wohninsider April Mai 2020
02.2020 | April/Mai |wohninsider.at 65 RAUM : OBJEKT mit Produkten auseinander. Genau diese Konsumenten sprechen wir an und bieten ihnen innovative Premiumprodukte. Wie gelingt der Balanceakt zwischen nachhaltigen Produkten und dem Preis- kampf am nationalen und internationa- len Markt? Ein spannendes Phänomen liegt in Inno- vationen und Technologien. Beispielsweise hat sich die Technik des Webstuhls in den letzten Jahrhunderten nicht verändert, die Geschwindigkeit aber erhöht und der Ener- gieverbrauch ist gesunken. Investitionen in diesen Bereichen machen absolut Sinn. Wir heizen das Werk mit Wärmerückgewinnung, verwenden hochwertigste Farbstoffe, denken viel über Prozesse nach, und hier zeigt sich ganz schnell, dass sich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit nicht widersprechen, son- dern wunderbar ergänzen. Wie positioniert und präsentiert sich VOSSEN aktuell beim Fachhandel? Unsere wichtigsten Distributionskanäle sind der Möbelhandel und Warenhäuser. Wir se- hen uns als Partner des Handels, versuchen, mehr als ein Lieferant zu sein, und sind Vordenker, Ideen- und Impulsgeber, Event- bringer, manchmal auch ein bisschen die Werbeagentur im Bereich Heimtextilien. Bei österreichischen Händlern ist VOSSEN mit Shop-in-Shops präsent, die von uns gestaltet, dekoriert und ‚gemerchandised‘ werden. Da- rüber hinaus unterstützen wir Händler mit vielen Aktivitäten, sodass sie unsere Produk- te spannend inszenieren können. Wir setzen natürlich unter anderem auch auf moderne Technologien wie Augmented Reality und fragen uns bei allem, was wir tun: Ist es „In- stagramable“? Das ist das Synonym dafür, ob das Produkt und die Inszenierung dem Konsumenten wert sind, stehen zu bleiben, sich mit uns und unseren Produkten zu be- schäftigen, ein Foto zu machen und anderen zu zeigen. Das ist unser Anspruch an alle Präsentationen, Deko-Points, Schaufenster und Sonder-Präsentationen. Und? Gelingt es? Wir sind die Ersten, die es probieren, er- halten immer mehr Möglichkeiten, Schau- fensterfronten zu bespielen und unsere Ideen umzusetzen. Gerade in unserer Branche braucht es viel Geduld. Das ist kein Sprint, sondern ein Marathon über Jahre, aber der Erfolg gibt uns recht. VOSSEN wirft ja auch ein Auge in den Fashion-Bereich. Das ist richtig. Die wichtigste Kaufentschei- dung bei Handtüchern ist die Farbe. Wenn sie nicht zum Badezimmer-Design der Kun- den passt, kann die Qualität noch so hervor- ragend sein, gekauft wird nicht. Gleicherma- ßen sehen wir, dass der Frottierstoff ein sehr sympathisches, angenehmes Material ist, das in den letzten drei Jahren einen Trendpush erfahren hat und auch im Interieur- und Kleidungs-Bereich eingesetzt wird. Dazu wollen wir ebenfalls beitragen und koope- rieren hier mit jungen österreichischen Designern, um den Bereich Frottier wieder spannend zu machen. Vor drei Jahren haben wir mit Lena Hoschek zusammengearbei- tet, dann mit Marina Hoermanseder, zuletzt mit Eva Poleschinski und bringen heuer die poppige Kollektion „Dolce Vita“ in Kollabo- ration mit dem Label Kalissi auf den Markt. Wir profitieren sehr davon, mit solch inspi- rierenden Leuten zusammen zu arbeiten. Das tut einfach gut. Das Thema Frottier erobert also auch an- dere Produktsortimente über das Bad hin- aus und in den Interieur-Bereich hinein? Diese Tendenz beobachten wir, sehen uns von der Markenpositionierung aber klar im Badezimmer. Das wird auch unser Schwer- punkt bleiben. Wir sind im privaten Bade- zimmer zuhause. Nichtsdestotrotz erlauben wir uns, da und dort einfach einmal aus dem Rahmen zu springen, um andere Themen aufzugreifen. Haben Sie Ideen, wie der Fachhandel noch besser reüssieren k nnte? Ein bisschen mehr Mut um ein bisschen „nischiger“ zu werden. Natürlich wird gerne auf Produkte gesetzt, die sich auch in der Vergangenheit gut verkauft haben. Fach- händler müssen aufpassen, dass sie nicht ein bisschen langweilig werden, sondern sich da und dort auch Innovationen zutrauen. Der Konsument ist viel flexibler und offener als wir ihn manchmal einschätzen. www.vossen.com VOSSEN is green: Der Frottierwarenhersteller lebt Nachhaltigkeit und geht bei der Inszenierung am PoS neue Wege. „Ist es Instagramable?“ sei die Frage bei allem, was man tue, so Mag. Paul Mohr.
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