wohninsider April/Mai 2021

02. 2021 | April/Mai |wohninsider.at 87 RAUM : OBJEKT ten hierzulande sehen das auch zunehmend so, nicht zuletzt weil auch bei uns die Tempe- raturen steigen und dadurch das Leben im Außenbereich zugenommen hat. Was macht gutes Outdoor-Design aus? Oder lässt sich das so pauschal gar nicht sagen? Gutes Outdoor-Design muss die Individuali- tät des Kunden widerspiegeln, es muss in Funktion und Design schlüssig sein sowie zur Architektur und Landschaft passen. Wenn man das schafft, hat man nicht nur einen zu- friedenen Kunden, weil der Außenbereich zu ihm passt, sondern auch ein Projekt, wo sich jeder wohlfühlt. Natürlich gibt es verschiedene Kundentypen. Als Gartengestalter ist es mir wichtig, diese verschiedenen Charaktere zu unterstützen, ihnen zuzuhören, die Wünsche und Bedürfnisse mit den richtigen Funktionen und dem optimalen Design zu erfüllen, und so einen Outdoor-Bereich zu gestalten, der perfekt zum Kunden wie auch zum Haus und zur umliegenden Landschaft passt. Und bei den Materialien? Im Innenraum ist eine Tendenz zu natürlichen Materiali- en spürbar – auch im Outdoor-Bereich? Im Außenbereich waren natürliche Produk- te wie Stein oder Holz immer schon sehr präsent. In den letzten Jahren kam Kunst- stoff-Holz auf, das aber der Philosophie vieler Kunden widerspricht und kaum gewählt wird. Stattdessen wird immer häufiger die Frage gestellt, woher das verwendete Holz stammt, und ich merke außerdem, dass Kera- mik als Material zunimmt. Die Tendenz geht weg vom Naturstein hin zur Keramikplatte, weil sie pflegeleichter ist. Ich persönlich bin allerdings Naturstein-Fan, weil das Material lebt und es eine Authentizität hat, die sich so nur mit natürlichen Werkstoffen erzielen lässt. Von BEGRÜNDER gestaltete Gärten dürfen leben und Bereiche haben, in denen sicht- bar ist, dass natürliche Materialien altern. Natürlich können wir auch sterile Gärten planen, gefragter ist aber die natürliche Ge- staltung und das ist mit der Wahl natürlicher Materialien am besten zu erreichen. Selbst ein modern-puristisch gestalteter Garten er- hält durch den Einsatz von Naturstein, Holz und vielleicht noch einer Pergola einen viel echteren, lebendigeren Charakter. Apropos: Sonnenschutz ist ja ein ganz großes Thema. Absolut und hier zeigt sich, dass vor allem überdachte Bereiche immer häufiger angefragt werden. Kunden wollen im Außenbereich geschützt sitzen können. Diese Entwicklung hat vor allem auch Corona mit sich gebracht und beflügelt. Es gibt immer mehr Hersteller, die Dachsysteme und feste Schattierungslösungen anbieten. Die Nachfrage nach solchen Produk- ten ist deutlich gewachsen. Es gibt kaum einen Garten, in dem wir nicht ein fixes Schattenele- ment integrieren und damit einen Platz schaf- fen, der permanent beschattet ist. Allerdings und auch wenn die meisten Konsumenten bei Beschattung zunächst an Schirm, Sonnensegel, Markise oder Pergola denken: Den schönsten, natürlichsten Schatten spendet immer noch ein Baum. Darauf weise ich Kunden auch hin und plane gerne Bäume im Außenbereich mit ein. Das Spiel von Licht und Schatten setzt sich mit der Beleuchtung fort, die ja immer bedeutender wird. Oder trügt der Schein? Gar nicht, im Gegenteil. Auch die Profes- sionalität der angebotenen Systeme wächst. Eine Outdoor-Leuchte meint jetzt keine Solar-Leuchte mehr, die man irgendwo hin- steckt. Garten und Terrasse werden mit mo- dernen Lichtlösungen regelrecht inszeniert. Dem Outdoor-Bereich kann so am Abend ein ganz anderes Gesicht verliehen werden. Wir haben das schon immer mit gedacht und um- gesetzt, und mittlerweile gestalten wir kaum einen Außenbereich ohne gute Beleuchtung oder ganzheitliches Beleuchtungskonzept. www.begruender.at „Gutes Outdoor-Design muss die Individualität des Kunden widerspiegeln, es muss in Funktion und Design schlüssig sein sowie zur Architektur und Landschaft passen.“

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