wohninsider Februar / März 2022

01. 2022 | Februar/März|wohninsider.at 93 RAUM : OBJEKT Kund:innen. Die Qualitäten meiner eigenen Kollektion sind jetzt noch hochwertiger, sodass sie nicht mehr über Verlage oder Großhandel unter anderem Namen, sondern von mir selbst vertrieben wird, und mit Elisabeth Hummelbrunner habe ich eine erfahrene Außendienstmitarbeiterin, die den Vertrieb für meine Firma und meine kleine, feine Kollektion übernommen hat. Welche Rolle spielen Materialien bei Textilien? Materialien sind das Um und Auf. Ein Design ist nur so schön wie das Material, das zum Einsatz kommt. Daher ist es für mich so wichtig, woher das Material kommt. Bei uns stammt es aus Österreich, wie Wolle, und wo es nicht möglich ist, zumindest aus Nachbarländern und Europa, wie Leinen aus Belgien. Dazu setze ich auch auf flammhemmendes Polyester, weil ich viel in und mit der Hotellerie arbeite. Ich kenne meine Garnlieferanten, uns verbindet eine über Jahre gewachsene Zusammenarbeit, und dadurch lassen sich auch spezielle Projekte realisieren. Beispielsweise hatte ich die große Freude und Gelegenheit, die Bestuhlung des Festspielhauses in Salzburg neu machen zu dürfen. Bei dem Stoff hatte auch das Denkmalschutzamt mitzusprechen, er musste so aussehen wie bisher, aufgrund der aktuellen Normen aber auch flammfest sein, und dank der guten Zusammenarbeit mit meinen Garnherstellern war es möglich, den Stoff in kürzester Zeit nachzustellen. Welchen Stellenwert haben für Sie als Textildesignerin Design und Trends? Für mich kommt das Design eigentlich an letzter Stelle. Die Qualität, das Material ist die Basis, und erst wenn das Grundkonzept stimmt, geht es ans Design. Natürlich gibt es Trends bei Möbelstoffen, es sind aber auch Strömungen, die für Profis wie mich, die so lange in der Branche sind, klar und spürbar sind. Aktiv hechte ich keinen internationalen Trends hinterher. Ich mache mit Leidenschaft gerne meine eigenen Designs. Arbeiten Sie schon an der nächsten Kollektion? Sie ist fast fertig. Dabei greife ich auch wieder traditionelle Muster auf, die neu interpretiert werden, arbeite viel mit Wolle und Leinen, erstmals ist auch eine Kombination von Wolle und Leinen dabei. Die Plaids werden farbig, die Möbelstoffe eher dezent und zurückhaltend. Ich freue mich schon darauf, dass die neue Kollektion noch dieses Frühjahr auf den Markt kommt. Konzentrieren Sie sich auf den heimischen Markt? Die große weite Welt ist für mich als kleine Firma vielleicht noch zu groß. Unser Fokus liegt auf dem europäischen Markt. Österreich, Deutschland, Südtirol und die Schweiz sind aktuell die Hauptmärkte. Es ist aber denkbar, dass wir auch den skandinavischen Markt ins Auge fassen. www.wittek-design.com „Ein Design ist nur so schön wie das Material, das zum Einsatz kommt.“ „Ich mache mit Leidenschaft gerne meine eigenen Designs“, so die kreative Textildesignerin. Die erste eigene Kollektion beeindruckt mit hochwertigen, ästhetischen Stoffen.

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