wohninsider April/Mai 2021
18 wohninsider.at | April/Mai | 02. 2021 TRAINING : WISSEN arum überhaupt Storytelling? Wir sind schon seit Jahren, Jahrzehn- ten und Jahrhun- derten als soziale Wesen immer wieder am Lagerfeuer geses- sen und haben dort Geschichten erzählt und Geschichten ausgetauscht. Sie dienten also immer auch der Weitergabe von wichtiger Information, von wichtigen Botschaften, wichtigen Lernerfahrungen. Und irgend- wie sind sie zum Teil sogar für Menschen überlebenswichtig gewesen. Jetzt haben Geschichten noch einen weiteren Vorteil. Sie erzeugen nämlich einen sogenannten „Zuhörzwang“ oder „Lesezwang“. Was an sich erstmal nicht gut klingt. Normalerweise ist man kein Freund von Zwängen. In dem Fall ist es aber gut, weil es besser ist Zuhörer und Leser zu fesseln, anstatt sie zu langwei- len. Deswegen sollten Geschichten verwen- det werden, so gut wie möglich erzählt. Sto- rytelling kann einfließen in Präsentationen, Performances, Pitches, Vorträge aber auch in jede gedruckte oder schriftliche Form der Unternehmenspräsentation (Websites, Bro- schüren usw.). Echt oder fake? Welche Geschichten erzählen wir? Du hast die Auswahl aus zwei Möglichkei- ten. Entweder du nimmst selbst Erlebtes oder du erfindest etwas. Das Schöne beim selbst Erlebten ist, dass jeder von euch hunderte Geschichten schon erlebt hat in seinem Leben. Egal ob du 20, 25, 30, 35 oder älter bist. Du hast hunderte verschie- denster Geschichten erlebt. Zum Beispiel mit Kunden. Oder deinen Produkten und Dienstleistungen. Die Frage ist nur, wel- che passt am besten zu deiner Botschaft. Und auch das solltest du dir natürlich im Vorfeld überlegen. Wenn du an das The- ma Zielgruppenorientierung denkst, geht es darum, welche Probleme du für deine Zielgruppe lösen kannst. Lebensquali- tät? Wohnqualität? Eine andere Quali- tät? Jetzt gehen wir weiter und überlegen welche Story transportiert diese Botschaft auch am besten. Dazu kannst du entweder eine dieser selbst erlebten Geschichten ver- wenden oder du konstruierst und erfindest eine. Auch das geht. Allerdings sind selbst erlebte Geschichten meist besser, weil die fast jedes Mal gleich sind, weil wir sie auch tatsächlich erlebt haben. Die Top 7 Was sind die wichtigsten Elemente für gute Stories? Beginnen wir damit, die Um- gebung zu beschreiben, in der das ganze stattfindet. Also stelle dir vor, du fängst mit einem Satz an, der lautet: „Es ist Montag- morgen, ein schöner Frühlingstag beginnt, ich wache auf und sehe aus dem Fenster.“ Dann erzeugt das bei dem Zuhörer oder Leser sofort gewisse innere Bilder, die neu- gierig machen. Das war schon die Nummer eins: Verwende Umgebungsbeschreibun- gen, am besten für alle Sinne (VAKOG*). Währenddessen ist es wichtig, nur kurze Sätze zu verwenden und dazwischen Pau- sen (bei Vorträgen) zu machen. Tatsäch- lich entsteht die Erkenntnis in der Pause. Und lange Schachtelsätze sind einfach zu komplex und verwirren. Deswegen: Ver- wende kurze Sätze und Pausen. Das war Nummer zwei. WEGE INS ERFOLG-REICH Eine Serie fur Ihren Erfolg. Experten-Tipps von Mag. Gabriel Schandl, CSP, CMC Storytelling im Business: Die Macht der Geschichten 1 * VAKOG steht für unsere 5 Sinne: Visuell, auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch, gustatorisch. Fotos: Schandl W „Du hast hunderte verschiedenster Geschichten erlebt. Die Frage ist nur, welche passt am besten zu deiner Botschaft.“ Gabriel Schandl, Seminarleiter, Speaker und Coach
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