Neue Meister beweisen ihre Klasse

Volle Kompetenz voraus: Acht Absolventen der Meisterschule für Tischlereitechnik und Raumgestaltung der HTBLVA Graz – Ortweinschule begehen das „Happy End“ ihrer Ausbildung mit vielfältigen Abschluss- und Meisterstücken.

 

Wahrlich meisterlich sind die Abschluss- und Meisterstücke der diesjährigen Absolventen der Meisterschule für Tischlereitechnik und Raumgestaltung der Ortweinschule, der einzigen zweijährige und somit umfassendste Meisterschulausbildung für Tischler:innen in Österreich.
Den richtigen Ton in Design und Funktion trifft Jakob Lindorfer mit BrassBox – eine Vitrine für ein Tenorhorn. Der Entwurfsgedanke: „Das Design sollte ein Zusammenspiel zwischen Funktionalität und Gestaltung sein, sodass das Musikinstrument, aber auch das Möbel selbst, zum Blickfang wird und so schlussendlich ein Unikat entsteht.“ Dies ist ihm mit seinem aus drei Elementen – einem aus Massivholz gefertigten Fußgestell, einem unteren, Stauraum bietenden sowie einem oberen, mit Koffertür und viel Glas versehenem Korpus – bestehendem Abschluss- und Meisterstück geglückt, das sowohl Vitrine für das Tenorhorn ist wie auch Platz für Noten und Zubehör bietet.

Design und Tischlerhandwerk in gelungener Symbiose serviert Matthias Lorenser mit FALCO – ein Barmöbel. Moderne und zeitlose Designsprache kombiniert er mit Nussholz, Messing, Stein und Licht zu seinem aus zwei, auf einem Metallgestell ruhenden, durch eine Messingleiste optisch voneinander getrennten und durch eine Stein- als Grundplatte miteinander verbundenen Holzkorpussen bestehenden Abschluss- und Meisterstück mit Präsentationsebene und Verstaumöglichkeiten, das in geschlossenem Zustand schlicht und zurückhaltend wirkt und geöffnet ein einladendes und feierliches Gefühl verströmt.

Kommunikation und Präsentation – diese beiden Worte beschreiben sowohl die Intention für wie das Abschluss- und Meisterstück „Fokus – ein Barmöbel“ von Lukas Puregger selbst. „Die schlichte äußere Gestaltung kombiniert mit klaren Funktionen zeichnen dieses Möbel aus“, beschreibt der Tischlermeister. Das sich aus zwei individuellen Korpussen mit teilweise schwebendem Board zusammensetzende Stück beeindruckt mit maximal herausgearbeiteten Kontrast zwischen Bergahorn und Amerikanischer Nuss und birgt auf einer der beiden optisch ident ausschauenden Seiten einen Rotweinbereich mit Stauraum für Gläser und Dekanter, auf der anderen alles für Weißweinfans sowie Platz für die Lagerung von Weinflaschen – vertikal und horizontal im mittleren Teil sowie für stehende Flaschen in einem Auszug.

Für Gentlemen gemacht ist „Gentleman – ein Herrenmöbel“ von Lukas Schwindsackl. Das Solitärmöbel mit auf einem Fußgestell ruhenden Aufbewahrungskorpus und Präsentationselement samt Glasvitrine ist dank vielseitiger Funktionen aber nicht nur im Schlafzimmer, sondern auch im Wohntraum zuhause, macht mit zeitlosem Design und clever gewählten Materialien wie lässigen Holzvarianten, edlem Leder, coolem Glas und Metall hier wie dort gute Figur – per se und als „place to be“ für Alltagsbekleidung und Schmuckstücke wie Armbanduhren, die sich auf der Präsentationsebene zur Schau stellen lassen.

Ästhetik, Funktionalität und praktischen Nutzen vereint auch „JOHANN – ein Kabinettschrank“ von Florian Robin und erweist sich als Eyecatcher wie Organisationshilfe im Vorzimmer gleichermaßen. Aus Massivholz gefertigt, mit traditionellen Holzverbindungen, handwerklicher Verarbeitung und edler Oberflächenbehandlung, offeriert der Schrank mit seinen jeweils vier niedrigen und hohen Schubladen Platz für persönliche Gegenstände.

Richtig viel steckt auch in „Résider – ein Multifunktionsmöbel“ von Jakob Brauchart. Inspiriert vor allem von der Bewegung der Shaker und der Arts & Crafts Stilepoche, gestaltete und fertigte der Tischlermeister ein schlicht und unaufdringlich auftretendes Möbel aus europäischem Nussbaum, das zwar ohne verschnörkelte und verspielte Details daher kommt, zugleich aber mit Raffinesse fasziniert – und ganz namensgemäß multifunktional einsetzbar ist, sei es im Vorraum als Ablagefläche für Kleinutensilien und zum Verstauen von Alltagsgegenständen oder im Wohnraum für Gebrauchsgegenstände, Schönes & Co.

Einen persönlichen Ansatz verfolgte Gernot Buchberger bei „FREERIDE – ein Skatermöbel“, warf bei der Entwicklung seines Abschluss- und Meisterstücks einen Blick auf Status quo, Zukunft und Funktion. Das Ergebnis: „‘FREE RIDE‘ ist ein für Skater optimiertes Möbel für den Eingangsbereich“, beschreibt der frisch gebackene Tischlermeister. Mit dem transport- und montagefreundlichen Vorraummöbel lassen sich Long- und Skateboards einfach, schnell und sicher verstauen und präsentieren sowie Ersatzteile, Werkzeuge, Alltagsgegenstände und Schuhe verstauen. Bei aller Funktionalität vereint in einem Einzelmöbel, punktet das Abschluss- und Meisterstück auch optisch mit zeitlosem Look, klarer Linienführung und schwebend wirkendem Charakter.

Dem Homeoffice seinen ganz eigenen Raum gibt Felix Klein mit „CREO – ein Arbeitsplatz“.Das Meister- und Abschlussstück besteht aus einer Arbeitsplatte und einem unterhalb positionierten Paneel, fünf gleich großen Schubladen, einem Korpus mit Schiebetüre und zwei klassisch geführten Laden, die im Duett von Handwerk und Kreativität zu einem einzigartigen Schreibtisch mit Stauraum erwachsen, der als Workplace zuhause dienen soll.