April-Mai 2022

02. 2022 | April/Mai |wohninsider.at 37 NETZWERKE über 50 % Wertschöpfung in Österreich generieren. Laufende Überprüfungen durch unabhängige, staatlich autorisierte Prüfstellen stellen sicher, dass alle Angaben ordnungsgemäß gemacht wurden und eine kontinuierliche, stabile Qualität gewährleistet ist. Für den Endverbraucher bedeutet das Ehrlichkeit, Transparenz und Sicherheit – erkennbar auf einen Blick. Wie wichtig ist das Thema „made in Austria“ für die Betriebe in Österreich? Regionalität wird für uns immer relevanter. Sie spielt in den Köpfen der Verbraucher eine zunehmend größere Rolle und gewinnt deutlich an Wertschätzung. Deshalb wird das „Austria Gütezeichen Möbel“ zukünftig beim Möbelkauf ein gewichtiges Argument sein. Davon bin ich fest überzeugt. Welche Bedeutung hatte die Herkunft der Möbel während der Pandemie? Eine sehr relevante. Wir spüren schon seit vielen Jahren den Trend zu Produkten aus der Region. Dieser hat sich während der Corona-Krise noch einmal verstärkt. Die Intransparenz globaler Lieferketten befeuerte den Wunsch nach heimischen Produkten und zuverlässigen Partnern. In diesem Kontext erwies sich die standortnahe Fertigung der Betriebe als großer Vorteil. Nahezu alle notwendigen Werkstoffe und Materialien werden zu großen Teilen aus dem eigenen Land oder dem benachbarten europäischen Ausland bezogen. So war es möglich, die Lieferketten kurz zu halten und die Möbel weiterhin auszuliefern. Da die politische und wirtschaftliche Situation in Europa aktuell wieder große Unsicherheiten mit sich bringt, bin ich davon überzeugt, dass die Verbraucher zukünftig noch stärker auf die Herkunft von Möbeln und Unternehmen achten werden. Wie ist die Österreichische Möbelindustrie durch die Corona-Krise gekommen? Die Pandemie hat unsere Gesellschaft, aber auch die Wirtschaft vor große Herausforderungen gestellt. Viele Unternehmen mussten um das Überleben kämpfen. Allerdings zeigte sich, dass Betriebe, die bereits vor der Krise gut aufgestellt waren, die vergangenen Monate zufriedenstellend meistern konnten. Das belegen auch die aktuellen Zahlen: Wachsende Export-Werte und ein deutliches Produktionsplus von 11,8 Prozent in 2021 zeigt, dass wir gut aufgestellt sind. Die Betriebe in Österreich sind größtenteils traditionelle Familienbetriebe. Sehen Sie darin einen Vorteil in konjunkturell unsicheren Zeiten wie diesen? Definitiv! Die überwiegende Anzahl der heimischen Unternehmen sind mittelständische Betriebe in privater Hand. Sie begegneten den Herausforderungen der Pandemie mit kreativer Flexibilität und waren in der Lage, sich schnell an neue Gegebenheiten anzupassen. Zudem wird in Österreich Partnerschaft noch großgeschrieben. Das gilt für langjährige Beziehungen mit Lieferanten, Händlern und Endverbrauchern. Auf diese Weise sind regionale Netzwerke entstanden, die sich in der Pandemie sogar noch verfestigt haben. Vor allem die familiengeführten Unternehmen wissen Kontinuität zu schätzen und pflegen ihre Kontakte sehr fürsorglich. Diese gelebte Loyalität hat sich in der Krisenzeit ausgezahlt. Sie sagten, dass Sie auf der „Furnitoure – Furniture on tour“ die Qualität der Produkte noch intensiver herausstellen wollen. Wo sehen Sie die Stärken der heimischen Betriebe? Die österreichische Möbelindustrie lebt von ihrer Innovationskraft. Die gelungene Kombination aus moderner Technik und gelebter Tradition macht sie zum Meister von Individualität, Design und Funktion. Hier trifft moderne CNC-Technologie auf feine, handwerkliche Elemente. Mit diesem gekonnten Zusammenspiel erfüllen wir den Wunsch der Kunden nach authentischen Materialien, einzigartigen Möbeln und echten Werten. Darüber hinaus gehört die heimische Möbelindustrie zu den Vorreitern in Sachen regionale Wertschöpfung und Nachhaltigkeit. Diese große Kompetenz wollen wir im Juni/Juli 2022 auf der „Furnitoure – Furniture on tour“ noch einmal deutlich hervorheben. www.moebel.at „Die Möbelbranche, insbesondere im Mittelstand, benötigt alternative Messeformate.“

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