Februar-März 2023

01. 2023 | Februar/März|wohninsider.at 97 AM POINT OF SALE Wir Menschen, unsere Gesellschaft, verändert sich rasend schnell, vor allem in der jetzigen Zeit und das nicht immer zum Guten. Es hat den Anschein, dass viele mit sich selbst und dem Umfeld nicht im Reinen sind. Dazu kommt noch, dass „diese“ mit den „anderen“ nicht mehr zurecht kommen und die „anderen“ kommen mit „solchen“ auch nicht mehr zurecht. Ein ernstzunehmender Teufelskreis, eine Spirale die sich immer schneller dreht, wenn wir nicht aufpassen und gegensteuern. Man hört und liest überwiegend nur negative Nachrichten und Meldungen, und in der Politik scheint auch alles schlecht zu sein. Populismus kritisiert nur, ist quasi immer „dagegen“, bietet aber keine ausgleichende Lösungen. Dann gäbe es auch nichts mehr zu polarisieren. Kaum einer ist dagegen resistent und man muss sich aktiv vor so einer Entwicklung abkoppeln, um nicht in diese destruktive Stimmung hineingezogen zu werden. Das Positive fokussieren Deshalb möchte ich mit dieser Kolumne einen gegensteuernden Beitrag leisten. Fokussieren wir diesmal nur das Positive in unserer Branche und der Gesellschaft. Blenden wir alles Negative für einen Moment aus und hüten uns vor entzweienden und engstirnigen Gedanken und Handlungen. Die sollten in unseren Köpfen keinen Ankerpunkt finden. Wenn wir nur auf den großen Crash warten und ihn mehr oder weniger damit verstärken, wird es uns nicht weiterbringen. Besinnen wir uns auf unsere enormen Stärken und unsere vorhandene Kraft, um auf Veränderungen konstruktiv zu reagieren. Freuen wir uns, dass Umsatz und Gewinn bei vielen in der Möbelbranche so hoch wie noch nie waren. Damit lässt sich leichter und angenehmer arbeiten. Die eine oder andere Krise kann uns dadurch egal sein, bei vielen ist der Polster groß genug, um so etwas abzufangen. Das Angenehme am Fachkräftemangel ist beispielsweise auch, dass fast jeder der arbeiten möchte, etwas findet. Auch die aussichtsreiche Auslastung der Produktionen war noch nie so hoch wie jetzt. Wenn wir mit dieser Situation positiv und achtsam in die Zukunft gehen, können wir so manchen Seitenwind leichter überstehen. Durchbrechen wir die verbreitete Schwarzseherei, die negative Logik und setzen die rosarote Brille auf. Unser schlummerndes Potential ist viel größer, als wir uns vorstellen können. Wir leben in einem wunderschönen Land mit inspirierenden Menschen und atemberaubenden Bergen, mit einer flächendeckenden Infrastruktur, die sich sehen lassen kann. Wenn wir die letzten Jahrhunderte Revue passieren lassen, kann man getrost die Aussage treffen: es ist besser statt schlechter. Wir arbeiten weniger, haben mehr entspannende Freizeit, haben eine bei Weitem bessere Gesundheitsversorgung als noch vor 100 Jahren. Trotz der rasant aufgehenden Schere zwischen Arm und Reich sind noch nie so viele aus der Armut aufgestiegen, wie jetzt. Dazu muss der Begriff Armut aber auch genauer hinterleuchtet werden. Armut im 19. Jahrhundert sah ganz anders aus als jetzt. Kein plumper Vergleich zu früher, wo angeblich alles besser war, ist zulässig. Die flächendeckende Versorgung mit unbedenklichem Trinkwasser war noch nie so gut wie heute. Das Kanalsystem ist weitestgehend ausgebaut, was zu wesentlich weniger Umweltverschmutzung und zu besserer Lebensqualität führt. Eine Situation, die große Teile der Welt nicht haben. Noch nie waren unter den Einrichtungsfachkräften so viele kreative und gut ausgebildete Frauen im Einsatz, was die Möbelbranche sehr bereichert. Es ist erfrischend zuzusehen, mit welcher Leichtigkeit und Kompetenz an die doch herausfordernden Themen der heutigen Zeit herangegangen wird. Gestalten und einrichten ist einer der schönsten Berufe, die es gibt. Immer abwechslungsreich, nie monoton und ständig neue Gegebenheiten lassen keine Langeweile aufkommen. Dazu kommt noch die technische Revolution, die uns erhebliche Arbeitserleichterungen bringt, sowohl in der Produktion als auch im Handel. Allein die Möglichkeiten, die uns vielfältige Kommunikationsinstrumente bringen, sind eine enorme Erleichterung im Arbeitsleben und unserem privaten Leben. Vor 30/40 Jahren noch undenkbar, wie schnell wir die Entwicklung vorangetrieben haben und zu unserem Vorteil nutzen. Können Sie sich ein Leben ohne Smartphone oder Computer noch vorstellen? Wenn ich über die vergangenen Jahrzehnte nachdenke, welche Veränderung in unserer Arbeitswelt, in unserer Branche stattgefunden haben, dann stimmt mich das positiv und zuversichtlich, dass wir zukünftige Herausforderungen bewältigen werden. Den Trend der Zeit haben die meisten erkannt und sich an die veränderten Situationen sehr schnell angepasst. Zugegeben, es war eine echte Herausforderung mit welcher rasanten Geschwindigkeit und Professionalität so manch heikle Anpassung notwendig und umgesetzt wurde. Eine Entwicklung, die bei uns wesentlich weiter fortgeschritten ist, als in vielen anderen Ländern. Wir sind in dieser Beziehung für andere Märkte vorbildhaft. Österreich ist daher für viele Unternehmen der Testmarkt schlechthin. Die entstandene angepasste Struktur des Handels, vor allem im oberen Segment, ist für andere Länder ein Blick in die Zukunft, eine notwendige Anpassung, die ihnen noch bevorsteht. Wir haben die erforderlichen strukturellen Veränderungen weitgehend hinter uns und sind resilienter gegenüber anstehenden zukünftigen Herausforderungen. Wir können stolz auf uns sein, und das ist das beste Rüstzeug für stetigen Wandel und unsere gemeinsame Zukunft. www.agentur-kandut.at Foto: © Kandut WALTER KANDUT RAUS AUS DEM „DAUERJAMMERN“! Walter Kandut betreibt gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth die „agentur für wohnen und mehr“ in Wien. Seine Handelsagentur mit Schwerpunkt auf Service und Kompetenz für den exklusiven Möbel- und Objektfachhandel baut auf über 30-j hrige Erfahrung im Verkauf und als Agentur.

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