graz – Ortweinschule zeigen mit ihren Abschluss- und Meisterstücken eindrucksvoll auf – und ihre volle handwerkliche wie gestalterische Kompetenz.
Von Sylvia Pilar / Quelle: Ortweinschule Graz / Fotos: © Harald Leitner

 

Wissen, Können und Leidenschaft – dies und noch mehr zeichnet die 16 frisch gebackenen Meister aus, die erfolgreich die Meisterschule für Tischlereitechnik und Raumgestaltung der HTBLVA Graz – Ortweinschule absolviert haben. Ihre vielfältigen Tischler-Qualitäten stecken in jedem einzelnen der von Entwurf über Planung bis zur in der schuleigenen Tischlerwerkstatt realisierten Fertigung komplett von ihnen kreierten Abschluss- und Meisterstücken, die höchsten Ansprüche an Gestaltung, Funktionalität und handwerkliche Ausführung entsprechen.

Kreativ modular
 

So lässt Nils Ambrosch in „Flexora“ Tischlerfertigkeiten und Kreativität gekonnt zusammenfließen, einem modularen Möbelsystem, das darauf ausgelegt sich, sich flexibel an die individuellen Bedürfnisse der Benutzer:innen anzupassen. Das Besondere: In den schlüssellochförmigen Löchern der an der Wand befestigten, aus MDF gefertigte und mit weißem Schichtstoff belegten Trägerplatte lassen sich verschiedene Module wie Korpusse mit Drehtüren, Schubladen oder offene Fächer mittels Metallzapfen einhängen. Beliebig kombinier- und umpositionierbar sowie jedes Element ohne großen Aufwand austausch- und erweiterbar, eröffnet das Möbel mit seinen Korpussen in Esche furniert, Fächern aus massivem Eschenholz und mit antikrosa Schichtstoff belegten Fronten der Module volle Flexibilität – funktional wie optisch, und wird so allen Anforderungen, Raumnutzungen und Wohnstilen gerecht.

Einen überall passenden, stilvoll-modernen und wortwörtlichen mitwachsenden Begleiter präsentiert David Herzog mit „Morphie“. Das modulare Gitterbett aus hochwertigem Eschenholz vereint zeitloses Design mit der Fähigkeit, mit dem Kind zu wachsen und dank warmer, natürlicher Holzmaserung sowie klarer, reduzierter Formgebung auch stets modern wirkt. Zunächst in seiner klassischen Funktion Schutz und Geborgenheit für die Kleinsten bietend – nicht zuletzt dank der cleveren konischen Form -, lassen sich später die Gitterelemente einfach entfernen, sodass das gute Stück zum Kinderbett wird – mitsamt einem stabilen Kopfhaupt mit linoleumbeschichteter Oberfläche als modernem, pflegeleichtem Detail, ergänzt durch einen dazu passenden, separat stehenden Nachttisch mit Schublade in schlichter, funktionaler Gestaltung und coolem Mix von Holz Linoleum in der Farbvariante „Pistachio“ gewählt, das einen frischen, modernen Akzent setzt.

Zeitgemäß genial
 

Einen Klassiker zeitgemäß neu aufleben lässt Simon Ziniel mit „Michael“. Die Musiktruhe aus dem vorigen Jahrhundert stand Pate für das moderne Phonomöbel, das den Klanggenuss der Vergangenheit mit dem Design von heute zusammenführt. Das Möbel in geradliniger, reduzierter Formensprache mit markantem Fußgestell, Korpus in Nuss furniert, Zargen-Gestell in Amerikanischer Nuss und Messingelementen birgt unter einer schützenden Glasklappe einen Plattenspieler, sicher ruhend auf einer Steinplatte, die clever gestaltete Aufbewahrungsmöglichkeit für die LPs ermöglicht den Blick auf die Covers, dazu komplettieren eine in der Mitte befindliche Klappe mit integrierter Beleuchtung und zwei Laden das meisterliche Stück.

Klare Funktionalität und zeitloses Design verbindet Tobias Bott bei „(Rh)einKlang“ gekonnt, einem Mediensideboard, das den Ansprüchen moderner Medientechnik gerecht wird und zugleich eine elegante Leichtigkeit vermittelt. So bietet das Möbel mit attraktiven Materialmix von hochwertigem Eschen- und Eichenholz mit Fronten aus edler Räuchereiche sowie bronzefarbener Glasplatte ausreichend Stauraum für Multimediageräte wie Konsolen, Soundsysteme und Router sowie dank zusätzlicher Schubladen und Fächer viel Platz für weitere Gegenstände, während die integrierte Beleuchtung angenehme Atmosphäre schafft und gezielte Highlights setzt.

Sichtbar und unsichtbar ein Highlight ist das von Sebastian Zöttl mit „Aurora“ geschaffene Meisterstück. Den Kern bildet die unsichtbare Einbindung eines modernen Ultra-Kurzdistanzbeamers in Kombination mit einer ALR-Leinwand (Ambient Light Rejecting), die bei Nichtverwendung verschwindet und bei Bedarf mit einer Handbewegung zuverlässig ausgefahren werden kann. Das zeitlos-schlichte Design mit hochwertigen, hellen Materialien und klaren Proportionen fügt sich unaufdringlich in unterschiedlichste Wohnräume ein, gleichzeitig integriert das Möbel mit Korpus aus Birkenfurnier auf Spanplatte/Stäbchenplatte/Aluminiumwabenplatte sowie mit weiß pigmentiertem Öl ausgeführter Oberfläche mit einem Buchregal bzw. universellem Stauraum die persönliche Liebe zum Buch des frisch gebackenen Meisters und macht diese sichtbar zu machen.

