wohninsider August/September 2018

30 wohninsider.at BRANCHENTALK wohninsider: Herr Faustmann, wir stehen hier in St. Johann/Haide vor einem mo- dernen Werk und Logistikzentrum. Alles entspricht höchsten Standards und dem neuesten Stand der Technik. Aber Ihre Anfänge waren ganz anders... Erwin Faustmann: Ja, vor 27 Jahren habe ich nach meiner Tischlerlehre in einer Ga- rage angefangen, als Einmann-Betrieb. Das Unternehmen ist kontinuierlich gewachsen, später haben wir in Eichberg produziert. Mit der 7.500 m 2 -großen Produktion hier in St. Johann sind wir jetzt direkt an der Autobahn, zentral und gut erreichbar. Seit Anfang Juli haben Sie ein sehr promi- nentes Gesicht in Ihrem Unternehmen... E.F.: Ja. Der Ernst ist verantwortlich für un- sere mittlerweile zehn Studios, um diese zu erweitern, aufzubauen ... Ernst Tanzler: Es geht darum, die Studios für die neuen Herausforderungen zu entwi- ckeln. Gleichzeitig wollen wir das Manufak- turthema in den Vordergrund stellen und die Marke Faustmann in den Studios positio- nieren. Es ist auch hinlänglich bekannt, dass Faustmann seit Jahren Partner von DAN-Kü- chen ist. Herr Tanzler, mit welcher Intention kamen Sie zu Faustmann? E. T.: Wir haben schon vier Jahre nebenein- ander gearbeitet, der Erwin durch seine Mit- gliedschaft beim MHK, und ich dort. Ich war auch Mitinitiator der Faustmannküche und da hat sich dann eine gewisse Leidenschaft entwickelt hat, das gemeinsam weiterzubrin- gen. Wir haben gemeinsam entschieden, das Unternehmen, das einen Einzigartigkeitscha- rakter hat – das enorme Potenzial, das dieses Unternehmen mit seinen zehn Studios und der modernen Tischlerei hat – optimal wei- terzuentwickeln. Dafür zu arbeiten macht echt Spaß und Sinn. Und ich kann all das Wissen, welches ich in den letzten 30 Jahren national und international erfahren durfte, umsetzen. Wie sind die zehn Studios derzeit aufge- stellt? E.F.: Unsere zehn Studios sind derzeit bei- des: Faustmann und DAN. Es waren mal rei- ne DAN-Studios, denn man weiß in Öster- reich, dass es ohne DAN praktisch nicht geht. Ich arbeite ja seit meinen Anfängen nur mit DAN. D.h. In den Studios gibt es DAN- und Faustmann-Küchen. Kann man das so verstehen, dass die Faustmann-Küche et- was über DAN positioniert ist? E.T.: Die Faustmann-Küche soll das Ma- nufaktur-Thema widerspiegeln. Wir brau- chen uns nichts vormachen: Keine Tischlerei kann in der Korpusfertigung mit der High- Tech-Industrie mithalten, weder bei der Ge- schwindigkeit noch beim Preis. Wir arbeiten hier mit einem starken Industriepartner zu- sammen und schauen, wie wir die Korpusse veredeln können; mit Edelhölzern, anderen Fronten, andere Darstellungen etc. E.F.: In der Manufaktur ergänzen wir das dann um Eckbänke, Wohnzimmer-Schränke, Tische, Raumteiler... Und die Manufaktur macht die Planung und das ganze Drumhe- rum. Wie kam es zur Faustmann-Küche? E.F.: Wir mussten uns weiterentwickeln. Da- her haben wir gemeinsam die Faustmann- Küche ins Leben gerufen. E.T.: Wir haben jetzt einmal den Start- schuss gesetzt, das Logo ist entstanden, wir gehen die ersten Schritte. Aber wir gehen damit schon in die Werbung. Unser Ziel ist es – auf Sicht gesehen – eine Eigenmarke zu entwickeln. Da braucht man einen kontinu- ierlichen Weg. Und so suchen wir auf Mes- sen nach Alternativen, um unsere Produkte eigenständiger zu machen. In der Endaus- baustufe – in drei bis fünf Jahren – haben wir dann unsere eigenen Elemente, Dekore dazu... Voraussetzung dafür sind aber ent- sprechende Volumina, und man muss auch die Verkäufer auf die Reise mitnehmen. Denn du musst das ja auch verkaufen. E.F.: Für die Qualitätsfrage ist zudem wich- tig: Wir machen die Planung und wir machen alle Montagen selbst! Ist es denkbar, dass es die Faustmann- Küche mal in drei oder vier Linien gibt, mit eigenen Namen etc. E.T.: Visionär ja. Weil wir das Netzwerk stu- dioseitig auch ausbauen werden. Ist es auch eine Option, dass ein Küchen- händler kommt und sagt, ich will eine FAUSTMANN UND TANZLER Als aus Spaß „Ernst“ wurde... Anfangs war es nur ein scherz- haftes Plaudern. Doch mit 1. Juli heuerte DER Ernst, Ernst Tanzler – man muss ihn in der Branche nicht vorstellen – tatsächlich bei Faustmann als Vertriebs- und Marketingleiter an. wohninsider erzählte der hemdsärmlige Anpacker im Dialog mit GF und Inhaber Erwin Faustmann, welche Pläne man mit dem steirischen Vorzei- geunternehmen verfolgt, was der Faustmann kann, was andere nicht können, und warum Ernst Tanzler beim ersten Treffen gar vor die Tür gesetzt wurde... V on L illy U nterrader und G erhard H abliczek wohninsider-Herausgeber Gerhard Habliczek im Gespräch mit Ernst Tanzler und Erwin Faustmann.

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