wohninsider August-September 2025

72 wohninsider.at | August/September | 04. 2025 WOHNEN „Zukunft passiert nicht irgendwann – sie passiert genau jetzt“, sagt der Tullner Unternehmer. Und mit seinem Pilotprojekt – einem durch KI entwickelten Bett – zeigt er, wie sich traditionelles Handwerk, Emotionen der Kund:innen und digitale Intelligenz zu einem neuen Ganzen verweben. Der Anfang: Ein Gespräch, das tiefer geht Was auf den ersten Blick nach einem Plausch aussieht, ist in Wahrheit der Schlüssel. Krenn: „Ich spreche locker mit meinen Kund:innen über Schlafqualität, Aufwachrituale, über Licht, kleine Freuden oder auch Sorgen. Nichts ist nebensächlich – alles zählt.“ Diese Eindrücke werden festgehalten, transkribiert und danach seziert. Wünsche, Sehnsüchte, Ängste – all das verdichtet sich zu einer Persona, einem Seelenabdruck. „Aus diesem Bild entwickle ich den Prompt für die KI. Es ist die Sprache der Gefühle, übersetzt in eine klare, direkte Anweisung.“ Vom Gefühl zum Bild Auf Basis dieser Persona entsteht kein nüchterner Plan, sondern ein visuelles Abbild. „Die KI entwirft Formen, die zu diesem Menschen passen – nicht zu einer Zielgruppe, sondern zu einer Person.“ Statt klassisch zu zeichnen, entsteht so eine Vision. Diese wird weitergeführt in ein 3D-Objekt, das sich mit bestehenden CNC-Maschinen umsetzen lässt. Von der Serie zum Unikat Im Rahmen des Business Innovation Cluster konnte das Pilotprojekt mit Partnern wie Fotos: Martina Wienberg WOHNINSPIRATION Das erste KI-Bett Mit seinem ersten KI-gestalteten Bett sorgte Ludwig Krenn auf der Salzburger Messe für Aufsehen. Sein Zugang eröffnet nicht nur neue Perspektiven für Planung und Gestaltung, sondern könnte die österreichische Möbelbranche grundlegend verändern. Von Gerhard Habliczek und Lilly Unterrader

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