wohninsider August-September 2025

04. 2025 | August/September | wohninsider.at 69 KÜCHE Also Start im fünfstelligen Eurobereich? Ja genau – ab ca. € 12.000 Verkaufspreis beginnt unser Kerngeschäft. Wir bedienen auch gerne Kunden im Preiseinstieg, die eine individuell geplante Einbauküche haben möchten. Aber unsere Hauptzielgruppe liegt in der Mitte und darüber. Das ist ja auch die Zukunft des Küchengeschäftes für den Fachhandel. Die Billigware wird anders abgesetzt? Ja, ganz klar. Die Großfläche, DiscountGruppen und Internet decken das eigentlich ab. Im Preis-Einstiegsbereich wird KI viel stärker werden. Im wertigen Bereich wird das nicht so einfach. Je komplexer und individueller die Planungen und Wünsche der Kunden, desto schwerer wird es, diese durch eine KI planen zu lassen. Zudem kommt der Faktor Mensch dazu, der sich ab einem gewissen Preissegment wohl in den kommenden Jahren weiterhin die persönliche Beratung wünschen wird. Aber abgesehen von KI usw. bin ich der Meinung, dass sich das Bild eines Küchenverkäufers in den nächsten Jahren stark verändern wird. Wie meinen Sie das? Der Fachkräftemangel ist ein ausschlaggebender Faktor. Früher haben die Firmen gejammert: „Ich finde keine Fachkräfte mehr.“ Mittlerweile hört man es aber auch von Kunden, die sagen: „Ich finde keinen Elektriker mehr, der Zeit hat für mich.“ Das heißt, immer mehr Kunden werden ein Problem bekommen, bestimmte Handwerksdienstleistungen zu bekommen, weil weniger Handwerker vorhanden sind. Für unseren Fachhandel stellt das eine riesige Chance dar. Ziel ist ein umfassendes Netzwerk, mit dem er an den Kunden herantreten kann. Besteht dieses Netzwerk aus einem Handwerker, der das Wasser versetzen kann, einem Elektriker, einem Fußbodenleger und einem Trockenbauer, so können wir ganze Projekte aus einer Hand bieten. Somit wird der Küchenverkäufer immer mehr zum Projektmanager, der den Kunden an der Hand nimmt und ihm ein Rund-Um-Sorglos Paket bietet. Wir haben jetzt schon die ersten Studios, die das durchaus so leben. Die gehen aufs Ganze und füllen das „Co“ mit Leben. Das hat auch den großen Vorteil, dass man sich ganz leicht von der Großfläche differenzieren kann. Es schrumpft auch die Anzahl der Spezialisten in anderen Branchen? Genau und da sind wir beim Thema Nachfolgeregelung. Man sieht in Österreich, dass immer mehr Studios, deren Inhaber in Pension gehen möchten ein Problem damit haben. Sie finden niemanden, der ihr Studio weiterbetreibt. Wir haben junge Leute, die sich selbstständig machen wollen, sich aber mit einer Finanzierung schwertun. Wir bei Küche&Co bauen also ein Netzwerk auf und gehen den Weg so, dass wir die beiden zusammen bringen. Der große Vorteil bei der Übernahme eines bestehenden Studios: Es gibt Stammkunden, es gibt Bilanzen, man tut sich zum Beispiel bei Banken wesentlich leichter. Der nächste Vorteil: Der neue Franchisepartner profitiert im besten Falle von schon vorhandenen Kundenbewertungen, von Empfehlungskunden und einem etablierten Standort, der bereits bekannt ist. Das Mit Virtual Reality spart man viele Quadratmeter Studiofläche und der Kunde kann die Küche schon vor dem Kauf erleben. »

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