02. 2025 | April/Mai | wohninsider.at 27 DESIGN : TRENDS Neuem, die Kooperationen mit renommierten, internationalen Designern und die Qualität eines Materials, das die Einrichtungswelt revolutionierte. Den Startschuss dazu legte wohl die große Ausstellung „Italy – The New Domestic Landscape“ im Museum of Modern Art in New York in den 1970er Jahren, die den italienischen Brand weltweit bekannt machte und dessen Produkte infolgedessen zu den neuen Begehrlichkeiten der Menschen zählte. Schönes, leistbares Design – ein demokratischer Ansatz, der bis heute gültig ist. Nicht zuletzt entwickelte Kartell in dieser Zeit ein Innovationszentrum für Kommunikation, dessen Arbeit exakt auf den Entwicklungsprozess der Produkte und diese selbst abgestimmt war. Kartell entwickelte eine eigene Bild- und Textsprache, die wesentlich zum Erfolg über die Jahrzehnte beitrug und dabei selbst zur Ikone wurde. Mode trifft Möbel Dass Kartell heute diese Bedeutung in der Designszene lebt, ist Claudio Luti zu verdanken, der zuvor bei Gianni Versace arbeitete, ehe er ins Family-Business einstieg. Aus dieser Zeit brachte er seine Liebe zur Perfektion und Geschmack sowie das richtige Fingerspitzengefühl mit, die es braucht, um sich an der Spitze zu halten. Kein leichtes Unterfangen in Zeiten wie diesen, bleibt doch stets der Druck mit dem unstillbaren Durst nach etwas Neuen bis hin zu den Mitbewerbern, die als Trittbrettfahrer im Windschatten ein Stück vom Kuchen mitnaschen wollen. Aus diesem Grund ist es der Familie Luti ganz besonders wichtig, in Erinnerung zu rufen beziehungsweise darauf aufmerksam zu machen, wieviel Pionierarbeit und Innovationsgeist im Unternehmen steckt, das es geschafft hat, Endprodukte mit noch nie dagewesenen Eigenschaften und Aussehen komplett aus Kunststoff zu fertigen. Stoff zur Kunst machen Was ist es nun, was man heute mit dem Namen Kartell verbindet? Wohl sicher Farbe und Transparenz, womit Fröhlichkeit und Leichtigkeit einhergehen, die in den letzten Jahren auch Stück für Stück den Outdoorbereich erobert haben. Designkenner aber verbinden Kartell auch mit dem Who-is-Who der Designszene – kaum jemand hat noch nicht für das schillernde Unternehmen gearbeitet, das es geschafft hat, unkomplizierte Alltagstauglichkeit und glamourösen Lifestyle eng miteinander zu verbinden. Viele Produkte sind in den letzten 75 Jahren selbst zur Ikone geworden, und nicht zuletzt das Unternehmen selbst, das es durch eigene Forschung als erstes der Welt geschafft hat, Einrichtungsgegenstände aus Polycarbonat herzustellen. Eine Welt für sich Und 2025? Auch da gab es jede Menge Neues, zum Beispiel wurden 25 Jahre Kartell Lights gefeiert, ein Jubiläum wie gemacht für ein Jahr der Euroluce. Der Showroom in der Via Turati stand ganz im Zeichen einer Installation als historische und künstlerische Reise von Ferruccio Laviani, einer jener Designer, die schon oft das Portfolio des Unternehmens bereichert haben. Er hat auch den Messestand von Kartell gestaltet, ganz in Rot, um den roten Faden der Firmenphilosophie einmal mehr zu unterstreichen. Mit an Bord heuer auch große Namen wie Philippe Starck, Patricia Urquiola, Ludovica Serafini und Roberto Palomba, Fabio Novembre und Tokujin Yoshioka sowie auch die Tributs an Giotto Stoppino und Joe Colombo. Das und vieles mehr bespielte die auch heuer wieder mehr als eindrucksvolle Fläche, die den Besucher – wie immer – in die Kartell-Welt eintauchen ließ. www.kartell.com Componibili (u.), bis heute ein Bestseller, zählen zu den ersten Möbelentwürfen. Die Gnomi (u.r.) von Philippe Starck schrieben ebenfalls Geschichte, und 2025 wurden unter anderem die Sessel Bonheur du Jour (u.l.) präsentiert.
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