wohninsider April-Mai 2025

02. 2025 | April/Mai | wohninsider.at 69 KÜCHE Marketing und im Vertrieb tätig. Ich habe auch selbst Händler im Außendienst betreut, daher kann ich doch in vielen Bereichen mitreden. 2006 ist meine Tochter auf die Welt gekommen, später habe ich die Ausbildung zur Immo-Maklerin gemacht, war Unternehmerin, bevor ich 2010 bei Jaguar/Landrover als Marketingleiterin, später CFO und interimistische GF für Österreich und die tschechische Republik verantwortlich war. Was hat Sie an Miele gereizt? Die Premiummarke, die dahintersteht. Der Familienbetrieb, die Tradition und gleichzeitig Innovationskraft. Nach 27 Jahren in einer Branche überlegt man sich so einen Wechsel schon mehrmals. Schließlich hat mich aber das Gesamt-Paket überzeugt: die Marke, meine Chefin, das starke Team … Und: Ich hatte einen Einflüsterer, von dem ich nur Gutes über Miele gehört habe (zwinkert). Wir haben die Übergabe gut geplant und lange vorbereitet, ich bin ja schon im Mai 2023 als Nachfolgerin für Wolfgang Bell zu Miele als Leiterin Finanzen, Administration und Logistik gekommen. 2024 hat Sandra Kolleth mir dann zusätzlich die Aufgabe als Commercial Director für Slowenien und Kroatien übertragen. Mit den aktuellen Geschäftszahlen haben Sie auch einen sehr angenehmen Start bei Miele (siehe Kasten). Sandra Kolleth: Wir konnten das vergangene Jahr in Österreich mit 8,2 % Plus abschließen, wobei das Wachstum stark vom EFH getragen wurde. Was wir schon gesehen haben: im 2. Halbjahr konnte der Küchenfachhandel schon einen starken Aufwärtstrend verbuchen, Mitte des Jahres war ein Wendepunkt in unserer Geschäftsentwicklung im Küchenfachhandel. Wie schätzen Sie nun das laufende Jahr ein? Monika Eder: Nachdem sich die Bauwirtschaft dem Vernehmen nach noch nicht ganz erholen wird, nehmen wir an, dass auch im Küchenfachhandel die große Erholung noch nicht so rasch einsetzen wird, in anderen Bereichen gehen wir jedoch von Wachstum aus. Werden Sie auf der küchenwohntrends sein und planen Sie auch, vermehrt Händler zu besuchen? Das kann ich beides mit Ja beantworten. Bereits im Vorjahr habe ich einige Partner besucht, bin einen Tag mit einer Miele-Technikerin mitgefahren. Das hat mir gezeigt, welches Potenzial wir hier bei täglich so vielen Kontaktpunkten zu haben: Wir haben 200 Techniker, die besuchen täglich vier bis fünf Endkunden, das entspricht rund 1.000 Kontaktpunkten pro Tag an rund 220 Arbeitstagen. Das entspricht mehr als 200.000 Gelegenheiten, aus Miele-Kunden MieleFans zu machen, falls sie das noch nicht sind (schmunzelt). Das ist ein wichtiges Asset für uns. Generell ist der hochprofessionelle Kundendienst ein wesentlicher Baustein unseres Erfolgs und unserer Stärke. Frau Eder, wenn Sie einen Slogan für sich selbst machen sollten, wie würde der lauten? Ich bin nicht der Mensch der Slogans. Ich mag Veränderungen, freue mich auf Bewegung – beruflich wie privat – um körperlich und geistig mobil zu sein und zu bleiben. Ich bin auch in meiner Freizeit gerne aktiv, meine ganz große Leidenschaft sind die Berge und die Natur: Schifahren, Bergsteigen, Biken – kurz all die „verrückten Dinge“ am Berg. Übrigens: Wussten Sie, wie viele 3000er es in Österreich gibt? – (Nach betretenem Schweigen seitens der Interviewerin) – 695! Ihr persönlicher Lieblingsberg? Der Hochkönig, auch wenn er gerade kein 3000er ist. Das ist ein Kraftberg, und es gibt unzählige Wege hinauf… Abschließend noch meine LieblingsFrage an Sie beide: Welche Frage, die Ihnen noch nie gestellt wurde, würden Sie gerne beantworten? Monika Eder: „Welchen Einflussfaktor erachten Sie als den wichtigsten, wenn es um soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und wirtschaftliche Stärke geht?“ Meine Antwort darauf ist: Die Bildung! Wenn ich in der politischen Verantwortung wäre, würde ich die Bildung reformieren und den Zugang faktisch für alle sicherstellen. Bildung ist der Schlüssel für soziale Stabilität, Wirtschaftswachstum, persönliche Zufriedenheit der Menschen und vieles mehr! Sandra Kolleth: „Was würdest Du machen, wenn Du einen Tag lang unsichtbar wärest?“ Die Antwort darauf: Ich würde mich in die Besprechungen der „Weichensteller“ in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik setzen und dort gut zuhören, um besser zu verstehen, wie sie ticken (zwinkert). Abschließend möchte ich mich an dieser Stelle noch für die hervorragende Zusammenarbeit bedanken, bei meinem Team, bei all den Handelspartnern und bei wohninsider. – Es war eine ganz tolle Zeit! Das gesamte Interview finden Sie auch online unter kurzlinks.de/5g5f www.miele.at Dr. Markus Miele, Dr. Reinhard Zinkann und Rebecca Steinhage (v.l.) aus der Miele-Geschäftsführung. Für das Geschäftsjahr 2024 schreibt die Miele Gruppe 5,04 Milliarden Euro Umsatz (+1,7 %). Die Beschäftigtenanzahl stieg auf rund 23.500 Mitarbeiter:innen (vor allem wegen des Joint Venture mit SteelcoBelimed). In Deutschland waren rund 11.300 Mitarbeitende bei Miele beschäftigt (-4,2 %), betriebsbedingte Kündigungen konnten jedoch ausgeschlossen werden. Gleichzeitig plant Miele bis 2028 rund 500 Millionen Euro in Deutschland zu investieren. Die Vertriebs- und Servicegesellschaft Österreich konnte einen Umsatz von 242,5 Mio. Euro (+8,2 %) erwirtschaften. Das Werk in Bürmoos schloss mit einem Umsatz von 37,7 Mio. Euro (-2,9 %) ab. Insgesamt erzielte Miele Österreich 2024 einen Umsatz von 280,2 Mio. Euro (+6,9 %). Das Familienunternehmen beschäftigt rund 700 Mitarbeitende. Nähere Zahlen online auf wohninsider.at im Artikel „Miele präsentiert Zahlen national und international“ unter: kurzlinks.de/0bne Miele in Zahlen

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