38 wohninsider.at | Februar/März| 01. 2022 KOMMENTAR Alleinstellung am Markt ist gefragt. Das erkannten und erkennen ganze Staaten, wenn sie Monopole mittels Gesetzen schufen und schaffen. Das will auch jeder Wirtschaftstreibende, weil so jedweder Mitbewerb auf Distanz gehalten wird. In unserer Branche versucht man das Thema mittels eigener Marken in Griff zu bekommen. Also der Hersteller schafft einen eigenen Brand. Ziel ist es, dem Handelspartner so eine Art Alleinstellung zu verschaffen, dass er aus Sicht der Konsumenten:innen eben nicht das Gleiche wie sein Nachbar anbietet. Ein rotes statt ein grünes Packerl mit dem (fast) gleichen Inhalt. Gelingt selten, kann aber gelingen. Zum Beispiel bei Bora. Vom Handel hört man, dass Konsumenten:innen ins Geschäft kommen und nach einem Bora fragen, obwohl sie einen Kochfeldabzug meinen. In den meisten Fällen scheitern aber die Maßnahmen, Interessierten eine Marke einzubläuen, an den dafür erforderlichen finanziellen Mitteln. Und das Werbebudget von Bora will ich gar nicht kennen. Trotzdem nimmt die Markenvielfalt weiter zu. Warum? Ganz klar – wenn jeder das gleiche anbietet, dann macht nur mehr der Preis den Unterschied. Der höhere Rabatt, eine geschenkte Mehrwertsteuer oder sonst was. Und genau da liegt die Krux unserer Branche. Wie schafft man also eine Alleinstellung? Zum einen spielen im regionalen Bereich Name und Ruf eines Unternehmens eine wesentliche Rolle. Da kauft man eben nicht eine Küche der Marke XY sondern die Küche hat man beim „.....“ gekauft. Der Händler/die Händlerin ist die Marke. Zum anderen kann man mit eigenen Ideen bei Planung und Umsetzung schon auch eine gewisse Alleinstellung erreichen. Und natürlich gibt es auch bei den Produkten selbst sowie bei den Dienstleistungen Merkmale, die nicht jeder hat. Beispiele: Ballerina hat eine Rastererweiterung mit der Linie 26 eingeführt oder HAKA Küche liefert in 9 Tagen. Trends beim Wohnen Heutige Konsument:innen schätzen die Individualität. Sie suchen das Besondere und selbst der Konsument/die Konsumentin will „Alleinstellung“. Nicht so sein oder so leben wie andere. Und hier lohnt sich ein Blick über die eignene vier Wänder hinaus. Es gibt auch in unserer Branche ganz neue Entwicklungen, die bei der Raumgestaltung (Planung) – sprich zum Beispiel Homeoffice oder zumindest Arbeitsplatz – beginnen und mit dem Thema Smart Home eine Fortsetzung finden. Energiesparen, gesunde Ernährung, gesunder Schlaf sind weitere Themen, die bei Konsument:innen ganz oben angesiedelt sind. Spezialist:innen sind gefragt. Wer kennt sich schon aus mit vernetzten Haushaltsgeräten, mit einer „smarten“ Küche, wie zum Beispiel Kimocon? Oder smarten Lösungen für das gesamte Haus bzw. Wohnung wie es zum Beispiel von Somfy – auch für Fachhändler:innen – angeboten wird. Raumluft, Akkustik, gesunde Materialien – es gibt genug Möglichkeiten eigene Wege zu beschreiten und sich eine Alleinstellung zu schaffen, nicht nur mehr Rabatt als der Nachbar. Also raus aus der Komfortzone. Gerne für Ihre Meinung offen: gh@wohninsider.at www.wohninsider.at KOMMENTAR von Gerhard Habliczek, Herausgeber wohninsider DIE SUCHE NACH DER NISCHE Fotos: Natasa Adzic/Shutterstock.com, wohninsider
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