05.2025 | Oktober/November | wohninsider.at 91 RAUM : OBJEKT arbeite intensiv mit ihnen zusammen, bespreche das textile Konzept auch vor Ort bei ihnen. Dieses Live-Erlebnis ist unglaublich wichtig und die Zufriedenheit mit dem Ergebnis größer. Für mich ist mein Stoffportfolio eine Materialbibliothek, mit der ich aktiv arbeite und Textilien in für das spezifische Projekt passenden Zuschnitten präsentiere. So finden Kund:innen auch den Spaß an Textilien und an ihren Projekten wieder. Wie gestaltet sich das Markenportfolio? Es wird laufend kuratiert und verändert sich kontinuierlich. Ich lege den Fokus auf Europa, setze gerne auf kleine, feine Marken und hochwertige Allrounder-Qualitäten, die ich gut in unterschiedlichem Ambiente einsetzen kann. Für meine Kund:innen begebe ich mich auch auf die Suche nach Stoffen speziell für ihr Projekt. Dabei geht es mir neben Muster und Farbe vor allem um Struktur und Haptik. Das Gesamtpaket muss stimmen, aber auch die Lieferantenbeziehung. Im Bereich Textil zählt das Zwischenmenschliche. Gute textile Innenraumgestaltung braucht Vertrauen, Dialog, Zeit und Fokus. Auch eigene Stoffdesigns? Ich entwickle im eigenen Atelier auch selbst, designe und fertige nach Maß. Primär geht es aber um die Interpretation, das Zusammenspiel von Ideen und diese in textile Konzepte zu verwandeln, die das Ambiente einzigartig machen. Bei mir bekommen Kund:innen sicher nicht den klassischen Vorhang. Es steckt viel Prototypie dahinter, auch die Verarbeitung ist nicht klassisch und dadurch entsteht ein avantgardistischer Einsatz. Textil kann viel offener gedacht werden. Mit Stoffen experimentell zu arbeiten und sie anders zu interpretieren ist Teil meines künstlerischen Designanspruchs. Welche Rolle spielt Funktionalität und welche Design und Inszenierung? Funktion ist das Fundament und ich denke sie immer mit, auch wenn im Gespräch mit den Kund:innen der wohnliche Aspekt im Vordergrund steht. Das technische Hintergrundwissen setzt durchaus eine natürliche Grenze bei der Auswahl der Stoffe, es ergeben sich aber durchaus auch überraschende Kompromisse und manchmal gilt es auch einfach, dem Zufall Raum zu geben. Das lasse ich zu und auch hier schlägt meine Begeisterung für die Arbeit mit Stoff durch. Ich breche gerne aus Konventionen aus und denke ‚out of the box‘. So entstehen neue Möglichkeiten und ein frischer Innovationsschub. Welche Innovationen zeigen sich am Markt? Kollektionen sind in sich deutlich schlüssiger. Hersteller setzen einen klaren Fokus. Das tut dem Produkt gut und ist genauso der Arbeit mit Textil wichtig, sich nicht in dem Mehr an Möglichkeiten und Trends zu verlieren, sondern konsequent den eigenen Weg zu gehen. www.letsfilafil.com www.instagram.com/filafiltextiles Die ganzheitlichen textilen Konzepte sind durchdacht vom Vorhang über die textilen Wandbespannung bis zur Bettwäsche, wie z.B. im Schlafbereich des FORMDEPOT. Raffiniert: Textile Gestaltung in der Nischenparfumerie SNUD, Wien. „Ich interpretierte mit Vorhang- und Bezugsstoffen und starkem Blick auf Regionalität textile Konzepte.“
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