03. 2024 | Juni/Juli | wohninsider.at 25 DESIGN : TRENDS Italien zu Gast Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war der Besuch der italienischen Architektin und Designerin Monica Armani, die unter anderem ihre Entwürfe für das italienische Label Varaschin und für den deutschen Hersteller KFF vorstellte. Beide Male war es ein Stuhl, den sie für die Unternehmen entwerfen sollte – keine leichte Aufgabe, wie man meinen würde, denn Stühle gibt schon es tausende. Die Konkurrenz ist groß. Wie also geht Monica Armani an die Dinge heran? Im Talk legt sie ihr Geheimnis offen: Sie geht joggen, rein in die Natur, die sie inspiriert. „Unser Gehirn ist wie eine Bibliothek, aus der wir schöpfen können, ohne oft zu wissen, was wir tatsächlich gesehen haben, was jedoch in einem kreativen Prozess wieder zum Vorschein kommt“, erzählt sie. Diese Eindrücke fließen auch in Emma Cross für Varaschin und in Alice für KFF ein. Ihre Designphilosophie bleibt jedoch die des Zusammenwirkens einer Art molekularen Struktur, die sich in ihrer Arbeitsweise widerspiegelt. Seit mehr als 25 Jahren arbeitet Monica Armani eng mit ihrem Mann, Luca Dallabeta, zusammen. Sie bringt die emotionale, er die logische Komponente mit ein. Das zeigte sich bereist bei ihrem ersten gemeinsamen Projekt, dem ikonischen Tisch Progetto 1, der gleichzeitig den Startschuss für ihre Karriere als Möbeldesignerin markiert. Bei all ihrer disziplinierten Arbeitsweise, die sie von Beginn an bis heute beibehalten hat, ist bei allem, was sie entwirft der Mensch der klare Fokus. „Für die Menschen zählt in erster Linie, in einem Ambiente zu leben, das schön und einladend ist, in dem man sich zu 100 Prozent wohlfühlt“, sagt die Designexpertin. „Wenn man ein ansprechendes Zuhause hat, wird man automatisch kreativer, und dadurch fühlt man sich gleich besser. Unsere Aufgabe als Designer muss es sein, Dinge zu entwickeln, die für den Menschen gemacht sind. Ich glaube, es muss sanft sein und nicht zwingend, es soll nicht zu stark sein. Wenn ich einen Raum betrete, der harmonisch und ausgeglichen ist und mit schönen Farben ausgestattet ist, empfinde ich ein Wohlgefühl.“ (ein Interview mit Monica Armani finden Sie auf Seite 26) Frischer Wind Erich Bernard, Architekt und Mitbegründer des Wiener Architekturbüros BWM gewährte schließlich spannende Einblicke in eines der jüngsten Projekte: das Straubinger in Bad Gastein. Einst als „Monaco der Alpen“ bezeichnet, ist der pittoreske Ort mit seinem rauschenden Wasserfall und seinen ehemaligen und einmaligen Grandhotels seit Jahrzehnten durch Spekulationstätigkeiten dem Verfall preisgegeben. Doch mit dem wiedererweckten StraubingerEnsemble kommt endlich wieder Bewegung in die Sache und zwar in eine positive Richtung. BWM ist mit sehr viel Fingerspitzengefühl herangegangen. „Die Spuren der Vergangenheit sind etwas, was man nicht wieder erneuern kann“, ist sein Fazit, das auch die spezielle Arbeitsweise, wie das Büro mit historischen Objekten umgeht und sich ihnen annähert, erklärt. Mit der Revitalisierung des Hotels und der Erweiterung des Badeschlosses wurde der Startschuss für etwas Größeres gesetzt, denn die Hoteliers sind aufgewacht und Erich Bernard mit seinem Team zum gefragten Experten und Berater für die Entwicklung des gesamten Ortes voller historischer Architekturschätze geworden. Bald wieder Die meisten können es kaum erwarten, bis der Formdepot Salon das nächste Mal stattfindet. Doch wirklich warten muss hier niemand, denn das Formdepot ist für Architekten, Planer und Interior-Fachleute das ganze Jahr über geöffnet und bietet professionelle Unterstützung sowie kompetente Beratung auf allen Ebenen. Mit einem gelungenen Mix unterschiedlichster Aussteller aus allen Bereichen rund um das Wohnen ist man hier an der richtigen Adresse, wenn es darum geht, gute Ideen zu finden, um anspruchsvolle Gestaltungsaufgaben zu lösen, und das geeignete Produkte zu finden, um diese dann auch umzusetzen. www.formdepot.at Mehr zum Schmökern als zum Blättern: Die Objekt-Bibliothek im Formdepot, wo jüngst auch die einzigartigen Met-Luster von Lobmeyr einzogen. Schönes Miteinander: So grenzenlos heute Interior verstanden wird, so gehen auch die einzelnen Brands ineinander über. Einer der Vortragenden war Erich Bernard von BWM Architekten, der das Projekt Straubinger in Bad Gastein vorstellte.
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