wohninsider April/Mai 2021

100 wohninsider.at | April/Mai | 02. 2021 RAUM : OBJEKT wohninsider: Was bedeutet für Sie Concept Design und wie füllen Sie den Begriff mit Leben? Petre Ognjanovski: Für mich ist Con- cept Design mehr als nur ein Einrichtungs- konzept zu designen. Es geht nicht nur da- rum, einen leeren Raum mit Möbelstücken zu füllen, sondern umfasst neben Möbel auch die Wandgestaltung, den gekonnten Einsatz von Lichteinflüssen, und reicht bis ins kleinste Detail, zu Accessoires, Geschirr, Besteck, ja bis zur Serviette. Alles muss pas- sen. Das Design soll auf den Lifestyle des Kunden abgestimmt sein. Schlussendlich verkaufe ich keine Möbel, ich verkaufe Life- style. Das sage ich auch meinen Kunden immer so. Mein Ziel ist es, mit dem Interior Design umzusetzen, wofür der Kunde steht. Man könnte sagen, ich bin ein Kurator für Design. Kommen Kunden mit dem Wunsch nach einem Möbel auf Sie zu oder nach der kompletten Interior Design-Gestaltung? Wenn sie nicht wissen, wie ich arbeite, den- ken sie zunächst nur ans Möbel. Sobald ich ihnen meinen Ansatz und meine Ideen erklärt habe, haben sie den Aha-Moment. Dann geht der Spaß erst richtig los und ich realisiere, was ihnen wirklich gefällt. Kunden verstehen durchaus, dass es ganzheitliche Konzepte braucht. Natürlich kann ich auf Wunsch auch nur ein einziges Möbelstück organiseren, mein Hauptfokus liegt aber dar- auf, eine Atmosphäre, eine Welt zu schaffen, in der sich der Kunde wohlfühlt und nach der er sich sehnt, sich dessen vielleicht aber noch gar nicht so bewusst war. Arbeiten Sie dabei mit bestimmten Marken zusammen? Natürlich arbeite ich mit gewissen Marken zusammen und bin mit italienischen, nieder- ländischen und spanischen Herstellern breit aufgestellt. Gleichzeitig versuche ich, mich nicht zu stark auf Marken zu fixieren und darauf zu beschränken. Jeder Kunde ist in- dividuell und bei der Gestaltung der maß- geschneiderten Räume konzentiere ich mich auf dessen Bedürfnisse und Wünsche. Dafür hilft es, auf ein gewisses Spektrum an Mar- ken und Produkten in verschiedenen Budget- gruppen zugreifen zu können. Klingt, als wäre Ihre Zielgruppe breit gefächert. Auch hier versuche ich, mich nicht zu be- schränken, sondern will für jeden Kunden entsprechend seines Budgets ein optimales Concept Design schaffen. Ich will nieman- den ausschließen und Design muss nicht im- mer teuer sein. Design soll eine Atmopshäre schaffen, in der sich Kunden wohlfühlen. Haben Sie denn eine Art „Designhand- schrift“? Es gibt durchaus Designs, die für mich spre- chen, aber keine einheitliche Designspra- che, die sich über all meine Concept Designs zieht. Denn dann würde ich ja immer dassel- be machen und das wäre langweilig. Meine Designs sollen begeistern und positiv überra- schen. Das ist mein Ansatz. SENTUP „Ich verkaufe Lifestyle“ Dem Concept Design hat sich Petre Ognjanovski, Gründer und Geschäftsführer von „SENTUP“, verschrieben. Der bekennende Perfektionist reüssiert mit ganzheitlichem Gestaltungsansatz – vom Möbel bis zur Serviette, von der Planung bis zur Realisierung mit seinem Team. Grenzen kenne er nicht und sieht agile Designlösungen als heißes Interior-Thema. V on S ylvia P ilar „Mein Ziel ist es, mit dem Interior Design umzusetzen, wofür der Kunde steht. Man könnte sagen, ich bin ein Kurator für Design.“ Petre Ognjanovski, Gründer & GF von SENTUP und Interior-Designer Office-Oase: Petre Ognjanovski gestaltete das Interieur der neuen Hartlauer-Zentrale in Steyr. Diese Seite: Portrait Ognjanovski © Sebastian Reich, Fotos unten © Michael Baumgartner|KiTO

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