wohninsider August-September 2019

04.2019 | August/September |wohninsider.at 39 NETZWERKE sichern.“ Zurzeit z hlt die Edelfurnier-Elite 150 Tischler als Mitglieder, 250 sind ange- peilt. „Ein noch größeres Echo wäre wün- schenswert. Die Initiative bietet sehr viel Leistung für einen jährlichen Interessensbei- trag von lediglich 200 Euro.“ Die Bemühun- gen tragen Früchte. Dabei hilft freilich auch das veränderte Kundenverhalten kräftig. Kapeller: „Im letzten Jahr hat die Markt- entwicklung ihren Boden gefunden. Heuer können wir bereits von einer positiven Um- satzentwicklung berichten.“ Von unabh ngi- ger Stelle erhobene Marktdaten gibt es keine, nach Einschätzung der Branchenakteure kommt das Plus jedoch in erster Linie von steigenden Durchschnittspreisen. Erinnerten in der Vergangenheit gelegent- lich sogar Furnierplatten an Plastik-De- kor, ist nun mehr Individualität gefragt. Holz darf Charakter zeigen – das gilt fürs Furnier ebenso wie für das wieder stärker nachgefragte Massivholz. Augenfällig ist der Trend zu Riss- oder Rustikal-Eiche und Altholz sowie thermischen Modifikationen von Furnieren. Wie einfach Letzteres heut- zutage funktioniert, demonstrierte Manfred Müller als technischer Leiter der Columbus GmbH, des österreichischen Spezialisten in der Vakuumpresstechnologie, live beim Treffpunkt Edelfurnier. Das vorgew rmte Material lässt sich im Handumdrehen und stabil zu komplizierten Formen pressen. Gastlichkeit durch Furnier-Ober- flächen Markus Huber betreut den Kundenkreis der Architekten für Europlac, den Anbieter von Akustik- und Brandschutzplatten. Er sieht regionale Unterschiede: „Besonders in Zent- ralösterreich ist die Nachfrage nach furnier- ten Oberfl chen stark.“ In der Gastronomie sei Kunststoff ab der Drei-Stern-Kategorie gänzlich out. Europlac bietet 140 Holzarten sowie auf Wunsch gewellte Oberfl chen für seine Inois-Akustikpaneele – das alles bei Losgröße 1 und zwei Wochen Lieferzeit. Von ausgezeichneter Stimmung unter den Tischlern wusste Gerd Schachermayer, der Gastgeber der Edelfurnier-Veranstaltung vom gleichnamigen Großhändler, zu berich- ten: „Wir merken das an unseren Kontakten und an der guten Auftragslage. Jede Initiative, die Holz als natürlichen Werkstoff fördert, ist aus unserer Sicht zu begrüßen. Denn was dem Tischler gut tut, das nützt auch uns.“ Die Sache mit dem Sex Appeal Michael Ebeert, der Keynote-Speaker, stell- te gar fest: „Die Initiative Edelfurnier vereint die Crème de la Crème unter Österreichs Tischlern.“ Furnieroberfl chen vermitteln Nachhaltigkeit und Exklusivität. „75 Prozent der Unternehmen unterscheiden sich nur durch ihre Rabatte. Dabei steht der Preis erst an vierter Stelle bei der Kaufentscheidung. Andere Aspekte sind wesentlich wichtiger.“ Die vom Marketing-Experten gestellte Frage nach dem Sex Appeal des Tischlerberufs be- antwortete Moderatorin Nicole Peterstorfer prompt: „Also, ich find‘ Tischler sexy!“ Eine Liebesbezeugung, der hoffentlich bald viele künftige Kunden folgen. Bei manchen Tischlern ist die Begeisterung fürs Furnier so groß, dass sie der Initiative nicht nur als Mitglied, sondern als Unter- stützer angehören. Dazu zählen die Tisch- lereien Andexlinger und Weissengruber. „Schöne Möbel sind furnierte Möbel!“, stellt Geschäftsführer Klaus Weissengruber fest. „An unseren Produkten muss die Begeiste- rung fürs traditionelle Handwerk spürbar werden. Zwischen den Rabatt-Keilereien der Großfl chen haben wir als Tischler und Möbelproduzenten nichts verloren!“ www.edelfurnier.at „Zwischen den Rabatt- Keilereien der Großflächen haben wir nichts verloren!“ Klaus Weissengruber, Weissengruber Möbelproduktion Links: Christoph Kapeller hat die Initiative Edelfurnier mitbegründet und sieht nun erste Früchte. Mitte: Moderne Bearbeitungsmöglichkeiten erlauben Furnierplatten in allen Formen. Rechts: Markus Huber vertreibt geschlitzte oder perforierte Furnier- Akustikplatten. „Die Initiative Edelfurnier vereint die Crème de la Crème unter Österreichs Tischlern.“ Michael Ebeert, Markenexperte Fotos: Reinhard Ebner

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