August-September 2023

04. 2023 | August/September | wohninsider.at 93 RAUM : OBJEKT Couch um tausende Euro kaufen, nur bei schlecht geplantem und umgesetztem Licht wird man sich nicht wohlfühlen. Wo setzen Sie bei Ihren Projekten an? Ich beginne ein Projekt erst, wenn das innenarchitektonische Konzept steht, also unter anderem klar ist, wo die Möbel positioniert werden, aber auch, welche Farben zum Einsatz kommen. Aufgrund dessen gestalte ich dann das Lichtkonzept. Arbeiten Sie also mit einem Netzwerk? So ist es. Meine Auftraggeber:innen sind Innenarchitekt:innen und Architekt:innen, die über Projekte oder die Website auf mich aufmerksam werden, oder denen ich von zufriedenen Kund:innen weiterempfohlen werde. Und die Zielgruppe? Ich bin überwiegend im Highend-Bereich tätig und auch international aktiv, der Hauptfokus liegt aber auf und in Österreich. Was macht konkret ein gutes Lichtkonzept aus? Weniger ist oft mehr. Das ist meine Devise. Wichtig ist, dass im Wohn- wie im Restaurantbereich die richtige Stimmung und Atmosphäre geschaffen wird, dass das Licht dimmbar und blendfrei ist. Darauf liegt primär mein Fokus. Wie sind Sie eigentlich zur Lichtgestaltung gekommen? Wie die Jungfrau zum Kind. Ich bin eigentlich gelernter Tischler, das war aber nicht meine Profession, war dann im Außendienst für unterschiedliche Firmen aktiv, bin mit Licht in Berührung gekommen und vor mittlerweile über 30 Jahren in der Lichtbranche hängen geblieben. Das Thema Licht und Lichtplanung hat mich richtig gepackt und nicht mehr losgelassen. Bei einem Projekt ist mir ein Fehler bei der Lichtplanung ins Auge gestochen und es war für mich der Anstoß, an der Bartenbach Lichtakademie den Studienlehrgang zum Lichtgestalter zu absolvieren. Erst durch dieses Studium habe wirklich verstanden, worum es bei Licht geht, obwohl ich damals schon 20 Jahre im Lichtbereich tätig war. Licht und gute Lichtplanung sind ein weitaus komplexeres Thema als viele denken. Durch die LEDs ist es mittlerweile auch echt zu einer Wissenschaft geworden. Wohin führt der Weg bei Lichtgestaltung? Lichtgestaltung und gute Lichtlösungen werden immer wichtiger. Das ist eine positive Entwicklung und ein großer Vorteil. Schwierig finde ich, dass es nach wie vor extrem schlechte LEDs am Markt und keine Norm gibt. Unter einer gewissen Qualität greife ich ein Produkt gar nicht an. Haben Sie ein Traumprojekt, das Sie reizen würde? Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Mein Herz schlägt für alles, wo Design eine Rolle spielt, wo die Innenarchitektur etwas hergibt, wo ich mich ausleben kann. Mich reizen vor allem größere Projekte. Wir haben vor kurzem ein Hotelprojekt, das Nils am See im Burgenland, abgeschlossen und machen aktuell die Lichtplanung im „Förthof“, der 2024 eröffnen wird. Wir sind auch an weiteren großen Projekten dran, die aktuell „on hold“ sind, und ich wünsche mir, dass es endlich weiter geht. Ein weiterer Wunsch wäre es, eventuell zu einem großen Planungsbüro heranzuwachsen und dafür halte ich Ausschau nach neuen Mitarbeiter:innen im Planungsbereich. www.illuminator.at „Licht und gute Lichtplanung sind ein weitaus komplexeres Thema als viele denken.“

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