wohninsider Februar / März 2022

KÜCHE „Der Tischler macht’s persönlich“ … lautet der bekannte Werbespruch der Branche und viele andere beneiden die Tischler um diesen gelungenen, sympathischen und aussagekräftigen Spot. In der Praxis stimmt das nur zum Teil. Denn der Tischler arbeitet natürlich auch mit und für die Industrie. Er kauft also Fertigteile, fertige Möbel oder arbeitet als Nischenproduzent für die Industrie. Da sind wir auch gleich bei einer Facette des Tischlerberufes. Es wird mittels Spezialisierung in der eigenen Produktion eine Nische bedient. Es sind echte Spezialisten, die so ihren Weg finden. Generell verabschieden sich aber viele Tischler von einer eigenen Produktion. Zu hoch und zu kompliziert sind die Auflagen. Best Practice wohninsider hat sich drei unterschiedliche Herangehensweisen dreier „Tischler“ an die Marktanforderungen der heutigen Zeit angesehen (siehe Folgeseiten). In Salzburg haben sich sechs Salzburger Tischlereibetriebe mit einem Konzept namens „Salzburger Tischler Küche“ zusammengeschlossen. Sie repräsentieren Regionalität, bündeln ihre Stärken und decken so gemeinsam eine Vielzahl an Anforderungen ab, die jeder einzelne von ihnen nur mit viel Aufwand leisten könnte. Die Tischlerei Gappmaier im Salzburger Pinzgau setzt auf eigene hochwertige Produktion. Ausgestattet mit modernsten Maschinen ist das Unternehmen regional längst eine starke Marke und arbeitet im Highend-Bereich. Eigenes Design und eigene Ideen sind dabei die Schwerpunkte und diese werden in der hauseigenen Werkstatt umgesetzt. Mit der Industrie wird nur in beschränktem Rahmen zusammengearbeitet. Kerschner Wohndesign in Wien hat sich von einer eigenen Produktion verabschiedet. GF Hans Peter Kerschner (Tischlermeister) punktet mit seinen Planungen und einem Wohn-, Schlaf- und Küchenstudio. Auch wenn hier der Großteil direkt von der Möbelindustrie zugekauft wird, sieht er als gelernter Tischlermeister einen großen Vorteil. Man habe ganz andere Planungsmöglichkeiten und kennt die vielen Möglichkeiten die mit den verschiedensten Materialien möglich sind. Mit anderen Worten: Der Tischler ist in diesem Bereich einem Standardplaner in einem Möbelhaus weit voraus, weil dort eben nur die Standard-Kastelgrößen verplant werden. Foto: Bundesinnung der Tischler HANDWERK TISCHLER Der Tischlerberuf und seine vielen Facetten Der Beruf des Tischlers liegt im Trend. Die Gründe: Handwerk, Material Holz, Regionalität usw. werden immer mehr gefragt. Genau das ist der Tischler. In der Praxis entwickelt sich das Handwerk aber in viele Richtungen. Eine Zusammenarbeit mit der Industrie wird dabei immer wichtiger.

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