AprilMai2019

124 wohninsider.at | April/Mai | 02.2019 MESSEN : EVENTS Farblich konnte man einen Trend zu Pastell- tönen wahrnehmen. Angeführt von der Farbe „des Rotkehlchen-Eis“, – aka Pastellhellblau – gefolgt von Mintgrün, helle Koralle, Zitro- nengelb und Zartrosa. Schweizer Präzision als Marktleader Am Weg durch die Hallen am McCormick- Place traf wohninsider auch einige bekannte Gesichter. Unter ihnen: Jura-General Mana- ger und Inhaber Inhaber Emanuel Probst, seit 1993 am US-Markt mit einer eigenen Company vertreten. Der Highend-Kaf- feevollautomaten-Hersteller kann ständige Steigerungen verzeichnen. Probst: „Unsere Präsenz in den USA ist die zweitgrößte nach Deutschland.Wir sind hier eindeutig Markt- leader. Die USA sind der größte Markt für große Maschinen, daher zeigen wir hier be- reits die Giga 6, die wir erst im Herbst in Eu- ropa einführen werden.“ Aktuell verzeichnet Jura in den USA einen Umsatz von 70 Mio. $ und damit dreimal soviel wie noch vor zehn Jahren. Vertreten ist die Top-Marke in qua- lifizierten Stores wie Sur la Table oder Wil- liams Sonoma. Probst: „Die Awareness hier für Vollautomaten ist schon sehr hoch, aber sicher noch am Anfang.“ Während der Markt mit Espresso und Espresso-Milchgetränken zunimmt, würde der Filterkaffeemarkt gleich- zeitig nicht schrumpfen. Denn, so Probst, „Das ist ein ganz anderes Getränk. Ich trinke auch Bier und Mineralwasser. Das eine ist ein Getränk zum Durst löschen, das andere für den Genuss.“ Hinsichtlich der Absatzkanäle konstatiert Probst: „Das Web ist hier ganz bedeutend, bereits jetzt werden etwa 50% der Maschinen online gekauft.“ Tendenz stei- gend. Probst: „Der Markt hier entsteht neu und kommt nicht, wie bei uns in Europa, aus den klassischen Strukturen heraus.“ Schneid-Lösungen von Wüsthof Stark aufgestellt am amerikanischen Markt ist auch der deutsche Messerhersteller Wüsthof. GF Markus Kepka: „In Deutschland machen wir 10, hier 70 Mio. Euro Umsatz im Jahr.“ Genutzt hat man das Auftreten in Chicago, um vor allem seine neue Positionierung als Schneide-Profi zu transportieren. Kepka: „Wir wollen künftig nicht nur Messerherstel- ler sein, sondern Schneidlösungen anbieten.“ Dabei konzentriert man sich fortan nur noch auf den kulinarischen Bereich. Im Zuge ei- nes neuen Standkonzepts, das auch bereits in Frankfurt zu sehen war, unterstrich man die neue Gangart. Mit dabei: ein Messerkonzept namens Nero, das mit seinem Einzelpreis von 400 Euro nicht nur eine elitäre Kundschaft ansprechen, sondern auch eine Geschichte erzählen will. „Wir überlegen, ob wir den Kauf dieses Messers an eine Schulung knüp- fen. Der Kunde bekommt dann auch ein Zer- tifikat dafür.“ Das Besondere an dem edlen Messer: Neben der unzerkratzbaren DLC- Beschichtung der Klinge besteht der Griff aus dem Holz der Mooreiche, das – jedes für sich mit einem Zertifikat ausgestattet – zwischen 1000 und 2000 Jahre alt ist. Kepka: „ Damit sprechen wir die Cook-to-impress-Zielgruppe an.“ Eine passende Geschenk-Schatulle run- det das Hightech-Produkt ab. In Summe verfolgt man bei Wüsthof nun- mehr eine noch klarere Linie, das Logo wurde überarbeitet, die einzelnen Serien auf max. zehn Klingen je reduziert, ein neues POS-Möbel soll – wenn gewünscht – zum Selbstläufer werden, und neue Vertriebswege werden beschritten. Einerseits im Highend- Bereich mit NERO und andererseits im Lebensmittelhandel mit Klingen, die jedoch nicht direkt unter der Marke Wüsthof ver- trieben werden. Zudem wird auch das The- ma Schleifen ausgearbeitet, in Form eines Services, aber auch mittels Schulungen und neuen Geräten. Das kaufmännische Ziel for- muliert Kepka so: „Wir machen derzeit 100 Mio. Euro Außenumsatz. Ich habe noch zehn Jahre bis zur Pension, in diesem Zeitraum ist das Verdoppeln des Umsatzes Pflicht, ein Ver- dreifachen wäre die Kür.“ Trink-Experience von Riedel Der etwa 20. Messeauftritt in Chicago war es diesmal für Riedel. Für das heimische Unter- 1_ General Manager Emanuel Probst sieht den ameri- kanischen Markt für Vollautomaten erst am Anfang. Jura ist in zahlreichen US-Serien vertreten und die Awareness schon sehr hoch, das Potenzial jedoch noch lange nicht ausgeschöpft. 2_ Ganz neu aufgestellt – auch eindrucksvoll durch die Standgestaltung demonstriert – hat sich Wüsthof. GF Markus Kepka: „Wir wollen Schneide-Lösungen als Gesamtkonzept anbieten.“ 3_ Der chinesische Hersteller Galanz zeigte Hausgeräte im Retrolook. www.galanz.com 4_ Retro ist auch ein Thema bei Smeg. Hier die brandaktuelle goldene Serie. 1 2 3 4

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