wohninsider August-September 2019
70 wohninsider.at | August/September | 04.2019 WOHNEN Smart Home als Differenzierung im Markt Der Möbel- und auch speziell der Küchen- markt ist hart umkämpft und fokussiert sich überwiegend auf wenige große Hersteller. Smart Home scheint für viele in den letzten Jahren ein Weg zu sein, sich von der Kon- kurrenz zu differenzieren. Den Kunden bei dieser Differenzierung in den Fokus der Geschäftsentwicklung mit einzubeziehen haben viele Anbieter vergessen oder überse- hen. Dadurch sind Produkte und Lösungen entstanden, die den Verbraucher dazu zwin- gen, seine Geräte mit zig Apps zu steuern. Von Komplexitätsreduktion, Alltagserleich- terung und “smartness” kann dabei nicht die Rede sein. Planung: Offen, halboffen oder Insellösung? Der Einstieg in die Welt von Smart Home ist leichter und günstiger denn je. Viele Her- steller bieten heute smarte Produkte an. Das Problem: nicht jedes Produkt ist in der Lage mit Produkten anderer Hersteller zu inter- agieren. Das sind sogenannte Insellösungen. Die Branche bringen solche Produkte aber innovativ nicht wirklich weiter. Von einer Insellösung spricht man, wenn ein Produkt eines Herstellers nicht mit Produkten ande- rer Hersteller kombinierbar ist. Der Kunde muss also warten bis ein anderes Smart Home Produkt des gleichen Herstellers angeboten wird, möchte er sein System er- weitern. Halboffene oder teiloffene Systeme sind verschiedene Produkte unterschiedli- cher kooperierender Hersteller. Hier ist die einzige Grenze des Kunden die Produktviel- falt. Und hat man sich erst für einen Herstel- ler-Standard entschieden, ist man an dessen Kooperationen und Partner gebunden. Die umfangreichste und ganzheitliche Lö- sung kann nur ein offenes System garan- tieren. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass herstellereigene und Fremdprodukte frei miteinander kombinierbar sind. Diese Freiheit kommt aber nicht ohne einen Preis: Komplexität. Ein solches System lässt sich nicht einfach über Plug & Play aufsetzen und installieren. Hier punkten Hersteller, die ein professionelles Onboarding und Ser- vice als zusätzliche Dienstleistung anbieten. Der Kunde im Fokus Kunden sehen es zu Recht als Nachteil, wenn die Smart Home-Produkte die sie besitzen, sich nicht in einer einzelnen App steuern lassen. Den Service einer fachmän- nischen Installation und Bereitstellung einer einheitlichen Plattform bieten am Markt bislang nur sehr wenige Anbieter. Viele Ver- braucher haben über diverse Produkte be- reits den Einstieg in Smart Home geschafft, doch ein smartes Zuhause geht weit über die Verwendung eines Sprachassistenten zur Steuerung der eigenen Musikanlage hinaus. Das Haus der Zukunft ist bereits jetzt in der Lage energieeffizient, ressourcensparend und sicher zu arbeiten, in dem Heizung, Rollladen, Waschmaschinen, Backöfen, Tür- und Fenstersensoren, Alarm- und Lichtanlage sinnvoll miteinander kommuni- zieren können. Installation – warum ein Profi den Unterschied macht Die Installation von Smart Home-Einstiegs- produkten ist heute problemlos vom Kunden ohne professionelle Anleitung möglich. Aber was tun, wenn ein Gerät nicht das tut was es soll oder gar nicht reagiert. Und je viel- seitiger und anspruchsvoller die Lösung, desto unwahrscheinlicher, dass ein Laie die Installation oder Fehlerdiagnose ohne Hilfe durchführen kann. Da lohnt es sich, GASTBEITRAG VON CHRISTIAN HARTMANNSGRUBER Smart Home oder warum die Zukunft heute schon beginnt Der Traum vom Eigenheim beginnt mit der Vision und Idee wie das ideale Zuhause aussehen soll. Nicht nur was den Rohbau angeht, sondern auch, was das Innenleben des Traumhauses angeht: Smart Home ist das Stichwort. Die Kernprobleme sind dabei die unterschiedlichen Hersteller mit unterschiedlichen Instal- lationen. Damit ein Zuhause “smart” wird, müssen die verschiedenen Geräte aber untereinander und mit dem Anwender kommunizieren können. Welche Lösungen es bereits am Markt gibt, welche Trends sich abzeichnen und was Hersteller, Händler und Produzenten bieten müssen, um sich auf diesem Markt behaupten zu können, erklärt Christian Hartmannsgruber von KIMOCON in diesem Beitrag. Christian Hartmannsgruber ist Geschäftsführer der KIMO- CON GmbH und beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Thema Smart Home. Mit KIMOCON hat er DIE „smarte Küche“ entwickelt und arbeitet mittlerweile mit den wichtigs- ten industriellen Herstellern diverser Devices auf diesem umfang- reichen Gebiet zusammen. Sein „smartes“ Konzept kann mehr oder weniger im Küchenbereich auf jede Küche aufgesetzt werde, hört aber dort nicht auf, sondern betrifft eigentlich das ganze Haus (bzw. Wohnung). Fotos: KIMOCON Christian Hartmannsgruber | KIMOCON
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