02. 2025 | April/Mai | wohninsider.at 3 EDITORIAL Wir killen unsere Wirtschaft selbst IMPRESSUM wohninsider.at – Das B2B-Magazin für die Einrichtungsbranche. Verlag und Medieninhaber: Wohninsider Medien GmbH, A-1150 Wien, Eduard-Sueß-Gasse 12/2, office@wohninsider.at, FN: 486285 a, UID: ATU73559936. Herausgeber und Chefredakteur: Gerhard Habliczek, Redaktion: A-1120 Wien, Ratschkygasse 44/32, T: +43 (0) 1 2809374, gh@wohninsider.at, www.wohninsider.at. Redaktion: Gerhard Habliczek, Anna Habliczek, Mag. Sylvia Pilar, Mag. Lilly Unterrader. Mitarbeiterinnen dieser Ausgabe: DI Barbara Jahn-Rösel, Dipl.-BW Nina Schulmeister, MA MA. Lektorat: Kristina Habliczek. Gestaltung & Grafik: Mag. Michaela Schneider, www.textundgrafik.at. Anzeigenannahme: Anna Habliczek, Ratschkygasse 44/32, A-1120 Wien. T: +43 (0) 1 2809374, ah@wohninsider.at. Verwaltung & Abos: Ratschkygasse 44/32, A-1120 Wien. T: +43 (0) 1 2809374, office@wohninsider.at. Abopreis für 6 Ausgaben Euro 90,00 inkl. Mwst. und Versand, Einzelpreis Euro 15,00 inkl. Mwst. exkl. Porto. Bankverbindung: Raiffeisenregionalbank Wr. Neustadt. IBAN: AT79 3293 7000 0008 2149, RLNWATWWWRN. Gerichtsstand: Wien. Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, A-3580 Horn. Gastkommentare und Lesermeinungen müssen nicht mit den Ansichten der Redaktion übereinstimmen. Berichte mit Firmenlogos können bezahlte Einschaltungen sein. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewöhnliche Form in Ausführung des Art. 7B-VG auf Frauen und Männer und darüber hinaus alle Geschlechter in gleicher Weise. 201920021 „FORTSCHRITT WURDE IMMER SCHON VERHINDERT. FRÜHER DURCH DIE KIRCHE, HEUTE DURCH DIE BÜROKRATIE.“ Gerhard Habliczek Es gibt viele Gründe die uns in die Rezension treiben. Krieg, Klimakrise, Inflation, Handelswege, Weltlage, Trump usw. – Aber zu einem großen Teil bauen wir uns die Stolpersteine selbst. Bürokratie heißt das Monster und es wird weiter fleißig gefüttert. Österreich hat zwar jetzt mit Sepp Schellhorn, Staatssekretär im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten der Republik Österreich, einen Mann eingestellt, der sich um den Abbau der Bürokratie kümmern soll. Und auch in der EU gibt es einen neuen Kommissar für die Entbürokratisierung. Die Zukunft wird zeigen, ob wirklich was passiert. Es wird bei uns immer schnell alles Schlechte auf die EU geschoben, aber es sind die Mitgliedsstaaten selbst, die in Brüssel vorständig werden und die Welt irgendwo und irgendwie besser machen wollen. Die Regulierungen der EU werden national dann noch oft verschärft umgesetzt und Österreich glänzt darin als Musterschüler. Derzeit haben wir in Österreich eine Staatsverschuldung von rund 14 Milliarden Euro und das ist nur einen zirka Betrag, weil man das tatsächliche Ausmaß noch gar nicht kennt. Der jährliche Papierkrieg den die heimischen Unternehmen bewältigen müssen kostet bis zu 15 Milliarden. Das hat der Wirtschaftsforscher Christoph Schneider errechnet und „Der Pragmaticus“ berichtete in der Ausgabe 3/25 darüber. Also Schulmädchenrechnung: Bürokratie weg = Staatsschulden weg. Da bleibt sogar noch 1 Milliarde über. Das war jetzt nicht ganz ernst gemeint und leider ist es nicht so einfach, aber der „Regulierungs-Overkill“ macht den Unternehmen schwer zu schaffen. Innovative Unternehmen positionieren sich außerhalb unseres Kontinents. Der ehemalige deutsche Außenminister Sigmar Gabriel beschrieb es bei der MHK Hauptverssammlung mit einfachen Worten ganz klar. Bis zum 15. Jahrhundert war Venedig das Weltzentrum in Wirtschaft, Forschung und auch militärisch. Heute ist Venedig ein Museum. Europa ist auf dem besten Weg in diese Richtung. Beispiel aus der Praxis im „Der Pragmaticus“: In einem Hotel sind die Treppenabsätze einer Außen-Fluchtstiege um einen Zentimeter zu hoch und werden von der Baubehörde beanstandet. Ein Gastronom schlägt sich gleichzeitig mit Arbeitsinspektorat und Gesundheitsbehörde herum, die wegen der Rutschfestigkeit eines Küchenbodens widersprüchliche Auflagen machen. In einem Spital muss ein Patient vier Formulare mit großteils identischen Fragen ausfüllen. Ein Antrag für eine Kreditkarte bei einem Bankinstitut umfasst ein Dokument von 16 Seiten. Man kann hier noch viele Beispiele anführen – aber sind wir uns doch ehrlich. Es muss schon vielen Akteuren und -innen ziemlich fad im Kopf sein. Noch einmal Sigmar Gabriel: beim Bau des Stuttgarter Bahnhofs – nach dem Berliner Flughafen das zweite nicht leicht zu verstehende Projekt in Deutschland – wurden Eidechsen entdeckt. Es stellte sich die Frage ob diese Tiere schützenswert sind oder eben nicht. Es fand diesbezüglich eine neun Monate dauernde genetische Untersuchung statt. Neun Monate Baustopp = mehrere Milliarden Kosten. Trotz allem – viel Spaß beim Lesen! Ihr Gerhard Habliczek
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