wohninsider August/September 2018
wohninsider.at 41 WOHNDESIGNERS Also vieles, wenn nicht sogar alles in einem? Genau. „nivoo“ soll als Tisch für alle zwischen 3 und 99 Jahren funktionieren, mit seinen vielen Er- weiterungen können verschiedene Elemente ein- gebaut werden. Es gibt unterschiedlichste Farben, ja sogar die Farbe des Seils und der Laden kann ausgesucht werden. Das Seil selbst ist eine Art Ver- spannung, die der Stabilität des Tisches dient und zusätzlich auch noch eine Kindersicherung ist. Klarheit und Beschränkung auf das Wesentliche ist dein Motto, „nivoo“ sehr multifunktional – ein Widerspruch? Eigentlich gar nicht, weil der Tisch in seiner Form und in seiner Funktion sehr klar ist. Klarheit und Komplexität sind kein Widerspruch an sich. Für mich ist wichtig, dass die Funktionen immer ein- deutig erkennbar sind. Bei „nivoo“ ist dies beispiels- weise das Geheimfach, in dem sich die Elektronik versteckt, die Schubladen sowie zusätzliche Abla- gen, so dass man alles gut verstauen kann. Er ist äs- thetisch gelungen, kann höhenverstellt werden, ist aber nicht dazu gedacht, dass dies permanent ge- schieht, sondern dass er wirklich Schritt für Schritt mitwachsen kann. Dabei kann er sich auch verwan- deln. Irgendwann ist wahrscheinlich für Kinder das Dach nicht mehr aktuell, es gibt auch eine Version, aus Tisch und Dach eine Kasperltheaterbühne zu machen. Er bietet also viele Funktionen und Mög- lichkeiten und kann Kinder bis ins Erwachsenenle- ben hinein begleiten. Multifunktionalität ist aktuell ein großes Thema. Es erscheint schon fast als „Must-have“. Multifunktionalität ist kein „Must-have“. Es muss nicht alles, was entwickelt wird, unendlich viele Funktionen haben. Bei „nivoo“ hat es sich einfach ergeben. Wer dazu noch hochwertige Materialien verwendet und erstklassig verarbeitet, ist mehr ge- fragt. In unserem Tisch steckt Nachhaltigkeit, einer der Grundwerte der „guut Manufaktur“ von den Materialien über die Produktion bis zum Design. Dazu kommt eine weitere Besonderheit: „nivoo“ wurde komplett in Österreich entwickelt, alles wird hierzulande, inklusive der Seile, produziert sowie zusammen gebaut. Der Verkauf erfolgt im In- und Ausland, „nivoo“ ist leicht zu verschicken und sel- ber zusammen zu bauen. Das alles kommt bei se- riellen Möbeln so gut wie gar nicht mehr vor. Das macht ihn richtig speziell. Einzigartige Tische hast du auch schon für „palatti“ gestaltet. Was macht für dich den Reiz des Tischde- signs aus? Beim Tisch hat man als Gestalter sehr viel in der Hand. Das klingt komisch, weil ein Tisch grund- sätzlich aus einer Unterkonstruktion und einer Plat- te besteht. Aber als Entwickler hat man viele Mög- lichkeiten, während man bei anderen Produkten stärker eingeschränkt ist. Ein Tisch muss funktio- nieren, sei es ein Ess- oder ein Schreibtisch. Das ist die einzige Bedingung. Abgesehen davon hat man beim Tischdesign viel Gestaltungsfreiheit. Siehst du dich als Tischdesigner? Nein. Ich habe Tische ebenso gemacht wie Side- boards, Regallösungen, Bänke, zuletzt Beistelltisch- chen und so weiter, zudem kommen in letzter Zeit vermehrt Anfragen zu „Interior Design“. Mit Ha- rald Gorbach arbeite ich schon viele Jahre zusam- men u.a. für „palatti“; wir haben zuletzt ein Kon- zept erarbeitet, um Designmöbel mittels serieller Produktion erschwinglich zu machen. Eine Neu- entwicklung stellt das Tischmodell KG2 mit runden Füßen und Tischkante mit abgerundeten Ecken dar, das zu vielen Sesselmodellen passt, und neben Premium-Produkten von palatti ab Herbst 2018 im SCHAU:RAUM 1030 in Wien zu sehen sein wird. Apropos Zukunft: Du hast sicher Neuheiten im Talon!? „nivoo“ ist jetzt, nach der ersten Präsentation auf der diesjährigen Wohnen & Interieur in Wien und tollem Echo, frisch auf den Markt gekommen. Neu sind auch der Side table „LIZ“ sowie der „Table de Marie“; weiters sind auch Bänke und Couchtische in Entwicklung sowie ein Spezialtisch für dessen Unterkonstruktion ich noch einen fähigen Stahl- rohrbieger für größere Stückzahlen suche. Darü- ber hinaus läuft eine Zusammenarbeit mit „Extra- form“, einem Hersteller hochwertiger Sofas, mein Entwurf wird aktuell in verschiedenen Varianten ausgearbeitet. Er wird ebenso ab Herbst 2018 im SCHAU:RAUM 1030 in Wien zu sehen sein und wir werden ihn zusammen mit den palatti- und KG-Tischmodellen bei unseren Messeauftritten im Herbst im MAK, Museum für angewandte Kunst, in Wien bei der „Die Presse Design 2018“ und der „Blickfang“ präsentieren. www.christiankroepfl.com www.guut.at www.massivholz-design.at www.palatti.eu 1_Wandelbar: „nivoo“ eröffnet viele Möglichkeiten und ist für Klein wie Groß gemacht. Die kreative und handwerkliche Qualität zeigt sich in jedem Detail. © Rudi Strobl. 2_Mehr als Tisch(e): Mit Möbeldesigns für palatti zeigte Christian Kroepfl auf, mit Harald Gorbach entstanden neue Tischmodelle, u.a. KG2. © Harald Gorbach. 3_Neues Highlight: Der Side table LIZ von Christian Kroepfl – und weitere Kreationen stehen am Start. © Christian Kroepfl 1 3 2
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