34 wohninsider.at | Dezember/Jänner | 06. 2023 NETZWERKE wohninsider: Wie ist Ihre Bilanz zu den ersten zehn Jahren Kuche&Co in Osterreich? Michael Stangl: Ich habe das Unternehmen im Februar 2016 mit drei Studios ubernommen, heute, 2023 zahlen wir 13 Studios. Damit sind wir aber noch nicht am Ziel, personlich habe ich mir vorgenommen die Zahl der Studios in Osterreich noch zu verdoppeln. Wobei wir im Wachstum auf Qualitat statt Quantitat setzen. Durch den Umbruch der Nummer 1 am Markt tut sich viel in der Kuchenbranche. Sehen Sie darin eine Chance? Es werden vermutlich einige aufhoren oder wechseln? Ja, da sehen wir große Chancen, es herrscht gerade ziemliche Unruhe am Markt, wir sind jedenfalls gerne bereit, Wechselwillige zu unterstutzen. Angefangen bei einem eventuellen Vertragswechsel, sich selbststandig zu machen, bzw. beim Onboarding bei Kuche&Co. Ihr habt in den vergangenen Jahren die Anzahl der Studios gesteigert, wie hat sich der Umsatz entwickelt? Auch wenn in diesem Jahr die Marktlage (nicht nur fur uns) etwas schwieriger ist, haben wir uns uber die Jahre kontinuierlich ins Positive entwickelt. Ich sehe die aktuelle Branchensituation nicht so dramatisch wie vielleicht viele andere, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass wir in so einer Situation zusammenhalten mussen. Zudem wurde durch die Branchengeschehnisse auch Volumen freigespielt, die Kunden sind ja nicht weg, auch wenn es eine Kaufzuruckhaltung gibt. Und wir bemuhen uns jetzt noch mehr um die bestehenden Kunden. Denn das „Co“ in Kuche&Co steht unter anderem auch fur individuell geplante Mobel fur den Wohn- und Essbereich, Hauswirtschafts- und Vorraume sowie das Badezimmer. Bereits seit zwei bis drei Jahren bieten wir das ganzheitliche Kuchen- & Wohndesign in allen Kuche&Co Studios an. Wir bieten den Kunden an, ihr Zuhause farblich und konzeptuell aufeinander abgestimmt zu gestalten. Der Kunde hat so weniger Aufwand und fur alles nur einen Ansprechpartner. Zugleich ermoglicht es unseren Küchenplanern und Studioinhabern noch kreativer zu arbeiten. Wie sieht das in den Studios aus? Hat der Mobelhandel speziell das Thema Bad nicht ein bisschen verschlafen in den letzten Jahren? Ja da wurde sicherlich Potenzial nicht genutzt, weil es der Kuchenbranche insgesamt einfach viel zu gut gegangen ist. Aber die Zeiten haben sich geandert, die Frequenzen gehen zuruck. Jetzt wachen viele auf und uberlegen, was kann man noch mit verkaufen? Denn, ganz ehrlich, wenn ein Kunde schon das Vertrauen ausspricht, eine Kuche um 15 oder 20.000 Euro zu kaufen, dann liegt es auf der Hand erganzende Wohnmobel, einen Hauswirtschaftsraum oder sogar Badmobel mit anzubieten. Hier kommt uns auch die offene Bauweise entgegen, wo alles stimmig sein muss in Sachen Stil, Farbe, Licht etc. Und genau hier konnen wir uns nochmal von der Großflache abheben mit unserem Angebot. Zum einen durch wirklich individuelle und kreative Planungen und zum anderen, weil wir alles aus einer Hand bieten. Wenn der Kunde sieht, das z.B. alles von einem Montageteam gemacht wird, kann man auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten damit einen klaren Vorteil bieten. Im Hochwertbereich funktioniert das Geschaft ja noch relativ gut. Wo liegen in etwa eure Durchschnittspreise, bei 30.000 Euro? Kuche&Co hat den Schwerpunkt im mittleren Preissegment, aber auch Kuchen daruber. In der Regel setzen wir im mittleren Preissegment an, etwa dort, wo die Großflache aufhort. Aber naturlich verkaufen wir zunehmend im Hochpreissegment, wenn man die Tendenz der letzten Jahre betrachtet. Wir durfen allerdings nicht den Fehler machen, nur die Hochwertkunden anzusprechen, denn dann wurde man die große breite Masse außer Acht lassen. Interessant ist an dieser Stelle auch, wenn man sich die Service- und Preismatrix der Branche ansieht, sind wir in Sachen Preis in der Mitte angesiedelt, was den Service betrifft bewegen wir uns in einem viel hoheren Bereich. Unser hohes Serviceniveau außert sich z.B. darin, dass die meisten Studios ihren Kunden genau einen Ansprechpartner anbieten. Zudem ist das Thema VR sehr gut ausgebaut – jedes unserer Studios bietet den Kunden eine Planung via Virtual Reality an. Das bringt ein ganz anderes Gefuhl fur den Kunden, denn er kann seine Kuche schon begehen, bevor er sie uberhaupt kauft. Ich muss gestehen, das Thema VR ist eines meiner Liebkinder. Wir sind 2019 Fotos: Küche&Co KUCHE & CO „Das ‚CO‘ ist bei uns das Entscheidende!“ Seit nunmehr zehn Jahren ist der Franchiseverband Kuche&Co in Osterreich aktiv. Michael Stangl hat die Geschicke Anfang 2016 ubernommen und erlautert im Gesprach mit wohninsider Mitte November, was sein Franchise-System von anderen am Markt abhebt, wie VR den Horizont erweitert und warum man sich vor der KI sicher nicht furchten muss. Von Gerhard Habliczek und Lilly Unterrader » „Wir bieten das ganzheitliche Kuchen- & Wohndesign in allen Kuche&Co Studios an.“ Michael Stangl, Geschäftsführer Küche&Co Österreich
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