Oktober-November 2023

05. 2023 | Oktober/November | wohninsider.at 99 RAUM : OBJEKT nen anderes Design abseits des Gewohnten und Bekannten suchen. Damit können spanische Firmen überzeugen. Worin liegt der Reiz spanischen Designs? Spanische Möbelfirmen haben ihre Geschichte. Nicht alle sind Newcomer, viele aber am österreichischen Markt noch wenig bekannt und etabliert. Es gibt viel Potenzial und österreichische Fachprofis können sich mit diesem Angebot differenzieren. Ich persönlich bin auf spanisches Design über Firmen aufmerksam geworden, die gutes Design und solide Qualität bieten, ohne überkandidelt zu sein. Beispielweise fertigt Sellex die Aero-Bank, die mit ihrem schlichten Design auch Architekt:innen gefällt, weil sie damit nicht nur hochwertige Wohnungen ausstatten können, sondern auch im öffentlichen Raum tolles Design platzieren können. Bei Vergés und Lagranja Collection gestaltet es sich ähnlich, das Design ist für österreichische Fachprofis aber doch überraschend speziell. OGO fertigt designorientierte Produkte, die eigentlich simpel sind, aber mit ihren besonderen Formen und Farben trotzdem begeistern. In der Kunst gefallen mir Werke am besten, die mich zum Schmunzeln bringen, weil sich Künstler:innen über etwas lustig machen oder ein unerwartetes Material aufgreifen. Das schafft OGO auch sehr gut. Material ist ein gutes Stichwort. Die Firmen, die ich vertrete, haben eine unkompliziertere Herangehensweise ans Material. Dass wie bei Systemtronic ganz selbstverständlich Hochglanz-Metall mit Holz obenauf kombiniert wird, ist in dieser Form schon etwas Anderes. Spanische Hersteller schaffen es, zwei Materialien einfach und mit Leichtigkeit zu kombinieren, sodass es passt, ohne unästhetisch oder unbequem zu sein. Und der Outdoor-Bereich? Früher war Outdoor ein Stiefkind-Thema, das hat sich aber komplett geändert. Händler:innen sind mit Outdoorprodukten sehr erfolgreich, Stoffe fühlen sich an wie Indoor, und mit Bivaq vertrete ich eine spanische Firma, die ausschließlich Outdoorprodukte fertigt, bei denen man sich keine Gedanken machen muss, ob sie draußen bleiben können, und ein ganz eigenes Design haben. Ein Outdoorsofa, das wie ein Indoorsofa ausschaut, ist nicht meins. Ist Nachhaltigkeit ein Thema? Wird darauf geachtet? Absolut. Spanische Unternehmen achten sehr auf Funktionalität, aber auch stark auf Nachhaltigkeit. Um das Thema Nachhaltigkeit kommt keine qualitätsvolle Firma mehr herum. Für ‚meine‘ spanischen Firmen ist es selbstverständlich und Kreislaufwirtschaft wichtig. Ich erkläre Architekt:innen immer gerne, wie die Produkte aufgebaut sind, dass und wie sie wieder zerlegt werden können, sodass die einzelnen Elemente rückgeführt werden können. Diese Informationen sind für Architekt:innen sehr wohl von Interesse, noch mehr als für Händler:innen. Setzen Sie ausschließlich auf spanische Firmen? Fehlt noch etwas im Portfolio? Die spanischen Firmen OGO, Vergés und Lagranja, Systemtronic sowie Bivaq vertrete ich gemeinsam mit der Agentur Helfried Wallner. Zudem kooperiere ich mit dem Wohnsalon P von Ursula Polster, der die Vertretung von Wall&decò hat und mit dem Möbelsekretariat von Eleonore Spiegelfeld im Bereich Akustikpaneele der Firma Casalis. Darüber hinaus habe ich auch noch Sellex, Zanotta und Botteganove im Portfolio. Im Möbelbereich bin ich gut aufgestellt. Eine Leuchtenfirma würde mich noch interessieren, gerne eine spanische. Architekt:innen fragen mich oft danach, um die Gestaltung abzurunden das Projekt komplett gestalten zu können. Licht ist ein sehr großes Thema und da halte ich die Augen offen. Kontakt zu Mag. Bernhard R. Egger: b.egger@bredesign.at Fotos: Hersteller, Vergés: Photograph Meritxell Arjalaguer „Ich bemerke aber immer öfter, dass Architekt:innen anderes Design abseits des Gewohnten und Bekannten suchen. Damit können spanische Firmen überzeugen.“ Vergés Lagranja Collection Systemtronic

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