wohninsider August-September 2025

68 wohninsider.at | August/September | 04. 2025 KÜCHE wohninsider: Es haben in letzter Zeit einige Betriebe im Bereich der Einrichtungsbranche geschlossen bzw. sprich kika/ Leiner schließen müssen. Also es müsste ja ein gewisses Portfolio an Fachkräften verfügbar sein. Besteht in diesen Kreisen Interesse sich selbstständig zu machen? Michael Stangl: Ja, das Interesse ist stark gestiegen. Es scheitert bei den meisten aber nicht am Willen, sondern an der Finanzierung. Es gibt genug junge Leute, die sagen: „Ja, ich möchte mich schon selbstständig machen!“ Es fehlt aber oft an ausreichend Eigenkapital. Zudem sind die Banken aufgrund der vermehrten Insolvenzen auch vorsichtiger geworden. Aber ganz klar, verstärktes Interesse ist da. Der Markt gibt auch wieder einiges her, weil durch die Insolvenzen viel Umsatzvolumen frei geworden ist. Auch die weitere Zukunft sehen wir positiv. Pensionsbedingt werden in den kommenden Jahren zahlreiche Händler aufhören. Es wird also weniger Geschäfte geben und das bedeutet, dass jedes Möbel- bzw. Küchenstudio mehr Bedeutung bzw. Marktanteile bekommt. Wie macht man sich selbstständig, wenn man wenig Eigenkapital zur Verfügung hat? Erstens setzen wir von Küche&Co auf das eher kleinere Küchenstudio-Konzept. Bis dato waren Küchenstudios zwischen 250 und 300 Quadratmetern Standard. Wir bevorzugen verstärkt das 120-QuadratmeterKonzept. Das hat große Vorteile: Einmal die Investitionskosten, die sich halbieren, und der noch größere Faktor sind die laufenden Betriebskosten. Zweitens helfen wir als Franchisesystem denjenigen, die sich selbstständig machen wollen umfassend. Wir haben seit einem Jahr eine eigene Küchenakademie. Hier bilden wir unsere Newcomer aus und auch weiter. Wir schauen uns an, wo ihre Stärken und Schwächen liegen, und setzen genau dort an, um sie perfekt zu unterstützen. Die Beratung und der Support sind natürlich eine besondere Stärke von Küche&Co. Als Unternehmen der Otto Group können wir auf das ganze Know How zurückgreifen. So sind wir am Puls der Zeit, egal ob es um digitale Prozesse oder effizientes Marketing geht. Für uns steht im Vordergrund, dass wir dem Partner durchdachte Konzepte an die Hand geben, damit er sich voll auf das Verkaufen konzentrieren kann. Ein riesen Vorteil, weil er als Einzelkämpfer nicht alles selbst machen muss oder schwer zu bekommendes Personal dafür braucht. Wie viel an Eigenkaptital braucht man zum Start eines Küchenstudios mit Küche&Co? Können Sie da einen Betrag nennen? Wie viel Budget man benötigt hängt von mehreren Faktoren ab. Die Lage und Größe des Mietobjekts sowie Vorgaben zum Außenauftritt spielen eine große Rolle. Weitere ausschlaggebende Faktoren sind die Mietkaution, die Maklergebühren, die EDV sowie die Ausstellungsware. Bei letzterer gibt es auch wieder leichten Spielraum im mittleren oder eher oberen Preissegment. Dann kommen die laufenden Betriebskosten hinzu. Von daher kann man nicht genau sagen, „Ein Studio kostet so viel.“ Aber unsere Erfahrungs- und Durchschnittswerte zeigen, dass ca. 50.000 € Eigenkapital eine gute Richtung sind. Bezüglich Hochwert-Bereich oder unterer Preisbereich – wo positioniert sich Küche&Co? Ist das die Sache jedes einzelnen Händlers? Jein. Wir versuchen schon, ein ganz klares Bild abzugeben. Küche&Co positioniert sich in der Mitte des Marktes und aufwärts. Fotos: Küche&Co KÜCHE&CO Mit Übernahme in die Selbstständigkeit Es gibt Leute, die von einer Selbstständigkeit im Einrichtungsfachhandel träumen und dennoch Respekt davor haben, den Schritt zu wagen. Die Gründe sind vielfältig. Bei Küche&Co hat man die Schwierigkeiten analysiert und eigene Wege gefunden. wohninsider sprach darüber mit dem Geschäftsführer für Österreich, Michael Stangl. Von Gerhard Habliczek „Beratung und Support sind natürlich eine besondere Stärke von Küche&Co.“ Michael Stangl, Geschäftsführer Österreich

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