AprilMai2019

112 wohninsider.at | April/Mai | 02.2019 BADDESIGN iel Aufmerksamkeit am Welser Messegelände galt Holter. Der SHK-Groß- händler belegte den größten Stand in Halle 20 und sorgte durch eine begleitende Werbe- kampagne für Frequenz. Vorgestellt wurde „Holter Home“. „Eine Plattform, auf der wir alle Leistungen unter einem Dach ver- einen, sei es der Einbau einer Heizung, eines neuen Bades oder die Planung des Wellness- Bereichs“, erklärt Verkaufsleiter Christian Rauchfuß. Anstatt sich an verschiedene Ge- werke zu wenden, Angebote einzuholen und Termine abzustimmen, könne der Endkunde dem Großhändler die Arbeit überlassen. In- dustrie und Handwerk beobachten die Ak- tivitäten mit Skepsis. Hersteller befürchten, dass Holter mit dem direkten Draht zum Endkunden auch die Eigenmarken stärker forciert. Installateure wiederum sehen eine unerfreuliche Entwicklung vom Handwerker und Berater zum Auftragsmonteur. „Eigent- lich war das absehbar“, kommentiert eine Brancheninsiderin. „Früher war der Schau- raum beim Installateur, der die Beratung machte. Das ist mittlerweile alles zum Groß- händler gewandert.“ Neue Wege im Design Während Holter durch Größe auffiel, war es bei Grohe das „Standdesign“. So wie im Vorjahr war der Sanitärprofi mit dem Lkw in der Messehalle eingefahren. Mit an Bord hatte Österreich-Geschäftsführer Robert H. Friedl Innovationen wie die Rapido Smart- box: „Mit ihren drei Abgängen ermöglicht diese universelle Einbaubox eine Vielzahl an Duschoptionen.“ Das Bedienkonzept Smart- Control wird auf die Designlinie Euphoria ausgeweitet: Mit der Druck- und Drehknopf- bedienung lassen sich Wassermenge, Strahl- art und -richtung auswählen. Auf der ISH in Frankfurt präsentierte Grohe kurz darauf ein neues Herstellungsverfahren für Armaturen: 3D-Metalldruck eröffnet dem Kunden Mög- lichkeiten individueller Gestaltung. Badezimmertrends samt Beleuchtungs- und Klangkonzepten inszenierte Villeroy & Boch am Messestand. Dank Colour-on-Demand können Badbesitzer aus 200 Farben ihren Lieblingston auswählen. Dazu passen puristi- sche Produkte wie der Waschtisch Memento 2.0 in Weiß, Schwarz oder Betonoptik. Hoch- wertige Materialien und modernes Design zum guten Preis-Leistungs-Verhältnis bietet die neue Kollektion Collaro. Möglich wer- den schlanke Formen und abgesetzte Kanten durch die Materialmischung von Keramik mit Titanoxid. Auch die Badewannen der Serie in Acryl greifen das luftig-leichte Design auf. Tiroler peilen deutschen Markt an Ein deutlich erweitertes Programm stellte Conform-Chefin Sylvia Schwingenschuh- Trenker vor. Darunter die kürzlich mit dem German Design Award ausgezeichnete Badmöbel-Linie Xanadu, die mit symme- trisch angeordneten, beleuchteten Stage- Boxen Akzente setzt. Neu designt wurde ein Longseller der Tiroler Edelschmiede: Stil- bildendes Element der Reihe power #5 sind Keramik-Waschtische mit dünnem Rand. Die Gastro-Kollektion Riva_Hotel verbindet unterschiedliche Waschtischmaterialien mit duftenden Oberflächen aus Heu und getrock- neten Heublumen. „Holzdekore finden auch im Badezimmer immer stärker Anwendung“, sagt Schwingenschuh-Trenker, „gern auch in Kombination mit Glas oder Stein.“ Zu beob- achten sei außerdem ein Trend zu größeren, hochwertig ausgestatteten Badezimmern. Das überdurchschnittliche Wachstum führt man bei Conform auf besonders schnelle Planungs- (24 Stunden) und Lieferzeiten (neun Werktage) zurück. Auch sei die Berück- sichtigung individueller Kundenwünsche in Verbindung mit funktionalen und gestalteri- schen Highlights der Designlinien ein Allein- stellungsmerkmal. Mehr als bloß ein Spiegel Ein Hingucker am Polyplex-Stand war der smarte Spiegel von Mues-Tec: Der ist nicht nur fürs Badezimmer geeignet. Integriert sind Kamera, Mikrofon zur Sprachsteuerung, Smart Home-Funktionalitäten, Lautsprecher zur Musikausgabe und zahlreiche Apps. Das sei mehr als bloß Spielerei, meint Vertriebs- leiter Thorsten Benner: „Dank Kamera kann ich mich von verschiedenen Seiten sehen. Ich kann kontrollieren, ob sich die Kinder ausrei- chend die Zähne putzen. In der Küche rufe ich Kochrezepte ab. Und bevor ich das Haus verlasse, überprüfe ich am Garderobenspiegel, ob die Fenster zu sind.“ In Österreich ist Mues- Tec mit einem exklusiven Produkt vorerst in 40 XXXLutz-Filialen vertreten. Die Range des Österreich-Vertriebspartners von Mues-Tec, Polypex, umfasst darüber hinaus Bäder, Dusch- tassen und Rückwandkonzepte fürs Bad. „Poly- pex Ambiente“ etwa kombiniert Acrylplatten mit individuell wählbaren Fotodrucken. BÄDERSCHAU AUF DER ENERGIESPARMESSE Auch Sanitär macht was her! Gut besucht war der Sanitärbereich auf der Energiesparmesse. Die Welser Veranstaltung mauserte sich einmal mehr zur größten – und eigentlich auch einzigen – Bäderschau Österreichs. Die Aussteller wissen dies zu nützen. V on R einhard E bner „Die Beratungsleistung wandert zum Großhandel – eine absehbare Entwicklung.“ eine Branchenkennerin Mit 90.000 Besuchern auf der Energie- sparmesse hatte Messe Wels-Geschäfts- führer Robert Schneider gerechnet. Geworden sind’s 95.000. Diese erwar- teten 800 Aussteller aus zehn Nationen auf einer Gesamtfläche von 65.000 Quadratmetern. Für Holter-Verkaufs- leiter Christian Rauchfuß hat Wels an Strahlkraft auf den süddeutschen Raum gewonnen: „Für uns ist die Messe das alljährliche Highlight.“ Entsprechend stolz ist Schneider auf die „Fachmesse von internationalem Format in unserem kleinen Land“ und auf die darin einge- bettete Sanitärschau. V Messe-Festspiele

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