Dezember 2023 / Jänner 2024

90 wohninsider.at | Dezember/Jänner | 06. 2023 WOHNEN Die deutsche Polstermöbelindustrie hat von Jänner bis Juli 2023 rund 658 Millionen Euro umgesetzt, ein Minus von knapp 1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Monat Juli erlitt die Branche einen Umsatzrückgang von 6,3 Prozent auf 81,5 Millionen Euro. „Unsere Branche sieht sich derzeit widrigen Rahmenbedingungen gegenüber“, stellte Leo Lübke, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Deutschen Polstermöbelindustrie e.V. (VdDP), fest. „Die Verbraucher sind durch die Inflation wie auch die langwierige Heizungsdebatte verunsichert und halten sich mit langfristigen Anschaffungen eher zurück. Eine Rolle spielt zudem, dass etliche Käufe während der Corona-Zeit vorgezogen wurden.“ In Österreich dürfte es heuer ähnlich laufen, wobei im Jahr 2022 laut BRANCHEN- RADAR.com Marktanalyse zumindest bei den Erlösen der Hersteller im Segment der Sofas und Sitzgarnituren noch Zuwächse um 5,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 249 Millionen Euro, erzielt wurden. In Deutschland mache sich bei der Auftragslage die schwache Nachfrage seit geraumer Zeit bemerkbar, so Lübke. In den ersten acht Monaten dieses Jahres lag der Auftragseingang gemessen in Stückzahlen um rund 12 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der wertmäßige Rückgang belief sich auf rund 8 Prozent, wie die verbandsinterne Statistik (VdDP) zeigt. Vom Verhältnis her, dürfte das auch in Österreich so hinkommen. Während die 34 deutschen Polstermöbelhersteller mit ihren rund 4700 Beschäftigten von Januar bis Juli 2023 ihren Umsatz im Inland mit rund 440 Millionen Euro (minus 0,3 Prozent) annähernd stabil halten konnten, verbuchte die Branche im Ausland ein Minus von 2 Prozent auf rund 218 Millionen Euro. Die Exportquote sank leicht auf 33,2 (Vorjahr: 33,3) Prozent. Leicht ausbauen konnten die Polstermöbelproduzenten ihr Geschäft in der Schweiz (plus 0,3 Prozent), dem wichtigsten Auslandsmarkt, im auf Rang sechs platzierten Italien (plus 11,6 Prozent) und in Spanien (plus 12,6 Prozent) auf Rang acht. Zu Einbußen kam es dagegen bei den Ausfuhren nach Österreich (minus 12 Prozent), Frankreich (minus 2,7 Prozent), in die Niederlande (minus 15,3 Prozent), in das Vereinigte Königreich (minus 15,3 Prozent), nach Belgien (minus 9,6 Prozent) und Polen (minus 12,3 Prozent). Erheblich unter dem Vorjahr lagen auch die Möbelexporte in die Vereinigten Staaten (minus 20 Prozent), dem wichtigsten Absatzmarkt für „Möbel Made in Germany“ außerhalb Europas. Stark rückläufig entwickelten sich unterdessen die Polstermöbelimporte mit einem Minus von 21,5 Prozent. Fotos: casalgrande POLSTERMÖBEL Blick zum Nachbarn Die Nachfrageschwäche setzt der Polstermöbelindustrie zu und es sitzt sich derzeit hart auf den Polstern. Neuprodukte und Highlights zu Wohn- und Polstermöbeln finden Sie online im MARKTPLATZ auf www.wohninsider.at | Zu den Produkten: kurzelinks.de/ba1g

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