wohninsider August-September 2025

04. 2025 | August/September | wohninsider.at 73 WOHNEN Anrei, Voglauer, Wiesner und Hager sowie innovativen Tischlern realisiert werden. Das Ergebnis: Das KI-Bett, ausgestellt in Salzburg – ein Einzelstück, das es nur einmal gibt. Krenn: „Das Besondere ist: Wir gehen weg von der Serie hin zum Unikat. Und das mit denselben Maschinen, die wir ohnehin im Einsatz haben.“ Und weiter: „Das Ergebnis war schließlich das Bett, das in Salzburg ausgestellt war. Dieses Bett gibt es genau ein einziges Mal.“ Individuelle Fertigung, die passt Ein großes Asset in der gesamten Idee ist die Geschwindigkeit. Krenn führt aus: „Ich mache einen persönlichen Entwurf, dann kommt es auf die Maschine. Das ist in der Produktion gleichzusetzen, als wäre es ein Serienstück. Und das ist der größte Vorteil: Wir gehen hier von der Serie zum Unikat.“ Zur Veranschaulichung war es für Krenn daher extrem wichtig, ein Projekt wie dieses tatsächlich in die Tat umzusetzen, zu belegen, dass es möglich ist. – Ein Möbel, das man auch angreifen kann. Ob in weiterer Folge auf diese Art dann Betten, Nachtkästchen oder etwas anderes hergestellt wird, sei egal. Gemeinsam an einem Strang ziehen Bei all den inspirierenden Ideen und Lösungen sieht Krenn jedoch eine andere Herausforderung in der weiteren Umsetzung: „In der Möbelbranche ist leider keiner bereit, mit einem anderen zusammenzuarbeiten. Da herrscht in weiten Teilen Neid, denn es könnte ja sein, dass einer da den Kürzeren zieht.“ Doch gerade hier wäre eine Möglichkeit für die heimische Zunft: einen Maschinen-Pool, der verschiedene CNC-Maschinen umfasst, auf den mehrere Unternehmen zugreifen, womit man dann die Auslastung des Einzelnen verbessern könnte – eine Win-Win-Situation, so Krenn. Und weiter: „Es ist doch wie in der Landwirtschaft, wir brauchen nicht drei Traktoren mit 200 PS, sondern einen mit 300 PS und wir tun uns alle zusammen.“ Wie soll schließlich der Verkauf derartiger Möbel erfolgen? Klar sei für ihn, dass sich das mit der herkömmlichen Kalkulation und dem klassischen Vertriebsweg nicht ausgehen würde. „Wir haben 2025 – mit den Aufschlägen kommen wir nicht mehr zurecht.“ Ein Gedanke – von vielen – sei daher ein D2C-Konzept wie etwa bei Tupperware. Gleichzeitig dreht er an der Kostenschraube und hat zur Verschlankung der Kostenstruktur etwa den gesamten Server auf open source umgestellt. Krenn: „Wir geben alles zusammen und jeder kann das verwenden. Zudem bauen wir ein Modul, das wesentliche Aufgaben der Möbelhändler, die uns von der eigentlichen Arbeit abhalten, automatisierbar macht.“ – Krenn: „Wir haben in der Regel so viel zu tun mit diesen Dingen, dass wir uns um unsere Kunden zu wenig kümmern.“ Wäre es vorstellbar, andere Händler miteinzubeziehen? Krenn hat hier schon schlechte Erfahrung gemacht, und trotzdem: „Wenn wir es schaffen, dass wir Österreicher Wertschätzung den anderen entgegenbringen, wären „Der Reiz liegt darin, Individualisierung mit industriellen Maschinen zu verbinden.“ Ludwig Krenn „Ich mache einen persönlichen Entwurf, dann kommt es auf die Maschine. Das ist in der Produktion gleichzusetzen, als wäre es ein Serienstück. Und das ist der größte Vorteil: Wir gehen hier von der Serie zum Unikat.“ »

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