wohninsider April/Mai 2021

20 wohninsider.at | April/Mai | 02. 2021 TRAINING : WISSEN Wrap-up und Vertiefung Worum geht es bei den Themen Aufbau von Stories, gute Inhalte, wie kann man die rüberbringen und vor allem, wie werden Geschichten interessant und warum ist das wichtig? Du kannst Ge- schichten auch langweilig erzählen. Zum Beispiel, wenn du Schachtelsätze nutzt, du nicht gut vorbereitet bist, keinen Blickkontakt hältst oder wenig emotional bist. Genau das Gegenteil von dem was wir besprochen haben, das macht eine Geschichte langweilig. Du hast als künfti- ger Redner sicher die Chance das gleich mal auszuprobieren und zu zeigen, wie dir das gelingt. Zum Abschluss ein paar Anmerkungen und Vertiefungsmöglichkeiten: Es gibt ein kurzes, sieben-Minuten-Video von mir, wo ich in Stuttgart einen Vortrag gehalten habe, dort siehst hörst du mindestens zwei Geschichten. Mit einer bin ich sofort eingestiegen, direkt los beim Auftritt auf der Bühne. Es war die Geschichte mit dem „Schafbauern in Sizilien“. Etwas später kam dann „Der Freund meines Vaters am Buffet“. „Es duftet schon nach Käsespätzle. Und auf einmal sagt er mir was, mit dem ich nicht gerechnet habe…“ Und so weiter. Sieben Minuten. Das war übrigens eine ganz schöne Challenge. Das heißt, je kürzer dein Vortrag, je kürzer dein Slot, desto mehr Vorbereitung braucht es. Denn tatsächlich ist es die Kunst was man weg lässt und was man einbaut. Welche Kernelemente hat eine gute Sto- ry? Mit den sieben Bausteinen hast du eine Art „Minimal-Struktur“. Ihr könnt die verwenden, müsst aber nicht immer alle drinnen haben. Also Abschied bitte vom Perfektionismus. Lieber mal ein bisschen was probieren und schauen, wie es dir damit gelingt! Viel Erfolg dabei! Wer will kann sich das auch nochmal in Ruhe anschauen: bit.ly/Gabriel_in_7_Minuten sie denn jetzt oder was sieht er denn? Und das ist positiv gemeint mit dem Zuhörzwang, was wir dann später auch auflösen werden, warum dieses Detail eventuell wichtig war. Sechster und vorletzte Punkt ist Einbeziehen und mit Emotionen arbeiten. Ich würde es gern „spüren lassen“ nennen. Was bedeutet „spüren lassen?“Das bedeutet, dass du einfach selbst in die Emotion nochmal reingehst, weil sie sich dann fast automatisch überträgt auf deine Zuhörer. Das ist wichtig und gut. Men- schen sind emotionale Wesen. Wir wissen aus der Kaufmotivforschung, dass wir aufgrund unseres Gefühls Entscheidungen treffen und das dann mit unserer Ratio begründen. Also wir kaufen nicht nur aus rationalen Gründen, sondern in erster Linie aus Gefühlsgründen und suchen dann rationale Gründe, warum das die richtige Entscheidung war. Wenn du es also schaffst, auch Emotionen zu transpor- tieren, anstatt zu langweilen, dann steigerst du die Chance, deine Zuhörer zu überzeu- gen oder auf deine „Seite“ zu bekommen. Du musst jetzt nicht auf der Bühne oder im Seminarraum losheulen oder so, keine Sorge. Aber etwas, das dich selber bewegt hat, noch- mals spüren. Und darüber reden. Vielleicht war etwas überraschend, vielleicht war etwas unangenehm, vielleicht war etwas hilfreich. Im Endeffekt geht es darum, tatsächlich auch damit deine Zuhörer miteinzubeziehen, mit dem was du spürst, mit deinen Emotionen. Und jetzt sind wir bereits in der Zielgeraden und lösen das, was wichtig ist, auf, und zwar entweder mit einer Lernerfahrung, mit dem Learning, oder mit einer Botschaft, oder auch mit einem Appell, was deine Geschichte aus- sagen soll. Hier ist es wichtig, am Schluss tat- sächlich dann diesen Kreis zu schließen mit den relevanten Informationen, die noch offen sind. Der Zuhörer will die wissen. Ähnlich wie bei einem guten Krimi. Dort wird auch erst am Schluss aufgelöst, wer der Mörder ist. Nicht am Anfang. Nummer sieben: Löse die Geschichte auf. Ergänzend: Fang bitte nicht mit solchen Ein- stiegen an: „Ich möchte euch eine Geschich- te erzählen.“ Nein, vergiss es. Einfach direkt rein in den Punkt Nummer eins, am besten in die Umgebungsbeschreibung. Es versteht jeder, dass du jetzt etwas erzählst. Das waren sie, die „Top sieben, strukturell und inhaltlich für gute Stories“. Und hier nochmals für dich in einer Liste zusammengefasst: 1. Beginne mit Umgebungsbeschreibungen 2. Verwende kurze Sätze und mache Pausen 3. Erzähle deine Story in der Gegenwart 4. Verwende Fakten 5. Lasse gewisse Aspekte offen 6. Arbeite mit Emotionen 7. Löse die Geschichte auf: die Botschaft/ der Appell www.gabrielschandl.com Gabriel Schandl ist Wirtschaftswissen- schafter und Leistungsforscher. Als neu- gieriger Erfolgs-Scout, leidenschaftlicher Keynote-Speaker und engagierter Coach unterstutzt er Menschen, Unternehmen und Teams, ihr Bestes zu geben. Schandl ist Constantinus-Kategorie-Sieger und Buchautor. Von ihm stammt der Begriff und das Konzept des „Leistungsglucks“, welches er in seinen Vortragen weltweit eindrucksvoll darstellt. Kontakt: Mag. Gabriel Schandl e.U. General-Keyes-Str. 19/7, A-5020 Salzburg „Das Beste geben – Wege zum Leistungsglück“, Goldegg Verlag wohn insider buch tipp „Menschen sind emotionale Wesen. Wir wissen aus der Kaufmotivforschung, dass wir aufgrund unseres Gefühls Entscheidungen treffen.“ Gabriel Schandl

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