AprilMai2019

114 wohninsider.at | April/Mai | 02.2019 MESSEN : EVENTS D as Einrichtungsstudio Gupfinger stellt seit vielen Jahren auf der Energie- sparmesse aus. „Unsere Kunden befinden sich in einem Umkreis von 100 Kilometern um Schär- ding“, erklärt die Chefin Karin Kastinger. „Die treffen wir hier in Wels.“ Renovierer und Zweiteinrichter gehören ebenso dazu wie Häuslbauer – „auch die brauchen ei- gentlich zuerst einen Küchenplan“. Womit der Ausstellungsschwerpunkt der Firma Gupfinger angesprochen wäre: Auf der Messe werden die Küchen jedoch nicht nur gezeigt, es wird auch darin gekocht. Die Durchschnittserlöse für Einbaugeräte stei- gen. Gefragt sind Qualität und ein gutes Kochergebnis. Im Trend sind integrierte Dunstabzüge. „Das Thema hat Bora vor- angetrieben, in Sachen Preis-Leistung und einfacher Reinigung bieten andere Herstel- ler jedoch bessere Alternativen.“ Und die Küchentrends? „Die Farbe Weiß wird durch cremigere Farbtöne oder Oberflächen in Eichenoptik teilweise abgelöst. Auch matte Lack- und Kunststoff-Fronten sind stärker nachgefragt. Grifflose Bedienelemente sind heute fast selbstverständlich.“ Möbel auf Rollen für Mehrzweckräume Auf fast allen namhaften Wohnmessen zwischen Wien, Salzburg und München ist die Tischlerei Wagenleitner aus Senften- bach vertreten. „Wir beraten, beliefern und betreuen laufend Kunden in Österreich, Bayern und Südtirol“, erzählt Marketinglei- terin Angela Helm. Den überregionalen Kundenkreis erreicht der 17-köpfige Betrieb durch seine Rundum-Kompetenz. „Wir sind Tischler und Innenarchitekten in einem. Wir planen ganze Räume oder eine neue Leichtbauwand samt Möblierung.“ Licht- planung und Farbgebung werden dabei berücksichtigt. „Wenn gewünscht, überneh- men wir auch die Koordination der Hand- werker.“ Nicht nur aus dem unmittelbaren Umfeld kommen die Besucher der monatlich stattfindenden Infoabende samt Werkstatt- führung. Neben Tipps zur Wohnraumge- staltung werden Beispiele für Planung und Preisfindung transparent präsentiert. Bei der Gelegenheit können sich Interessierte ein Bild von den maßangefertigten Lösungen des Betriebs machen. Dazu zählen bewegli- che und schwenkbare Möbel für kleine oder multifunktionale Räume. „Früher hat man uns den Vogel gezeigt!“ Auch die Tischlerei Joha aus St. Pantale- on erreicht die Kunden ihrer BaumArt- Produkte hauptsächlich über Messen. Und übers Internet – so gelangen die aus dem naturbelassenen Holz eines Baumstamms gefertigten Tische sogar bis nach China. Ge- schäftsführer Martin Hauleithner: „Als wir vor 20 Jahren mit der Eigenmarke begon- nen haben, hat man uns den Vogel gezeigt. Damals wurden Holzfehler nicht geduldet. Heute liegen wir im Trend: Das Design gibt die Natur vor!“ In einem patentierten Verfahren wird das Stammholz großflächig mit Kunstharz ausgegossen. Produziert wird auf Bestel- lung. Der Kunde kann zurzeit aus rund 100 lagernden Stämmen auswählen. „Am be- liebtesten sind Nuss und Eiche wegen ihrer lebhaften Struktur.“ Trotz des Preises von 5.000 bis 8.000 Euro sind BaumArt-Tische kein elitäres Produkt: „Wir haben viele Kun- den aus der Mittelschicht, die lange darauf sparen. Oft handelt es sich um einen Baum aus dem eigenen Garten, mit dem die Leute Erinnerungen verbinden. Da fließen gele- gentlich Tränen.“ BaumArt ist ein Nischen- produkt für die Joha GmbH, die um die 1.000 Türen im Jahr herstellt. Der Betrieb fertigt für Endkunden und Tischler gleicher- maßen. Auch bei Türen stellt Hauleithner einen Trend zu Massivholz fest. Die Messe als Marketinginstrument „Messe ist Werbung, die zieht!“, weiß Rai- mund Aigner. Der Innenarchitekt kommt auf der Welser Messe mit Einrichtern und Häuslbauern ins Gespräch. „Mit dem Grundriss sollte auch das Möblierungskon- zept geplant werden. Nicht selten wird ein ursprünglich angedachter Grundriss danach adaptiert.“ Offene Gestaltung von Koch-, Ess- und Wohnbereich ist weiterhin gefragt. „Dennoch sollten Möglichkeiten einer Tei- lung vorgesehen werden.“ Das gelingt etwa durch Schiebetüren. Als Innenarchitekt der alten Schule zeichnet Aigner seine Pläne mit der Hand. „So bin ich schneller. Handgezeichnete Pläne sehen wertiger und meist auch realistischer aus als eine CAD-Skizze.“ Zu Aigners Kunden zählen ein Dutzend Tischler in ganz Ös- terreich und Endkunden aus dem oberös- terreichischen Raum. Für die zahlt sich die Investition rasch aus, wie Aigner vorrechnet: „Meine Leistung macht rund zehn Prozent der Ausführungssumme aus. Weil ich die Ausschreibung gleich mit anbiete, werden die Projekte aber zugleich um 30 bis 40 Pro- zent günstiger.“ WOHNSPEZIALISTEN AUF DER ENERGIESPARMESSE Wer Energie spart, hat mehr vom Wohnen Wer Energie spart, dem bleibt mehr Geld fürs Wohnen. Das Besucherinteresse auf der Energiesparmesse galt daher nicht nur effizienten Heizsyste- men, sondern auch modernen Küchen, bequemen Betten und originellen Möbelkreationen. V on R einhard E bner „Ein guter Innen- architekt finanziert sich selbst.“ Raimund Aigner, Atelier Aigner

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