wohninsider Oktober-November 2025

05.2025 | Oktober/November | wohninsider.at 81 WOHNEN werden wir auf mehr als zehn Messen vertreten sein. Partnertage in Anger sind bis auf Weiteres aufgrund des Hallenverkaufs nicht geplant. Auf welche Standorte ist die Produktion der Produktlinien aufgeteilt? An unserer Standortstruktur hat sich nichts geändert – wir produzieren weiterhin europaweit in fünf Werken. In Anger entstehen unsere hochwertigen Betten, in Körmend in Ungarn fertigen wir Polstermöbel. Die ungarischen Werke in Zalaegerszeg und Nova sind auf Betten, Matratzen und Lattenroste spezialisiert. In Salonta in Rumänien produzieren wir White-Label-Möbel für große Handelsketten. Und mit unserer Tochterfirma Symphonic by ADA sind wir nach wie vor im Objektbereich stark vertreten. Wie blicken Sie in das laufende und das kommende Jahr? Sie erwähnten ein Umsatzziel von 150 Mio Euro für heuer. Wird das voraussichtlich erreicht werden? Wenn ich es aus der kaufmännischen Brille betrachte: 2025 wird kein Jubeljahr. Die Sortimentsbereinigung Anfang des Jahres hat uns Umsatz gekostet, speziell die Sommermonate waren – typisch für die Möbelbranche – sehr schwach. Ab Q3 sehen wir einen zarten Aufschwung, der uns Zuversicht gibt. Aus Sicht des CEO sage ich: Wir haben in harten Zeiten Performance gezeigt. Wir haben keinen Stein auf dem anderen gelassen. Das alles hat Kraft gekostet – aber jetzt haben wir die Basis, um erfolgreich in die Zukunft zu starten. Mit einer sehr hohen Eigenkapitalquote sind wir finanziell solide aufgestellt. Das Umsatzziel werden wir voraussichtlich nicht ganz erreichen. Die letzten Monate und Wochen haben wir uns intensiv mit dem Budget 2026 beschäftigt. Hier sind wir zuversichtlich, eine gute Planung vorgelegt zu haben. 2026 wird für uns wirtschaftlich sicherlich ein wegweisendes Jahr, in dem wir gute Arbeit leisten müssen. Wir haben nun alle Weichen gestellt, daher bin ich guter Dinge, dass uns das gelingen wird. Spüren Sie bereits eine Veränderung durch die Lockerungen in der Kreditvergabe? Wie war/ist die Stimmung bei den Händlern (auf Messen/Partnertagen)? Die Stimmung der Händler war einerseits gut und positiv, sie sehen und spüren die Veränderung. Andererseits war die Stimmung aufgrund der herrschenden Marktsituation auch verhalten. Die Kauf- und Entscheidungsfreudigkeit hat im Vergleich zu den letzten Jahren etwas abgenommen. Da arbeiten wir jetzt gemeinsam an Lösungen, denn wir können nur gemeinsam mit dem Handel wachsen. Aus dem Bankensektor hören wir von einem steigenden Privatkreditaufkommen. Erste Auswirkungen daraus erwarten wir frühestens im vierten Quartal 2026. Welche weiteren Trends sehen Sie marktspezifisch und allgemein? Man merkt deutlich: Die Leute kaufen heute viel bewusster. Ein Sofa oder ein Bett nimmt man nicht mehr einfach spontan mit, sondern überlegt länger, vergleicht, fragt nach. Für uns heißt das, Möbel müssen langlebig sein, dass sie zu Begleitern für viele Jahre werden. Konsumenten wie auch Handel sind noch preissensitiver geworden, worauf wir natürlich auch reagieren müssen. Ein zweiter Trend ist der Schlaf als Lebensqualitätsthema. Ein Bett ist längst kein simples Möbel mehr, sondern ein System aus Matratze, Lattenrost und Topper, das individuell abgestimmt wird. Hier wächst ein neuer Anspruch, dem wir mit unseren Programmen gezielt gerecht werden. Und drittens spüren wir den Wunsch nach einem Markenerlebnis im Handel. Möbel will man sehen, fühlen, ausprobieren – und zugleich digital erleben. Deshalb investieren wir in Studioflächen, moderne PoS-Konzepte und digitale Tools, die Beratung einfacher, emotionaler und verständlicher machen. www.ada.at Ein guter Tag beginnt für mich mit... … einem Gartenrundgang. Frucade oder Eierlikör? Steirischer Grauburgunder Mit dieser Person (historisch oder aktuell) würde ich gerne ein Glas Wein trinken: Mit meinem Vater – wegen seines ausdruckstarken Schweigens. Tageszeitung oder LinkedinNews? Tageszeitung: weniger Selbstdarstellung und keine Kontaktanfragen. Wenn ich etwas erfinden könnte, dann... … ein echtes Sofa-Design-Highlight, das gemütlich und ästhetisch ist. Lederhose oder Frack? Eher Lederhose. Die Branche sehe ich in zehn Jahren in... … einer Symbiose aus Handwerk und Hightech – nachhaltig, digital vernetzt und trotzdem menschlich. WORDRAP MIT NIKOLAUS SZLAVIK Nikolaus Szlavik steht seit März des vergangenen Jahres an der Spitze von ADA. In der Zwischenzeit blieb beim heimischen Polstermöbelproduzenten kein Stein auf dem anderen. ADA präsentiert sich auf zahlreichen Messen, so wie eben auf der M.O.W. Mehr zum Auftritt auf der M.O.W. finden Sie online auf wohninsider.at unter: kurzlinks.de/9gq4

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