AprilMai2019

104 wohninsider.at | April/Mai | 02.2019 RAUM : OBJEKT G eschäftsführer Christian Katz- mair ist stolz auf seine talen- tierten Fachkräfte, und er zeigt es auch: „Wir sind Europameis- ter!“ ist auf der Homepage des Unternehmens zu lesen. Am Betriebsstandort in der Linzer Vorstadt prangen sowohl vor als auch in den Geschäftsräumen große Porträt- fotos der frisch gebackenen Europameisterin Johanna Obermüller. Die 24-Jährige ging als Siegerin aus dem Europäischen Berufs- wettbewerb der Raumausstatter hervor, der im Februar in Bern abgehalten wurde. Um sich für den Europa-Bewerb zu qualifizieren, musste sich Obermüller zunächst im Landes- lehrlingsbewerb durchsetzen. Sie war bereits die zweite Katzmair-Mitarbeiterin, der dies 2017 gelang. Aber nicht die letzte: Erst kürz- lich holte die 22-jährige Tamara Kitzmüller auch den oberösterreichischen Landespokal des Jahres 2019 nach Linz. „Bei uns wird alles abgedeckt“ Worauf führt Katzmair die erstaunliche Leistungsdichte in seinem kleinen Unter- nehmen zurück, in dem außer ihm und den beiden preisgekrönten Damen nur noch der Seniorchef gelegentlich werkt? „Ich lasse meine Leute von Anfang an mitarbeiten. Sie bekommen die gleichen Aufgaben wie ich und die Unterstützung, die sie brauchen. Dass Lehrlinge zusammenkehren oder Hilfs- arbeiten erledigen – so etwas gibt’s bei mir nicht!“ Gerade die Unternehmensgröße er- weist sich als Stärke: „Bei uns wird von je- dem Mitarbeiter alles abgedeckt, ob es um Bodenverlegung, Polstern, Ausmalen oder Tapezieren geht. Wir haben außerdem viele Privatkunden, das erfordert häufig genaueres Arbeiten als am Bau.“ Auch altes Handwerk wird im Hause Katzmair noch gepflegt: Im Schauraum finden sich etwa Stühle mit Rau- tenheftung am Rücken und verschnürten Federn unter der Sitzfläche. Die Mitarbeite- rinnen wissen, was sie an ihrem Chef haben: „Es war super, dass er beim Europa-Bewerb so hinter mir gestanden ist!“, erinnert sich Obermüller. Katzmair ist – ebenso wie Mut- ter, Tante und Schwester der späteren Siege- rin – eigens nach Bern gereist. Im zweiten Anlauf Eine auffällige Parallele zwischen den jun- gen Frauen: Beide haben keine „klassische“ Handwerker-Karriere absolviert. Erst nach dem Besuch einer höheren Schule beschlos- sen sie, über eine Lehre diesen Berufsweg zu beschreiten. „Spätberufene können ein Vorteil für einen Betrieb sein“, weiß Katz- mair. „Nicht nur wegen der altersgemäßen Entwicklung, sondern weil sie wissen, was sie wollen.“ „Mir war immer klar, dass ich etwas Hand- werkliches machen möchte und keinen Büro- job“, schildert Obermüller. In einer HBLA für künstlerische Gestaltung konnte sie diese Neigung nur teilweise ausleben. Nach einer Internetrecherche kam sie schließlich auf das RAUMAUSSTATTUNG KATZMAIR Die Raumausstatter-Kaderschmiede Ihre berufliche Heimat hat Europas beste Raumausstatterin im Linzer Stadtteil Kleinmünchen. Dort ist der Betrieb von Christian Katzmair. Dessen Mitarbeiterinnen sammeln Preise in Serie, jüngst kam auch noch die dritte Landestrophäe dazu. V on R einhard E bner Lehrlinge, die zusammen- kehren – so etwas gibt’s bei mir nicht!“ Christian Katzmair, Raumausstattung Katzmair  Preisgekrönte Raumausstatterinnen kommen aus diesem Betrieb in Linz.  Christian Katzmair hält große Stücke auf „seine“ Siegerinnen.

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