wohninsider Juni-Juli 2025

03. 2025 | Juni/Juli | wohninsider.at 47 NETZWERKE halb der Familie übergeben, seither nimmt der Anteil kontinuierlich ab und seit den 2020ern wird nur mehr rund die Hälfte der Betriebe intern übergeben – und der Anteil sinkt weiter, skizziert und unterstreicht die EBS Kuchl-Präsidentin. Die Voraussetzung für die familieninterne Nachfolge liegen zwar auf der Hand – Kinder bzw. Verwandte müssen verfügbar und ausreichend qualifiziert sowie, drittens, bereit sein – doch genau dies ist immer weniger der Fall. Challenge als Chance Dies ist nicht nur Tatsache und Herausforderung, sondern kann auch Zukunftspotenzial sein – und so erging die Aufforderung an die Schüler:innen, auch diesen Weg in Betracht zu ziehen, sich umzuschauen, diese Möglichkeit auszuloten. „Wirklich allerorten gibt es gut eingeführte Unternehmen, deren Nachfolge nicht geklärt ist – das kann eine Chance sein“, machte Barbara Eckereder aufmerksam und schärfte das Bewusstsein für Möglichkeiten abseits bekannter Neugründungswege. Facts, Fun & Power Antworten auf die brennende Fragen, wie dies bestens gelingt, lieferte Mag. Schmiderer von der WK Salzburg, der in seiner Präsentation die knallharten Fakten zum Thema – Gewerberecht, Befähigungsnachweise, Rechtsform, Planrechnung, SV & FA, Businessplan etc. – auf ebenso informative wie gut verdauliche Weise servierte. Um viel Input reicher, arbeiteten die Schüler:innen durchaus locker durch, welche Motive Übergebende und Übernehmende eines Betriebes antreiben und leiten: Warum will jemand (s)ein Unternehmen abgeben, was verspricht man sich von der Übernahme eines bestehenden Betriebes, was muss man wissen, was muss ganz genau unter die Lupe genommen werden – und dies auf keinen Fall nur mit dem Blick durch die rosarote Brille, wie augenzwinkernd bei einem Sketch klar gemacht wurde – waren die bewegenden Fragen, die ausführlich und engagiert besprochen und aufgegriffen wurden. Was kann ein Verband leisten, braucht es für eine Übernahme oder Gründung unbedingt einen Verband? Christian Landry und Oliver Gugerbauer-Schiller von MHK standen Rede und Antwort und zeigten auf, um wie viel mehr es geht. Sind die rechtlichen und steuerlichen Fakten zur Gründung Basic und selbstverständlich, wurde verdeutlicht, wo etwas über Kennzahlen, Standorte und Potenzial des künftigen Unternehmens in Erfahrung gebracht werden kann. Die beiden Profis präsentierten das gesamte Portfolio eines Verbandes und lieferten wertvolle Infos zu spannenden Punkten wie beispielsweise, welche Dienstleistungen als Gründer:in/Unternehmer:in abgerufen werden können. Zündendes Thema Spannte der Tag zum Thema „Übergeben und Gründen“ den weiten Bogen über das komplette Themenfeld, fällt das Fazit mehr als positiv aus. „Das Thema hat gezündet“, so Barbara Eckereder. In den Köpfen der diesjährigen Absolvent:innen sei nicht oder kaum präsent gewesen, dass so viele Betriebe in Österreich übergeben werden sollen und eventuell keinen Nachfolger haben. „Der Fokus auf die Chance einer externen Übernahme ist gelungen“, resümiert die Präsidentin der EBS Kuchl und zieht ein weiteres Top-Fazit: „Lebhaftes Interesse bei unseren Schüler:innen, viel cleveres Nachfragen, Freude und Interesse an unserem wunderbaren Beruf, gepaart mit Realitätssinn – besser geht's nicht!“ www.ebs-kuchl.at Links: Mag. Schmiderer von der WK Salzburg präsentierte wichtige Fakten sowie Motive. Rechts: Was ein Verband zu leisten vermag, zeigten Christian Landry (im Bild) und Oliver Gugerbauer-Schiller von MHK auf.

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