06. 2024 | Dezember/Jänner | wohninsider.at 59 KÜCHE Gibt es da Saisonen? Mode, Trends? Prinzipiell sind die Saisonen oft sehr kurz. Daher würde ich nur zu Weihnachten eine eigene Deko empfehlen und die anderen Saisonen neutraler halten. Wichtig ist der Gesamteindruck, es muss zum Inventar passen, daraus sollte ein harmonisches Bild entstehen, eventuell noch ergänzt mit saisonalen Blumen oder Pflanzen. Wie sieht es auf Messen aus, da ist es vermutlich noch wichtiger, etwas Ausgefalleneres auszustellen, um die Leute zum Stehenbleiben zu motivieren?! Exakt. Da kann man mit einer Festtagstafel, Frühstücksinszenierung, Farbthemen, Stilthemen arbeiten. Das kann pompöser sein oder elegant, immer mit dem Fokus, dass es schön in Szene gesetzt ist. Denn du kochst nicht nur, sondern du isst dann auch in einem schönen Setting. In meiner Arbeit mit Kunden habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Bandbreite der Anforderungen oder Wünsche sehr groß ist. Oft muss man den Kunden hinführen, durch einfache Hacks, coole Kombinationen und ihnen eine How-to-Anleitung mitgeben, eventuell mit einem Flyer. In unseren Gesprächen, u.a. mit Alina Schartner, kommen oft Beispiele von hochwertigen Küchstudios, die Küchen um 50.000 Euro und mehr ausstellen und dann Plastikblumen als Deko draufstellen. Genau das ist es. Das geht halt gar nicht. Zudem sollte man die Dekoration auf jeden Fall einmal im Monat wechseln. Dabei geht es primär darum, den Kunden eine Idee mitzugeben. Der repräsentative Ort, die gedeckte Tafel in der Auslage zum Beispiel, ist das Aushängeschild für das Studio. Wenn ein Händler einen Kooperationspartner sucht, kann er sich dann an Sie wenden? Für die Gestaltung definitiv. Für den Vertrieb bin ich erst im Aufbau, jedenfalls habe ich genug sehr gute Kontakte. Wenn Sie den österreichischen Handel ansehen, wie ist der in puncto Ausstattung und Deko aufgestellt? Als Paradebeispiel nenne ich hier IKEA: Der setzt perfekt in Szene, baut das Geschirr auf, das er dann in der entsprechenden Abteilung unten verkauft. Das macht es emotional, da geht man gern rein. In mir erweckt es die Lust, etwas zu kaufen, Gadgets, oder ich hole mir als Konsument Ideen. Für den Händler ist das das Körberlgeld, das am Ende des Tages übrigbleibt. Wieviel Geschirr haben Sie zuhause? Wie oft wechselt das? Privat habe ich sicherlich für zwölf Personen Geschirr und Besteck. Dafür ist mein Lager umso größer, auf das ich auch zurückgreifen kann, wenn ich Freunde einlade. Das Lager nutze ich fürs Business, weil ich meine Tablesettings auch vermiete. Auf Wunsch bekommen Kunden das abgebildete Setting und ich vermiete die Materialien dazu. Die meisten meiner Aufträge sind für einen Tag anberaumt, eine Hochzeit, eine Feier. Ich erstelle Dinnersettings oder zuletzt habe ich z.B. für eine Influencerin einen Bloggerbrunch inszeniert. Abschließend… was möchten Sie unseren Lesern noch mitgeben? Mich begeistert diese Thematik so sehr und ich möchte noch mehr Bewusstsein in den Köpfen der Menschen dafür schaffen, dass Dekoration und Fine Dining etwas ganz Besonders sein kann und ist. Ja, es gibt Qualität von bis, aber es geht nicht nur ums Aussehen, sondern auch darum, was dahintersteckt. Und da kommt man dann sofort wieder ins Storytelling… www.rockyourtable.at www.wohnderschoen.at „Wir verbringen viel Zeit am Tisch, es ist einer der geselligsten Orte, an die man zusammenkommen kann.“ Die Deko den Gegebenheiten anpassen: Es muss zum Inventar passen, ein harmonisches Gesamtbild vermitteln. Perfekt in Szene gesetzt macht einfach Lust auf mehr und versetzt in Kauflaune. Fotos diese Seite, v.l.: Niedermüller, Angelika Wagener
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