Clever für Work & more
 

Arbeit und Ruhe in schönster Form zelebriert Felix Hader mit „Manuscriptum“. Klare Linien und Design-Leichtigkeit treffen bei dem hängenden Sekretär auf traditionelle Handwerkskunst, beispielsweise in Form von klassisch geführten Schubladen. Eine aufklappbare Front mit Freiform-Griffmulde erweitert den Arbeitsbereich und offenbart eine indirekt beleuchtete Innenfläche mitsamt zwei flächenbündigenen Steckdosen, das raffinierte Design wird durch den Hell-Dunkel-Kontrast zweier Holzarten und von außen und innen als zentralem Gestaltungselement zusätzlich betont. Vielseitig einsetzbar und mit ausreichend Stauraum fügt sich der wandhängende Schreibarbeitsplatz harmonisch in verschiedene Wohnkonzepte ein.

Einen Kontrapunkt zu sterilen Büromöbeln setzt Tamara Lichtenegger mit „Liviana“, einem funktionalen wie wohnlichen Steharbeitsplatz. Ihr Meisterstück bringt in massiver Ausführung in amerikanischem Kirschholz Wärme und Natürlichkeit in den Raum, während bewusst sichtbare Holzverbindungen die handwerkliche Qualität betonen und die verschiebbare Tischplatte als cleveres Highlight nicht nur großzügigen Arbeits- und Stauraum eröffnet, ergänzt durch Laden, sondern zur Bewegung und Interaktion mit dem Möbel einlädt, das als Steh- wie im Duett mit einem Drehsessel auch als Sitzarbeitsplatz, aber auch Frühstücksbar oder multifunktionale Ablagefläche genutzt werden kann.

Mehr als für Arbeit gedacht und gemacht, präsentiert Johannes Doppelbauer mit „Besteller“ ein multifunktionales Präsentations- und Verkaufsmöbel, das sowohl als vollwertiger Arbeitsplatz wie auch für Beratungssituationen im Stehen fungieren kann. Das an moderne Arbeitsumgebungen, in denen Flexibilität, Kommunikation und Struktur eine zentrale Rolle spielen, gerichtete Möbel integriert sich mit klarer, reduzierter Formensprache und feinem Mix edler Holzarten, Furnier, Metall, Stahl und Naturstein in den Raum, schafft eine ruhige, professionelle Atmosphäre und überzeugt zugleich mit seiner Funktionalität, insbesondere der durchdachten Innenstruktur mit zwei handgezinkten Schubladen mitsamt sensorgesteuerten, dimmbaren Lichtstreifen sowie einem versteckten Technikfach mit drei Steckdosen für Stauraum und Ordnung im Arbeitsalltag. So vereint das Meisterstück gekonnt Gestaltung, Ergonomie und Funktion.

Mission: Genuss
 

Ein optisches und funktionales Highlight hat Sebastian Schrempf mit klappBar“ geschaffen. Das stilvolle Bar-Möbel erweist sich mit klaren, modernen Linien und durchdachten Funktionen als praktischer Aufbewahrungsort für Getränke wie geselliger Mittelpunkt, fügt sich mit seiner schlanken Form dezent in verschiedene Raumkonzepte ein, bleibt durch markante Details aber zugleich unverwechselbar. Sorgen Halterungen für Gläser und versteckte Schubladen für Zubehör wie Flaschenöffner für Ordnung, verleihen dunkles Holz, matte Oberflächen und ein Spiegel im Innenraum dem Möbel Eleganz und Tiefe. Extras wie eine aufklappbare Arbeitsfläche oder eine Koffertür sowie verdeckte Scharniere und hochwertige Mechanismen zeugen von der handwerklichen und kreativen Raffinesse, die das aus zwei Korpussen, getragen von einem Messing-Gestell, bestehende Bar-Möbel zu einem wahren Genuss machen.

Genuss, Luxus und Atmosphäre bringt Marcus Posch in Aficonado“ zusammen. Das edle Humidormöbel mit zeitlos-modernem Look, raffinierter Kombination von Quaderform und filigranem Sockelgestell sowie schwebender Wirkung dank schwebend zwischen Acrylglasplatten montiertem Korpus die Blicke auf sich. Im Hauptkorpus aus spanischer Zeder ruhen die Zigarren und werden mittels Ganzglas-Drehtür präsentiert, ein herausnehmbares Tablar im Auszug dient der Präsentation wie Einzelaufbewahrung, ein Technikfach birgt das Befeuchtungsgerät, Laden und Aufbewahrungsmöglichkeit zudem Platz für Accessoires, Spirituosen und Gläser.

Raffiniert von Look bis Funktion
 

Den Gentlemen unserer Zeit gibt Robert Vrhovac mit „GeoGent“ ihr meisterliches Möbel. Modern, klar und mit raffinierter Schräge beeindruckt die nach vorne und links um sechs Grad geneigte Kreation. Finden sich diese Winkel auch in den Fronten wieder und verleihen dem aus zwei, sich in Material und Funktion ergänzenden Hauptkorpussen bestehenden Stück, eine spannende, elegante Optik, verändert es je nach Blickwinkel seinen Charakter, bleibt dabei funktional und vielseitig einsetzbar. Das Möbel in Räuchereiche furniert, Steinfurnier und hellem Eichenlook, ruhend auf einem gebürsteten Edelstahlgestell punktet mit viel Stauraum in Form von sechs Schubladen, teils mit spezieller Zugänglichkeit und innenliegenden Laden, sowie Platz für Hosen und Krawatten.

Wie dieses vereinen alle Meisterstücke der kreativen Schöpfer auf besondere Weise Tischlerhandwerk und Gestaltung, Look und Funktion – ebenso wie fünf weitere Meister, die ebenfalls mit Bravour die Meisterschule abgeschlossen haben.

 

www.ortweinschule.at